Im kommenden Jahr könnte UNICEF jeden Monat bis zu 850 Tonnen Covid-19-Vakzin transportieren. Vorausgesetzt, solche Mengen sind überhaupt verfügbar. Das wäre mehr als das Doppelte des durchschnittlichen Gewichts der Impfstoffe, die UNICEF bisher jeden Monat transportiert.
Dies ist das Ergebnis einer von UNICEF durchgeführten Logistikanalyse. Die Analyse globaler Luftfrachtkapazitäten und Transportwege ergab, dass kommerzielle Fluggesellschaften in der Lage sind, die Impfstoffe in fast alle 92 Länder mit geringem und niedrigem mittleren Einkommen zu liefern. Der Kostenaufwand dafür beträgt schätzungsweise 70 Millionen US-Dollar.
Die Frachtkapazitäten auf den weltweiten Flugrouten reichen derzeit aus, um Impfstoffe für 20 Prozent der Bevölkerung der meisten 92 Länder mit geringem und niedrigem mittleren Einkommen bereitzustellen, die Teil der COVAX-Initiative sind. Für den Transport sollen in erster Linie vorhandene Flugkapazitäten genutzt werden – jedoch könnten zusätzliche Charterflüge oder alternative Transportmöglichkeiten erforderlich sein, um Menschen in kleineren Ländern oder schwer erreichbaren Regionen zu erreichen. UNICEF arbeitet dazu mit Fluggesellschaften und der Logistikbranche zusammen.
Eine grosse Herausforderung besteht darin, in manchen Ländern auch auf lokaler Ebene eine lückenlose Kühlkette sicherzustellen, damit die Impfstoffe sicher und wirksam bleiben. Gemeinsam mit Gavi und der WHO hat UNICEF einen Leitfaden zum Logistikmanagement der Impfstoffe entwickelt, um Länder bei der Planung von Massnahmen für den Empfang, die Lagerung, die Verteilung und das Management der Covid-19-Impfstoffe und anderer Materialien zu unterstützen. Angesichts der unterschiedlichen Lagertemperaturen für die Covid-19-Impfstoffe müssen die Länder Personal im Logistik- und Gesundheitsbereich darin schulen, die Kühlung der Impfstoffe sicherzustellen.
Im Rahmen eines seit 2017 laufenden Projektes wird UNICEF mit Unterstützung von Gavi bis Ende kommenden Jahres zudem die Beschaffung und Installation von 70 000 Kühlschränken unterstützen, die Hälfte davon Solar-Kühlschränke. Darüber hinaus unterstützten UNICEF, GAVI und die WHO die Entwicklung nationaler Pläne zur Verteilung der Impfdosen.
UNICEF benötigt 2021 410 Millionen US-Dollar für technische Hilfen, Medikamente und Tests. Hinzu kommen 133 Millionen US-Dollar für die Logistik der Impfungen innerhalb der 92 ärmsten Länder und die Sicherstellung der Kühlketten.