Über 7 Millionen Kinder aus West- und Zentralafrika überqueren jedes Jahr die Landesgrenzen, um allein oder mit ihren Familien in der Fremde ein besseres Leben zu finden. Nicht einmal 20 Prozent haben Europa zum Ziel. Ein neuer UNICEF Bericht beleuchtet Ursachen und Konsequenzen der Migration.
In der Hoffnung auf ein besseres Leben überqueren in West- und Zentralafrika jedes Jahr schätzungsweise 12 Millionen Menschen Landesgrenzen. Mehr als die Hälfte von ihnen – über 7 Millionen – sind Kinder. Drei Viertel der Flüchtlinge und Migranten bleiben in den Ländern südlich der Sahara, und nicht einmal jeder Fünfte macht sich auf den Weg Richtung Europa. Diese Zahlen präsentiert UNICEF im neuen Bericht «In Search of Opportunities: Voices of children on the move in West and Central Africa».
Der Bericht beruht auf einer Reihe von Interviews mit Migrantenkindern und ihren Familien aus verschiedenen Ländern. Er untersucht sowohl die Ursachen wie auch die Konsequenzen der Wanderbewegungen und kommt zum Schluss, dass die Migration von Kindern und Jugendlichen aus West- und Zentralafrika weiter zunehmen dürfte. Die wichtigsten Gründe dafür sind das rasche Bevölkerungswachstum, die Verstädterung, die ungleiche wirtschaftliche Entwicklung, anhaltende Konflikte, eine schlechte Regierungsführung und begrenzte Kapazitäten für die Unterstützung der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen.
UNICEF ruft die Regierungen aller Länder erneut auf, zum Schutz von Flüchtlings- und Migrantenkindern den folgenden Sechs-Punkte-Plan umzusetzen:
- Kinder, insbesondere unbegleitete, müssen vor Ausbeutung und Gewalt geschützt werden.
- Die Inhaftierung von minderjährigen Flüchtlingen und Migranten muss zugunsten von alternativen Methoden ein Ende finden.
- Familien dürfen nicht getrennt werden.
- Kinder müssen zur Schule gehen können und Zugang zu Gesundheitsdiensten und anderen grundlegenden Angeboten erhalten.
- Den Gründen für Flucht und Migration – Konflikte, Gewalt, extreme Armut und Benachteiligung – muss entgegengewirkt werden.
- In den Durchgangs- und Zielländern müssen Xenophobie und Diskriminierung bekämpft werden.