Im Jahr 2002 hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) den Internationalen Tag gegen Kinderarbeit ins Leben gerufen, um ein kritisches Bewusstsein für diese Form der Ausbeutung von Kindern zu schaffen. Kinderarbeit lässt sich nicht überwinden, ohne die verbreitete Armut zu bekämpfen und in die Bildung zu investieren.
Auf der ganzen Welt verrichten Kinder bezahlte oder unbezahlte Arbeit, ohne dass es ihnen schaden würde. Im Gegenteil – es begünstigt die Entwicklung von Kindern, wenn sie zum Beispiel im Haushalt mithelfen oder auf ihre Geschwister aufpassen müssen. Auch ist es durchaus erlaubt, dass sich Kinder zum Taschengeld etwas dazuverdienen.
Anders sieht es aus, wenn es um eigentliche Kinderarbeit geht. Damit ist gemeint, dass Kinder entweder zu jung sind oder dass die Arbeit ihre körperliche, geistige, soziale oder schulische Entwicklung beeinträchtigt. Um in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür zu schaffen, hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) 2002 den Internationalen Tag gegen Kinderarbeit ins Leben gerufen, der seither jedes Jahr am 12. Juni stattfindet.
Am weitesten verbreitet ist die Kinderarbeit in Afrika südlich der Sahara. In den am wenigsten entwickelten Ländern geht etwa jedes vierte Kind im Alter von 5 bis 17 Jahren einer Beschäftigung nach, die als schädlich für seine Gesundheit und Entwicklung angesehen wird und daher unter Kinderarbeit fällt. Damit ist auch klar, dass Kinderarbeit in erster Linie ein Armutsproblem ist – und gerade deshalb so schwer zu bekämpfen.
Fast alle Staaten haben sich im Rahmen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen verpflichtet, jede Form von Kinderarbeit bis 2025 abzuschaffen. Doch wenn Kinder Geld verdienen müssen, damit ihre Familien etwas zu essen haben, ist es heikel, ohne zusätzliche Massnahmen ein vollständiges Verbot der Kinderarbeit durchzusetzen. Die Gefahr ist gross, dass diese Kinder fortan illegal arbeiten und dadurch noch weniger geschützt sind. UNICEF setzt sich entschieden dafür ein, ausbeuterische, gefährliche oder gesundheitsschädigende Kinderarbeit zu bekämpfen. Doch darüber hinaus gibt es keine einfachen Lösungen. Der beste Schutz vor Kinderarbeit sind letztlich Investitionen in die Bildung und der kostenlose Zugang zu Schulen mit guter Unterrichtsqualität.