In Jemen, Ägypten und Libyen sind Kinder in den vergangenen Tagen wiederholt zur Zielscheibe geworden. UNICEF ruft alle Konfliktparteien dazu auf, Kinder jederzeit zu schützen und ihre Rechte zu wahren.
Die letzten Tage haben einmal mehr gezeigt, wie wenig die Rechte der Kinder in den Konfliktgebieten des Nahen Ostens und Nordafrikas respektiert werden. Bei einer Explosion in der Nähe von zwei Schulen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa kamen am vergangenen Sonntag mindestens 14 Kinder ums Leben. 16 weitere wurden teilweise schwer verletzt ins Spital gebracht. Die Kinder – die meisten von ihnen noch keine neun Jahre alt – sassen gegen Mittag in ihren Schulzimmern, als durch die Explosion die Fenster zu Bruch gingen und Glasscherben und Splitter durch die Räume flogen.
«Man kann sich kaum vorstellen, welchen Horror diese Kinder erlebt haben», sagt Geert Cappelaere, UNICEF Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika. «Und das Entsetzen und die Schuldgefühle der Eltern, die doch nur taten, was alle Eltern möchten – ihre Kinder zur Schule zu schicken.»
Zwei Tage darauf wurden in Sheikh Zuweid auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel bei einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeipatrouille zwei Jungen getötet. Der eine war erst sechs Jahre alt. Der andere, ein Fünfzehnjähriger, soll den Anschlag ausgeführt haben. Vier Polizisten und zwei weitere Zivilisten kamen ebenfalls ums Leben.
Währenddessen eskaliert die Gewalt in und um die libysche Hauptstadt Tripolis. Mehr als eine halbe Million Kinder sind durch die Kämpfe unmittelbar gefährdet. UNICEF ruft die Konfliktparteien eindringlich dazu auf, Kinder zu jedem Zeitpunkt zu schützen und ihre Rechte zu wahren. Dazu gehört auch, Kinder nicht als Soldaten zu rekrutieren oder anderweitig für Kampfhandlungen zu benutzen.