Der Süden Madagaskars wird von einer der schwersten Dürren der jüngeren Geschichte heimgesucht. Die unterdurchschnittlichen Regenfälle im Jahr 2021 haben in vielen Gemeinden zu einer schweren Wasserknappheit geführt.
1,1 Millionen Menschen - die Hälfte von ihnen Kinder - benötigen dringend Nahrungsmittel, Wasser, Ernährungs- und Gesundheitshilfe sowie Unterstützung bei der Wiederherstellung ihrer Lebensgrundlagen. Diese Situation betrifft eine Bevölkerung, die schon vorher in extremer Armut lebte und die sich durch die Covid-19-Pandemie aufgrund fehlender Beschäftigungsmöglichkeiten, steigender Inflation und einer Verringerung der Kaufkraft der Menschen noch verstärkt hat.
Es wird prognostiziert, dass bis April 2022 eine halbe Million Mädchen und Buben unter 5 Jahren an Mangelernährung leiden wird, davon 120 000 an schwerer Mangelernährung.
Familien räumen unter diesen schweren Lebensbedingungen der Bildung eine geringere Priorität ein. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Kinder immer früher die Schule abbrechen. Ihnen fehlt damit das schützende Umfeld, welches die Schule bietet. Daher ist auch ein Anstieg der gemeldeten Fälle von Kindesmissbrauch und -ausbeutung zu verzeichnen.
UNICEFs Hilfe in Madagaskar
Von Januar bis Juni 2021 unterstützte UNICEF in Zusammenarbeit mit Partnern mehr als 264 000 von der Dürre betroffene Menschen durch Wassertransporte, den Bau und die Sanierung von Wasserstellen, Wassergutscheine für Haushalte und den Ausbau von Wasserversorgungsnetzen.
Zwischen Januar und April wurden mehr als 30 000 schwer akut mangelernährte Kinder behandelt.
UNICEF stellt ausserdem dringend benötigte finanzielle Unterstützung für etwa 7 000 Familien und insbesondere für 21 000 Kinder bereit. Diese Hilfe ist der Schlüssel, um Bewältigungsstrategien wie den Verkauf von Waren und Vieh oder die Reduzierung des Nahrungsmittelkonsums zu verhindern.