Juba, 26 August 2015
Trotz der grossen Unsicherheit in Südsudans Teilstaat Upper Nile konnte UNICEF in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm die dringendst benötigten Nahrungsmittel und Medikamente für Zehntausende von hilfsbedürftigen Menschen bereitstellen, die während Monaten von Hilfe abgeschnitten waren. Drei Viertel der in Malaka neu eintreffenden Flüchtlinge sind Kinder. Die andauernden Konflikte erschweren es, hilfsbedürftige Familien auf der Flucht mit Nahrung und Medizin zu versorgen und ihnen genügend Zufluchtsorte zur Verfügung zu stellen.
UNICEF in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm erreicht zurzeit mit mobilen Nothilfe Teams mehr als 27 000 Menschen in der Stadt Wau Shilluk nahe der Hauptstadt Malakal. Seit über 5 Monaten waren die Einwohner von Wau Shilluk von Hilfe abgeschnitten.
Zugangsprobleme und Unsicherheit erschweren die Arbeit der Hilfsorganisationen
Die unsichere Lage hatte zur Folge, dass humanitäre Organisationen seit Monaten die Flüchtlinge in Wau Shilluk nur beschränkt erreichen konnten. Viele Organisationen waren gezwungen, ihre Aktivitäten am westlichen Nilufer auszusetzen oder auf ein Minimum zu reduzieren, um das Leben ihrer Mitarbeitenden nicht zu gefährden. “Ohne Hilfe, ohne regelmässige Nahrung und medizinische Versorgung verharrten die Kinder in den Dörfern”, sagte Jonathan Veitch, UNICEF Vertreter in Südsudan. “Die Situation ist enorm schwierig, die Leben der Kinder akut gefährdet.”
Zehntausende Menschen in Südsudan sind auf der Flucht
Zehntausende von Menschen sind in den letzten Monaten aus entlegenen Gebieten geflüchtet, um das Flüchtlingslager in Malaka zu erreichen. Diese Menschen suchen Sicherheit und Hilfe. Die mobilen Teams ermöglichen dringende Hilfe – sie bilden eine Überlebensader für Kinder und Frauen im Südsudan. Viele vertriebene Menschen haben in Dörfern Zuflucht gefunden. Sie mit Hilfe dort zu erreichen ermöglicht es ihnen, sich auf ihrer Flucht vor den Konflikten nicht weiteren Gefahren auszusetzen.
Nahrung und medizinische Versorgung sind überlebenswichtig
UNICEF gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm haben in Wau Shilluk Nahrungsmittelhilfe für mehr als 20 000 Menschen bereitgestellt. 3 000 Kinder unter 5 Jahren wurden auf Mangelernährung hin untersucht und erhalten die notwendige Pflege, rund 8 000 Kinder wurden gegen Masern, 7 800 Kinder gegen Kinderlähmung geimpft und über 400 schwangere Frauen wurden gegen Tetanus geimpft. Seit Beginn der Kriseninterventionen hat UNICEF zusammen mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen mehr als 1.3 Millionen Menschen erreicht, darunter 220 000 Kinder in schwer erreichbaren Gebieten. Die Organisationen rufen die Konfliktparteien dringend dazu auf, ihre Kampfhandlungen einzustellen und den Hilfsorganisationen einen offenen Zugang zu den hilfsbedürftigen Menschen zu ermöglichen.
Zusätzliche Ressourcen dringendst benötigt
Die Weiterführung der humanitären Hilfe vor Ort, die Abgabe von Nahrungsmitteln, die Eröffnung der Schulen, die Sicherstellung der medizinischen Versorgung ist vordringlich. Die andauernden Kämpfe, die Gewalt und fehlende humanitäre Hilfe haben grosse Flüchtlingsströme ausgelöst. Allein diesen Monat sind in Malaka 11 000 Flüchtlinge angekommen. UNICEF erwartet, dass das für 18 000 Menschen angelegte Flüchtlingslager in den kommenden Tagen und Wochen auf 50 000 Menschen anwachsen kann. Eine Situation, welche ohne rechtzeitige Hilfe für die Kinder lebensbedrohlich wird. Seit Beginn der Kämpfe im Dezember 2013 wurden mehr als zwei Millionen Menschen vertrieben. Die Nahrungsmittelkrise trifft aktuell 4.6 Millionen Menschen.
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