Aus den Rohingya-Flüchtlingscamps in Bangladesch werden erste Covid-19-Fälle gemeldet. Eine grosse Gefahr für Kinder und ihre Familien, die im überfüllten Lager leben.
Dicht an dicht gedrängt stehen die provisorischen Hütten in den Rohingya-Flüchtlingscamps in Bangladesch. Rund 850 000 Menschen leben dort; die hygienischen Verhältnisse sind teils katastrophal, und es gibt derzeit keine ausreichende medizinische Versorgung. Ein Ausbruch des Coronavirus könnte dramatische Folgen haben. Nun wurden erste Fälle aus dem Camp gemeldet.
Um eine Katastrophe zu verhindern, haben die Vereinten Nationen und ihre Partner – darunter UNICEF - die Reaktion auf Covid-19 im Flüchtlingslager in Cox‘s Bazar, Bangladesch, nach dem ersten bestätigten Fall verstärkt. Dies bestätigte am Freitag ein UN-Sprecher.
UNICEF bereitet in Cox’s Bazar ein spezialisiertes Behandlungszentrum vor, wo Covid-19-Patienten isoliert und behandelt werden können. Ausserdem stellt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Schutzausrüstung für das medizinische Personal zur Verfügung. UNICEF versorgt 240 000 der Rohingya-Flüchtlinge, von denen mehr als die Hälfte Kinder sind, mit sauberem Wasser und Seife.
Die aktuelle Situation wird weiter verkompliziert, da die Monsunzeit bevorsteht und mit ihr heftige Regenfälle erwartet werden. Zudem steuert Wirbelsturm Amphan gerade auf Indien und Bangladesh zu und sollte am Mittwoch auf Land treffen.