Seit heute Abend darf sich die Luzerner Stadt Sursee offiziell «Kinderfreundliche Gemeinde» nennen. Die Stadt zeigt sich äusserst engagiert; Handlungsbedarf besteht hinsichtlich Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Der Kanton Luzern übernimmt weitgehend die Kosten für das Label.
Heute Abend um 20 Uhr erhielt die Vorsteherin des Ressorts Bildung und Kultur von Sursee, Heidi Schilliger Menz, von Nihat Bakimci, Delegierter von UNICEF Schweiz und Liechtenstein, das Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Die Vergabe fand im Rahmen einer Ausstellung zu einer Projektwoche der Schule Neufeld statt.
Engagement im Kinderschutz, Handlungsbedarf bei der Partizipation
Die Stadt Sursee zeigte schon anlässlich der Partizipationsworkshops reges Interesse am Prozesslabel «Kinderfreundliche Gemeinde». Für die Workshops hat die Seegemeinde extra zwei Studentinnen der Hochschule Luzern angestellt, welche diese geleitet haben. Die Workshops fanden mit Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen und über einen Zeitraum von mehreren Monaten statt. Danach wurden die Ergebnisse sorgfältig ausgewertet und aufgearbeitet. Basierend auf den Ergebnissen der Standortbestimmung sowie der Workshops hat die Stadt Sursee einen umfassenden Aktionsplan mit konkreten Massnahmen in den Bereichen Partizipation, Beratung, Schulwegsicherheit und Schule erarbeitet. Sursee ist punkto Kinderschutz und Prävention bereits vorbildlich unterwegs. So sind etwa die Schulwege sicher. Der «Netzplan Kindergarten Primarschulen» dient als Grundlage für notwendige Optimierungen, um entsprechende Entwicklungen infolge des stetigen Wachstums der Stadt sicherzustellen. Auch die Umsetzung des UNICEF-Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» erfolgt in Sursee mit spürbar grossem und ernsthaftes Engagement. Ziel der Entscheidungsträger ist, die Kinder und Jugendlichen in Prozesse miteinzubeziehen und ihre Wünsche und Anregungen auszuführen. In Sachen Partizipation besteht in der Luzerner Seegemeinde noch Verbesserungspotential. Dazu Nihat Bakimci, Delegierter von UNICEF Schweiz und Liechtenstein: «Schaffen Sie Gefässe, Werkzeuge und Angebote, die Kindern und Jugendlichen direkt zu Gute kommen und die für Kinder und Jugendliche entscheidend sind.» Für eine Partizipationskultur brauche es aber beide Seiten. Auch die Kinder und Jugendlichen seien aufgefordert, sich einzubringen. «Nur so kann ein gegenseitiges Verständnis entstehen», meint Nihat Bakimci anlässlich seiner Rede. Um die Umsetzung der verabschiedeten Massnahmen zu gewährleisten, hat Sursee eine Arbeitsgruppe geschaffen, in der sämtliche Departemente involviert sind.
Kanton Luzern unterstützt UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»
Die Kosten für die Evaluation und die Vergabe des Prozesslabels betragen je nach Grösse der Gemeinde unterschiedlich viel: Gemeinden mit weniger als 10'000 Einwohner bezahlen 10'000 Franken. Gemeinden zwischen 10'000 und 40'000 Einwohnern müssen für den Erhalt des Labels 15'000 Franken an UNICEF entrichten und für Gemeinden mit mehr als 40'000 Einwohnern fallen 20'000 Franken an. Hinzu kommen noch jeweils 2’000 Franken für die vorausgehende Standortbestimmung. Bislang unterstützen sieben Schweizer Kantone die Gemeinden mit Kostenbeiträgen für das Prozesslabel, darunter auch der Kanton Luzern. Dieser übernimmt Beträge bis 10'000 Franken vollumfänglich. An den darüber liegenden Kosten beteiligt sich der Innerschweizer Kanton zu 80 Prozent. Vorliegend überstützt also Luzern die Stadt Sursee, die 9'900 Einwohner verzeichnet, mit einem Betrag von 11'600 Franken.
Mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnete Städte und Gemeinden
Die Gemeinde Sursee ist bereits die fünfte Gemeinde im Kanton Luzern, welche die Auszeichnung erhält. Mittlerweile sind einschliesslich Sursee 37 Gemeinden mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» zertifiziert. Diese sind:
Arbon (TG), Arlesheim (BL), Baden (AG), Basel (BS), Bern (BE), Blauen (BL), Fehraltorf (ZH), Flawil (SG), Frauenfeld (TG), Freienwil (AG), Genf (GE), Grenchen (SO), Hitzkirch (LU), Laupersdorf (SO), Lausanne (VD), Lyss (BE), Menznau (LU), Möriken-Wildegg (AG), Rapperswil-Jona (SG), Reinach (BL), Rekingen (AG), Riehen (BS), Rüdlingen (SH), Ruggell (LI), Sion (VS), Sursee (LU) Thayngen (SH), Teufen (AR), Therwil (BL), Thun (BE), Triengen (LU), Uznach (SG), Wauwil (LU), Wettingen (AG), Wil (SG), Zetzwil (AG), Zug (ZG)
Weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»: www.kinderfreundlichegemeinde.ch
Kontakte für Medien
UNICEF Schweiz und Liechtenstein
Jürg Keim
Mediensprecher
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Gemeinde Sursee
Armin Steffen
Bereichsleiter Bildung und Kultur
Tel.: 041 926 91 30
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