Neuer UNICEF-Bericht zur Kindersterblichkeit

In den letzten 25 Jahren ist es der Welt gelungen, die Kindersterblichkeit von 12,7 Millionen Kindern unter fünf Jahren zu halbieren und erstmals unter sechs Millionen zu senken. In Übereinstimmung mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen, welche in Kürze von den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet werden, könnten bis 2030 weitere 38 Millionen Menschenleben gerettet werden.

A Promise Renewed

Seit der Jahrtausendwende haben weltweite Anstrengungen zwar dazu beigetragen, dass auch in den ärmsten Ländern die Kindersterblichkeit deutlich gesunken ist. Das so genannte Millenniumsziel, die Kindersterblichkeit bis 2015 weltweit um zwei Drittel zu senken, wurde aber insgesamt verfehlt. Nach wie vor sterben jährlich 5,9 Millionen Mädchen und Buben vor ihrem fünften Geburtstag. Das sind –  wie der neueste UNICEF-Bericht „A promise renewed“ aufzeigt - durchschnittlich immer noch 16 000 Kinder jeden Tag, 700 Kinder jede Stunde oder elf Kinder pro Minute.

Ungleich verteilt sind die Überlebenschancen der Kinder auf der Welt. Die grösste Last der weltweiten Kindersterblichkeit – 80 Prozent – tragen nach wie vor die Länder im südlichen Afrika und Südasien. Das grösste Risiko hat statistisch gesehen ein Kind in Angola: 157 von 1 000 überleben nicht – dies ist jedes sechste Kind. Zum Vergleich: In der Schweiz ist die Kindersterblichkeitsrate vier pro 1 000 Lebendgeburten.

Die meisten Babys und Kleinkinder sterben an Lungenentzündung (17 Prozent), Komplikationen infolge einer Frühgeburt (16 Prozent), Komplikationen bei der Geburt (elf Prozent), Durchfall (acht Prozent), Säuglingssepsis (sieben Prozent) und Malaria (fünf Prozent). In fast der Hälfte aller Fälle ist Mangelernährung für den Tod der Kinder mitverantwortlich.

UNICEF setzt sich mit folgenden einfachen und effektiven Massnahmen dafür ein, dass die Kindersterblichkeit auch weiterhin reduziert werden kann:
•    Flächendeckende Impfungen
•    Imprägnierte Moskitonetze zum Schutz vor Malaria
•    Medikamente, die die Übertragung des HI-Virus von Müttern auf Babys verhindern
•    Eine bessere Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen
•    Sauberes Trinkwasser und sanitäre Anlagen für mehr Menschen


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