Gestern wurde Arbon von UNICEF Schweiz und Liechtenstein bereits zum dritten Mal als «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet. Für die kommenden vier Jahre legt Arbon ihren Fokus unter anderem auf die Kinder- und Jugendförderung, die Kinder- und Jugendmitwirkung und den Kinder- und Jugendschutz.
Anlässlich einer Feier übergab Martin Kraft, Mitglied der Geschäftsleitung bei UNICEF Schweiz und Liechtenstein, gestern Nachmittag, 10. November im Rahmen des Familiennachmittages des «Kino Rio» das Zertifikat an Stadträtin Sandra Eichbaum sowie die Vertretungen der Primarschulgemeinden Arbon, Frasnacht und Stachen und der Sekundarschulgemeinde Arbon. «Ich möchte allen Verantwortlichen und Beteiligten an diesem Prozess von Herzen für das Engagement für die Kinder und die Jugendlichen in dieser Stadt danken. Durch euer Engagement können auch Möglichkeiten für Projekte wie das Kino Rio geöffnet werden» bedankte sich Martin Kraft in seiner Rede bei den Anwesenden.
Arbon wurde 2016 das erste Mal mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» von UNICEF Schweiz und Liechtenstein ausgezeichnet. Die Stadt und die Schulgemeinden haben seither bereits drei Aktionspläne verabschiedet und eine Vielzahl von Massnahmen zugunsten von Kindern, Jugendlichen und Familien umgesetzt. Beispielsweise wurde ein umfangreicher Mitwirkungsprozess initiiert, ein Betreuungsgutschriftensystem für die familien- und schulergänzende Betreuung entwickelt, eine digitale Mitwirkungsplattform eingeführt und immer wieder Anlässe und Events rund um die Partizipation von Kindern und Jugendlichen durchgeführt.
Voraussetzung für die erneute Rezertifizierung war sodann ein umfassender Evaluationsprozess der letzten Jahre. Die Erkenntnisse dieses Prozesses wurden in einem Grundlagenbericht zusammengetragen und bildeten die Basis für den neuen Aktionsplan 2024 bis 2028. Dieser legt die strategische Stossrichtung für eine Kinder- und jugendfreundliche Entwicklung Arbons fest und wurde im Sinne einer gemeinsamen Kinder- und Jugendpolitik erarbeitet. Die Rezertifizierung bestätigt das anhaltende Engagement Arbons für die Bedürfnisse und Rechte der Kinder und Jugendlichen und ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Stadt, den Primarschulgemeinden Arbon, Frasnacht und Stachen und der Sekundarschulgemeinde Arbon.
Aktionsplan 2024 bis 2028
Der Aktionsplan 2024 bis 2028 gliedert sich in vier Säulen: Förderung, Mitwirkung, Schutz und eine zusätzliche Säule für bereichsübergreifende Themen. Der Aktionsplan umfasst 14 Handlungsfelder und insgesamt 37 Massnahmen. Wie breit gefächert Handlungsfelder und Massnahmen sind, zeigt ein Blick auf drei ausgewählte Massnahmen:
- Im Handlungsfeld «Begegnungsorte für Kinder und Jugendliche» wird das Ziel formuliert, einen «Jugendkulturraum» zu schaffen, der von verschiedenen Altersgruppen zu unterschiedlichen Zwecken genutzt werden kann.
- Im Handlungsfeld «Projektspezifische Mitwirkung» wird angestrebt, bei Entwicklungsprojekten der Schulgemeinden und der Stadt eine sinnvolle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu prüfen.
- Im Handlungsfeld «Zusammenleben im sozialen Raum» besteht das Ziel, die Kinder- und Jugendfreundlichkeit sowie die Attraktivität des «Lebensraums Altstadt» für junge Menschen zu erhöhen.
Der gesamte Aktionsplan sowie ein Video zu den partizipativen Prozessen mit Kindern und Jugendlichen sind auf der Website der Stadt Arbon einsehbar: www.arbon.ch/unicef
KFG im Kanton Thurgau
Im Kanton Thurgau gibt es bereits fünf «Kinderfreundliche Gemeinden». Namentlich sind dies Arbon, Bürglen, Egnach, Frauenfeld und Kreuzlingen. Der Kanton Thurgau (Fachstelle Kind Jugend Familie) unterstützt die Gemeinden finanziell bezüglich der Prozesskosten.
Weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»: www.kinderfreundlichegemeinde.ch