Zürich, 20. Juli 2018 – Heute wurde Sion zum zweiten Mal von UNICEF Schweiz als «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet. Die erneute Vergabe des Labels bestätigt die Bestrebungen der Walliser Stadt, die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen anzuhören und ihr Lebensumfeld kinderfreundlich zu gestalten. Dabei setzt Sion vor allem auf Integration und Partizipation von Jugendlichen.
Die Stadt Sion (34 000 Einwohner, davon rund 8500 Kinder und Jugendliche) hat sich mit dem erneuten Prozess zur Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde» für die nächsten vier Jahre zu verschiedenen Massnahmen verpflichtet. Dadurch erhalten die Kinder und Jugendlichen innerhalb ihrer Gemeinde vermehrte Mitsprache– und Gestaltungsrechte, die sich etwa in einem Klassenrat, einem Jugendparlament, einem «Conseil des Enfants» und dem «Forum des Jeunes» widerspiegeln. Die Umsetzung des Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» erfolgt in Sion sehr systematisch und evidenzbasiert; Parlament, Regierung und Verwaltung arbeiten eng und bereichsübergreifend miteinander zusammen. Bereits vor vier Jahren hatte Sion mit dem Aktionsplan I mehrere Angebote und Prozesse durchgeführt und optimiert, wie etwa «Midnight Sion», das eine Vielzahl von Aktivitäten für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren anbietet: Ein neunköpfiges, lokales Team, bestehend aus einem erwachsenen Projektleiter, zwei jungen Erwachsenen und sechs Jugendlichen, betreuen jeweils das abendliche Programm und sorgen hierbei für sportliche, kulturelle oder gesellschaftliche Unterhaltung. Weiter gewährleistet seit 2014 das Gremium «Observatoire de la jeunesse sédunoise», das über 20 Personen aus unterschiedlichen Bereichen umfasst und das in engem Austausch mit dem «Forum des Jeunes» steht, ein frühzeitliches Erkennen von möglichen Problemfeldern.
Neuer Aktionsplan II für mehr Integration und Partizipation
In ihrem neuen Aktionsplan II hat sich Sion weitere Ziele zur verstärkten Kinder- und Jugendpartizipation gesteckt, Massnahmen definiert und diese teilweise bereits erfolgreich umgesetzt. Dazu gehört der Auf- und Ausbau von nachhaltigen Aktionen zugunsten von Kindern und Jugendlichen, die eine strukturierte und konstruktive Freizeitbeschäftigung fördern, wie die Erweiterung des Angebots von «Midnight Sion» auf die Bedürfnisse von Grundschulkindern. Weiter wurden bei der städtischen Raumgestaltung auch Anstösse von Jugendlichen berücksichtigt, etwa bei «La terrasse Cours Roger Bonvin», einem Autobahndach, das zu einem einladenden Sport- und Freizeitbereich umfunktioniert wurde, mit Skatepark, «Strand» mit Liegestühlen, Pool, Restaurant, Rutschen und weiteren Spielmöglichkeiten.
Die offizielle Übergabe der Auszeichnung fand heute um 16.00 Uhr nach einer Sport- und Animationseinlage von Kindern im «Centre sportif de l’Ancien» in Sion statt. Georges Martin, Delegierter von UNICEF Schweiz, freut sich über das Engagement und die grossen Fortschritte: «Sion ist eine Stadt mit Vorreiterrolle. Die Verantwortlichen haben bereits früh erkannt, wie wichtig es ist, die Stadt kinder- und jugendfreundlich zu gestalten und den Nachwuchs am politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen. Ich gratuliere ihnen ganz herzlich zu diesem tollen Engagement!» Sion ist erste Stadt im Kanton Wallis und zweite Stadt in der gesamten Westschweiz, die als Kinderfreundliche Gemeinde» rezertifiziert wurde.
UNICEF und die Kinderrechte in der Schweiz
Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 1997 in der Schweiz verbindlich. Sie verpflichtet die unterzeichnenden Staaten, die Kinderrechte mit gesetzlichen Massnahmen zu schützen. Alle Kinder haben ein Recht darauf, angemessen versorgt, gefördert und geschützt zu werden und sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Sie haben ein Recht auf Mitwirkungs- und Mitsprachemöglichkeiten bei der Gestaltung ihres Lebensraums. In der Schweiz liegt die Verantwortung zur Umsetzung der Kinderrechte bei den Kantonen und Gemeinden. Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» stellt UNICEF Schweiz Entscheidungsträgern von Gemeinden ein Instrument zur Verfügung, um ihre Programme und Projekte auf die Auswirkungen auf Kinder zu überprüfen und die Kinderfreundlichkeit zu steigern. Diese Hilfestellung ermöglicht eine systematische Umsetzung der Kinderrechte und stärkt die Teilnahme und Teilhabe von Kindern in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld.
31 Städte und Gemeinden mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet:
Schweizweit tragen 31 Gemeinden das UNICEF Label «Kinderfreundliche Gemeinde»: Arbon (TG), Arlesheim (BL), Baden (AG), Basel (BS), Bern (BE), Blauen (BL), Fehraltorf (ZH), Flawil (SG), Frauenfeld (TG), Freienwil (AG), Grenchen (SO), Hitzkirch (LU), Laupersdorf (SO), Lausanne (VD), Lyss (BE), Möriken-Wildegg (AG), Rapperswil-Jona (SG), Reinach (BL), Rekingen (AG), Riehen (BS), Sion (VS), Thayngen (SH), Therwil (BL), Teufen (AR), Triengen (LU), Uznach (SG), Wauwil (LU), Wettingen (AG), Wil (SG), Zetzwil (AG), Zug (ZG).
Weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»:
www.kinderfreundlichegemeinde.ch
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