Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten

Sie dienen als Kämpfer, Köche, Träger, überbringen Nachrichten, werden sexuell ausgebeutet oder für Zwangsehen missbraucht. Tausende Kinder weltweit sind als Kindersoldaten in kriegerische Auseinandersetzungen involviert. UNICEF arbeitet mit spezifischen Kinderschutzprogrammen daran, Kinder aus diesen Situationen zu befreien und sie mit ihren Familien zusammenzuführen.

Child soldiers

Instabilität, bewaffnete Konflikte und chronische Gewalt führen dazu, dass trotz weltweitem Verbot jedes Jahr zehntausende Kinder rekrutiert und zum Kämpfen gezwungen werden. Kindersoldaten sind in jedem Fall enormer Gewalt ausgesetzt: Sie werden zum Töten gezwungen, müssen dem Morden zuschauen, werden selber missbraucht, ausgebeutet, verletzt oder getötet.

Kinder und Jugendliche sind leichter zu manipulieren und für bewaffnete Gruppen oft preiswerter als Erwachsene. Auch die weltweite Flut von buchstäblich „kinderleicht“ zu bedienenden Kleinwaffen trägt dazu bei, dass bewaffnete Gruppen Minderjährige einsetzen. Nach ihrem Einsatz in Konfliktsituationen sind die Mädchen und Jungen häufig traumatisiert, sie leiden an Albträumen und psychischen Störungen. Ehemalige Kindersoldaten in die Gesellschaft zu reintegrieren und ihnen Perspektiven für die Zukunft zu geben ist ein langwieriger Prozess. 

UNICEF engagiert sich einerseits auf staatlicher Ebene für die Umsetzung des Verbots, Kinder in bewaffnete Konflikte zu involvieren und versucht andererseits betroffene Kinder aus den Fängen von bewaffneten Gruppen zu befreien und in ein normales Leben zurückzuführen. Mit Unterstützung von UNICEF konnten seit 1998 mehr als 100'000 Kinder und Jugendliche demobilisiert werden – 2014 gab es Erfolge zum Beispiel in Südsudan, Myanmar und der Zentralafrikanischen Republik. Neben medizinischer und psychologischer Hilfe sind Schul- und Ausbildungsprogramme für ehemalige Kindersoldaten besonders wichtig. Ihre Familien und Dörfer müssen darauf vorbereitet werden, sie wieder aufzunehmen. Die Demobilisierung und Wiedereingliederung ist auch in komplexen Konfliktsituationen möglich: In Südsudan werden derzeit mit Hilfe von UNICEF 3'000 Kindersoldaten aus den Rängen einer Miliz befreit.

Kinder haben nichts in bewaffneten Konflikten verloren und doch werden sie auch in aktuellen Krisengebieten wie in Syrien, der Zentralafrikanischen Republik und im Südsudan rekrutiert. UNICEF ruft anlässlich des Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindersoldaten dazu auf, den Missbrauch von Kindern als Soldaten zu stoppen und als Kriegsverbrechen konsequent zu verfolgen. 


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