Im Südsudan sind fast eine halbe Million Kinder von schweren Überschwemmungen betroffen. Malaria und Durchfallerkrankungen breiten sich aus. UNICEF ist vor Ort und leistet Nothilfe – während es weiter regnet.
Aussergewöhnlich starke Regenfälle haben im Südsudan ganze Landstriche unter Wasser gesetzt. Mehr als 900 000 Menschen, darunter schätzungsweise 490 000 Kinder, sind betroffen. Und eine Entspannung ist nicht in Sicht: Die Regenfälle werden voraussichtlich noch vier bis sechs Wochen anhalten. Malaria und Durchfallerkrankungen, zwei der häufigsten Todesursachen für Kleinkinder, breiten sich bereits rapide aus.
«Normalerweise verbindet man im Südsudan Wasser mit Leben – jetzt droht es die Kinder zu töten.»
Die Überschwemmungen treffen eine Bevölkerung, die ohnehin seit vielen Jahren unter Konflikten, Armut und Hunger leidet. Nahrungsmittelunsicherheit und Mangelernährung sind in den betroffenen Gebieten weit verbreitet. In Kombination mit Malaria, verschmutztem Wasser und schlechten hygienischen Bedingungen dürfte sich die Situation in den kommenden Wochen weiter verschärfen. Hinzu kommt, dass zahlreiche Kliniken unter Wasser stehen und schon über vierzig Zentren für Ernährung ihren Betrieb einstellen mussten.
Gemeinsam mit Partnerorganisationen und der südsudanesischen Regierung hilft UNICEF,
- die Situation zu beurteilen und die besten Hilfsmassnahmen zu ermitteln,
- Wasserreinigungstabletten und Hygieneartikel zu verteilen,
- Kinder auf Anzeichen für akute Mangelernährung zu untersuchen und wenn nötig zu behandeln,
- verseuchte Bohrlöcher instand zu setzen,
- temporäre Schulräume einzurichten und
- Aufklärungskampagnen durchzuführen.
Schon jetzt ist klar, dass die Krise nicht vorbei sein wird, wenn in einigen Wochen das Wasser abfliesst. Viele Familien werden noch lange Zeit auf Hilfe angewiesen sein, weil Ernten zerstört wurden und Nutztiere starben. Auch Schulen müssen wieder aufgebaut werden und Anmeldekampagnen durchgeführt werden, damit Kinder in die Klassenzimmer zurückkehren können.