Der Bundesrat plant für 2025 Sparmassnahmen, die auch eine Kürzung der Mittel für die Kinder- und Jugendförderung umfassen. UNICEF Schweiz und Liechtenstein ist alarmiert über dieses Vorhaben, da Angebote ausserhalb des obligatorischen Bildungsbereichs essenziell für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind.
Der Bundesrat hat angesichts der angespannten Finanzlage der Schweiz Sparmassnahmen in Höhe von 3.6 Milliarden Schweizer Franken angekündigt. Eine Massnahme sieht eine Kürzung der Subventionen für ausserschulische Kinder- und Jugendförderung um 10 Prozent vor.
Der Kredit des Kinder- und Jugendfördergesetzes (KJFG) soll damit um eine Million Franken gekürzt werden. Diese Kürzung fällt im Bundeshaushalt kaum ins Gewicht, doch für die Förderung von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz hat sie erhebliche Folgen.
Von der Kürzung sind diverse Akteure der Kinder- und Jugendförderung, von den Jugendverbänden über die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit bis hin zu NGOs, Gemeinden und Kantonen betroffen. Diese Einsparung hat somit direkte Auswirkungen auf die Umsetzung von Projekten und Aktivitäten für Kinder und Jugendliche. Dass es solche Angebote über den obligatorischen Bildungsbereich hinaus gibt, ist essenziell für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Sie sind ein wichtiges Element in der Förderung der Chancengerechtigkeit, in der Entwicklung und im Zusammenhang mit der Begleitung, Förderung und psycho-sozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen - in der Umsetzung der Kinderrechte generell. Spart man in diesem wichtigen Bereich bedeutet das für Kinder und Jugendliche weniger non-formales Lernen, weniger Austausch mit Gleichaltrigen, weniger Möglichkeiten, sich über die Schule hinaus Kompetenzen zu erwerben und zu üben, oder weniger erfahrene Selbstwirksamkeit.
UNICEF Schweiz und Liechtenstein ist alarmiert über die zu erwartenden negativen Auswirkungen dieser Einsparungen auf die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen und unterstützen die Forderungen der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV. Wir appellieren an die Politik, die Prioritäten neu zu setzen und ihren Verpflichtungen gegenüber den Kindern und Jugendlichen nachzukommen. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen darf nicht dem Spardruck zum Opfer fallen.
Anstatt bei Kindern und Jugendlichen zu sparen, braucht es eine nationale Kinderrechtestrategie, die die Umsetzung der Kinderrechte umfassend sicherstellt und deren Förderung zur Priorität macht. Eine solche Strategie würde garantieren, dass die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen konsequent berücksichtigt werden und langfristige Investitionen in ihre Entwicklung und Teilhabe gesichert sind.