Einer der stärksten Stürme seit 20 Jahren hat in Zentralvietnam eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Zerstörte Häuser und Schulen, Erdrutsche und extreme Überschwemmungen gefährden über 2,5 Millionen Kinder.
Durch den Sturm ausgelöste Erdrutsche haben im abgelegenen Nam Tra My-Distrikt in der Provinz Quang Nam mindestens 13 Familien unter sich begraben. Es wird befürchtet, dass mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Zahl der Todesopfer könnte weiter ansteigen, da die Regenfälle in der Region anhalten und das Wasser steigt.
«Molave» traf Gebiete, die zum Teil bereits überschwemmt waren. Seit Anfang Oktober zogen immer neue Stürme mit massiven Regenfällen über Vietnam. Der jüngste Taifun brachte nun erneut Starkregen und Wind. Es wird befürchtet, dass sich die ohnehin schon prekäre Lage vieler Familien durch die anhaltenden Regenfälle weiter verschlimmert.
Häuser, Wasser und Abwassersysteme sind beschädigt. Viele Menschen wurden nach den ersten Stürmen in Evakuierungszentren gebracht, die nun ebenfalls von Überschwemmungen betroffen sind. Die Gesundheits- und Hygienebedingungen für die vertriebene Bevölkerung, vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen sind prekär. Hinzu kommt das Trauma der heftigen Stürme und des rauschenden Wassers, das in einer Gesellschaft, in der viele nicht schwimmen können, Angst erzeugt.
Viele Schulen in der gesamten Region sind in den letzten Wochen geschlossen worden, was zum Verlust wertvoller Lernzeit geführt hat. Auch Gesundheitszentren wurden beschädigt. Durch die eingeschränkte Gesundheitsversorgung und den Mangel an sauberem Wasser ist das Risiko von Covid-19 nach wie vor hoch.
UNICEF ist mit Partnern vor Ort und unterstützt Familien mit Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und dem Zugang zu sanitären Anlagen. Weitere Nothilfe-Massnahmen werden in den Bereichen Hygiene, Gesundheit, Bildung, psychosoziale Unterstützung und Kinderschutz bereitgestellt. UNICEF koordiniert seine Hilfsmassnahmen mit der vietnamesischen Regierung und anderen humanitären Organisationen, um die am stärksten gefährdeten und betroffenen Menschen zu erreichen.