Arlesheim erhält Zertifikat «Kinderfreundliche Gemeinde» für weitere 4 Jahre

Zürich/Arlesheim, 11. April 2016. Am Samstag, 9. April 2016, wurde der Gemeinde Arlesheim zum zweiten Mal die Zertifizierung als «Kinderfreundliche Gemeinde» von UNICEF Schweiz verliehen. Arlesheim ist die zweite Gemeinde der Schweiz, welche die Rezertifizierung abgeschlossen hat. Im Zentrum stand die Bestrebung der Gemeinde, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen und sie bei der Gestaltung ihres Lebensraums mitwirken zu lassen. Das Label ist nun für weitere vier Jahre gültig.

In feierlichem Rahmen und im Beisein vieler Kinder übergab Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin UNICEF Schweiz, am Samstag, 9. April, der Gemeinde Arlesheim die Flagge als Zeichen für die «Kinderfreundliche Gemeinde».

Arlesheims Ziele für eine kinderfreundliche Entwicklung
Bei der Stärkung der Kinderfreundlichkeit ging es Arlesheim vor allem um den systematischen Miteinbezug und die Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Der Gemeinderat hat für die Umsetzung eine Arbeitsgruppe Kinderfreundliche Gemeinde eingesetzt. Für die Anliegen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen hat die Gemeinde Arlesheim in den Schulhäusern Briefkästen eingerichtet und die Partizipation durch verstärkte Teilhabe an Projekten erhöht. In den Workshops äusserten die Kinder und Jugendlichen Optimierungspotential bezüglich Kommunikation: Auf der Arlesheimer Hompage wünschten sie sich eine «Kinderagenda», eine spezielle Kennzeichnung der Anlässe für Kinder und Jugendliche, sowie eine Facebook-Seite als Austausch-Plattform. Diese Anliegen hat Arlesheim bereits realisiert. Zudem wurde der Kindertreff, ein offener, betreuter Freizeitort für 6- bis 12-Jährige, als Pilotprojekt gestartet. Für die Zukunft hat sich Arlesheim vorgenommen, die kinderfreundliche Kultur in Arlesheim zu verankern. Das Pilotprojekt «Kindertreff» ist ein grosser Erfolg und wird definitiv etabliert. Zudem hat das Jugendhaus einen «Mitredetag» organisiert. Ziel ist, Kinder und Jugendliche bei Entscheidungen, die sie betreffen, stärker mit einzubeziehen und kurz- und mittelfristige Projekte von Kindern und Jugendlichen zu realisieren.

«Die Kinder von heute sind die Bürger von morgen»
Gaby Meyer, Leiterin Jugendhaus und Projektleiterin «Kinderfreundliche Gemeinde», ist stolz auf die UNICEF Auszeichnung. «Diese Auszeichnung bescheinigt uns von unabhängiger Seite unser Engagement für eine kinderfreundliche Gemeinde und spornt uns an, uns auch in Zukunft für ein kinder- und jugendfreundliches Umfeld zu engagieren.» Auch Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin UNICEF Schweiz, freut sich über die Entwicklung der Gemeinde: «Arlesheim hat Plattformen geschaffen, wo Kinder und Jugendliche sich einbringen können und ihre Anliegen gehört werden. Nutzen und Chancen der Mitgestaltung von Kindern und Jugendlichen liegen auf der Hand, denn die Kinder von heute sind die Bürger von morgen. Die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft zeigt sich unter anderem darin, wie es ihr gelingt, junge Menschen einzubinden.»

Der Zertifizierungsprozess «Kinderfreundliche Gemeinde»
Arlesheim erhielt am 17. Mai 2011 als eine der ersten Schweizer Gemeinden das UNICEF Zertifikat als «Kinderfreundliche Gemeinde». Dieses Label bezeugt den Willen der Gemeinde, die UN-Kinderrechtskonvention konsequent umzusetzen. Dazu gehört, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen und sie bei der Gestaltung ihres Lebensraums mitwirken zu lassen. In einem ersten Schritt können Gemeinden eine Standortbestimmung durchlaufen, in der sie sich selbst evaluieren und auf Wunsch durch UNICEF auf ihre Kinderfreundlichkeit hin beurteilt werden. Wenn eine Gemeinde danach beschliesst, das UNICEF Label zu beantragen, folgt ein Workshop, wo Kinder und Jugendliche ihre Anliegen und ihre Sicht auf die Kinder- und Jugendfreundlichkeit der Gemeinde einbringen. Auf Basis dieses Workshops erarbeitet die Gemeinde in interdisziplinären Projektteams einen Aktionsplan mit konkreten Zielen und Massnahmen. Nach vier Jahren findet wieder eine Standortbestimmung mit Evaluation durch UNICEF statt. Gemeinden, die sich positiv entwickelt haben und sich weiter für eine kinderfreundliche Gemeinde einsetzen möchten, können erneut einen Aktionsplan erstellen und sich für weitere vier Jahre von UNICEF rezertifizieren lassen.

UNICEF und die Kinderrechte in der Schweiz
Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 1997 in der Schweiz verbindlich. Als völkerrechtliches Übereinkommen verpflichtet die Konvention die Staaten, die Kinderrechte mit gesetzlichen Massnahmen zu schützen. Gemäss der Konvention haben alle Kinder ein Recht darauf, angemessen versorgt, gefördert und geschützt zu werden und sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. In der Schweiz liegt die Verantwortung zur Umsetzung der Kinderrechte bei den Kantonen und Gemeinden. Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» wird Entscheidungsträgern von Gemeinden ein Instrument zur Verfügung gestellt, ihre Programme und Projekte auf ihre Auswirkungen für Kinder zu überprüfen und Kinderfreundlichkeit zu verbessern. Diese Hilfestellung ermöglicht eine systematische Umsetzung der Kinderrechte und stärkt die Teilnahme und Teilhabe von Kindern in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld.

Als «Kinderfreundliche Gemeinde» rezertifiziert:
Wauwil (LU), Arlesheim (BL)

Mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnete Städte und Gemeinden:
Arlesheim (BL), Baden (AG), Basel (BS), Blauen (BL), Fehraltorf (ZH), Frauenfeld (TG), Hitzkirch (LU), Laupersdorf (SO), Lausanne (VD), Lyss (BE), Reinach (BL), Riehen (BS), Rapperswil-Jona (SG), Sion (VS), Teufen (AR), Uznach (SG), Zetzwil (AG), Zug (ZG), Wil (SG)

Weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»:
www.kinderfreundlichegemeinde.ch

Diese Medienmitteilung ist auch unter www.unicef.ch zu finden.

 

Kontakt für Medien:

Charlotte Schweizer
Mediensprecherin
UNICEF Schweiz
Tel. 044 317 22 41
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Gemeinde Arlesheim
Ursula Laager
Gemeinderätin
061 061 702 17 22

Gaby Meyer
Leiterin Jugendhaus und Projektleiterin «Kinderfreundliche Gemeinde»
E-Mail: [email protected]