UNICEF bringt Anliegen der Kinder auf die Agenda am WEF

UNICEF ist am World Economic Forum in Davos präsent und bringt an mehreren Stellen Anliegen der Kinder ins Gespräch: Einerseits wird Angélique Kidjo, UNICEF Botschafterin, mit dem Crystal Award ausgezeichnet, andererseits stellt UNICEF ihre ambitionierte „Agenda für jedes Kind“ vor. Zudem lanciert UNICEF am 22. Januar im Rahmen des WEFs einen neuen Bericht zum Thema Bildung.

Angélique Kidjo

Angélique Kidjo, wird an der Eröffnungsfeier des WEF am 20. Januar 2015 mit dem Crystal Award ausgezeichnet. Der Crystal Award wird an Künstler vergeben, die sich nach Ansicht der Organisatoren für eine bessere Welt einsetzen. Angélique Kidjo ist als UNICEF Botschafterin für Mädchenbildung in Afrika seit 2002 aktiv und wird nun für ihren Einsatz ausgezeichnet.

„Agenda for Every Child“
Im Rahmen der zahlreichen Diskussionsrunden setzt UNICEF das Wohlergehen der Kinder weltweit auf die globale Agenda und fordert Entscheidungsträger dazu auf, Kindern in den neuen globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Develompent Goals – SDG) eine hohe Priorität einzuräumen. Dazu präsentiert UNICEF am WEF ihre neue „Agenda für jedes Kind“.

Die Agenda definiert 7 Punkte, die laut UNICEF dringend in den neuen Entwicklungszielen berücksichtigt werden müssen.

  1. Gewalt gegen Kinder beenden.
  2. Im Rahmen der weltweiten Armutsbekämpfung gehört die Bekämpfung der Kinderarmut an oberste Stelle.
  3. Senkung der Mütter- und Kindersterblichkeit – insbesondere an vermeidbaren Ursachen.
  4. Die Situation von Jugendlichen vermehrt berücksichtigen.
  5. Verbesserte Datenlage nutzen, um jedes Kind zu erreichen.
  6. Die Geldverteilung muss angepasst werden, damit die Verletzlichsten und am meisten an den Rand gedrängten profitieren.
  7. Der Kreislauf von chronischen Krisen, die Kinder betreffen, muss durchbrochen werden.

Nur mit einem klaren Bekenntnis für die Kinder, sind Errungenschaften der vergangenen 15 Jahre gesichert, können Nationen weiter gedeihen und instabile Regionen sich stabilisieren.

Die ärmsten Schulkinder profitieren 18-mal weniger von öffentlichen Bildungsgeldern
Im neuen Bericht “The Investment Case for Education and Equity” präsentiert UNICEF am 22. Januar am WEF weltweite Zahlen zur globalen Bildungssituation von Kindern.

Dabei werden folgende Herausforderungen für die nächsten Jahre unterstrichen:

  • 58 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule – das MDG 2 (alle Kinder besuchen die Primarschule) wurde verfehlt.
  • Die Qualität des Unterrichts muss verbessert werden: 130 Millionen Kinder können in der 4. Klasse kaum lesen und rechnen.
  • Die Situation der Unterrichtsqualität wird sich verschärfen, da immer mehr Kinder in die Schule gehen.
  • Kinder aus armen Familien profitieren weniger von staatlichen Investitionen in die Bildung als Kinder aus reicheren Familien. Als Beispiel: 10 Prozent der am besten gebildeten Schüler aus einkommensschwachen Ländern profitieren von 46 Prozent der Bildungsinvestitionen.

Der Bericht zeigt eindeutig auf, dass neue Gelder in die Bildung fliessen müssen. UNICEF fordert Staaten, Unternehmen und Spenderinnen und Spender dazu auf, wieder vermehrt in die Bildung zu investieren, appelliert jedoch gleichzeitig an Entscheidungsträger Bildungsgelder gezielter einzusetzen.

Der Bericht „The Investment Case for Education and Equity“ kann ab dem 23. Januar hier heruntergeladen werden.


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