Moskitos haben als Überträger von Krankheiten wie Malaria und Gelbfieber mehr Menschen getötet als alle Kriege zusammen. Noch immer ist Malaria eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Alle zwei Minuten stirbt weltweit ein Kleinkind unter fünf Jahren durch eine Malariainfektion. Allein in einem der ärmsten Länder der Welt, in Malawi, gibt es jedes Jahr mehr als vier Millionen Malariafälle.
Der Klimawandel trifft mit Zyklonen und Überschwemmungen über 17 Millionen Einwohner von Malawi unmittelbar. Häuser werden zerstört, Erntefelder unter Wassermassen begraben. Was für die Menschen vernichtend ist, wird für Moskitos zur unkontrollierbaren Brutstätte. Gemeinsam mit der Regierung von Malawi arbeitet UNICEF intensiv daran, Malaria auszurotten. Das Malaria Control Program verbessert den Zugang zu Medikamenten gegen Malaria und unterstützt präventive Massnahmen zur Kontrolle der Moskitoausbreitung.
Diese Programme zur Bekämpfung der Krankheitsübertragung gibt es seit Jahrzehnten. Neben Mückenschutzmitteln sind es vor allem Moskitonetze, die Stiche verhindern. Ein weiterer Ansatz ist die Bekämpfung der Moskitoausbreitung. Dafür rücken die Brutstätten in den Fokus. Moskitoweibchen legen ihre Eier im Wasser ab. Weiss man wo, kann man die Fortpflanzung mit Chemikalien bekämpfen. Während die Suche nach den Brutstätten in der Trockenzeit einfach ist, wird es während der Regenzeit kompliziert.
Einen ganz neuen Weg zur Bekämpfung der Moskitos schlägt die University of Liverpool and Lancaster ein. Das Projekt hat das Potenzial von Drohnen entdeckt. Diese fliegen mit Kameras ausgestattet die Landschaft ab und erfassen so fotografisch potenzielle Moskitobrutstätten. Eigens dafür haben die malawische Regierung und UNICEF Malawi 2016 den ersten humanitären Flugkorridor für Drohnen eingerichtet. Das finale Foto wird anschliessend analysiert und die Brutstätten der Moskitos so identifiziert.
Parallel dazu werden auch entomologische Untersuchungen am Malawi-Liverpool-Wellcome Trust Research Center durchgeführt. Diese konzentrieren sich auf das Sammeln von Wasserproben zur Identifizierung von Moskitolarven. Die Wasserstellen, an denen Stichproben entnommen werden, werden geografisch erfasst und über das grosse Drohnenfoto gelegt. Dank der Kombination der beiden Daten erhöht sich das Verständnis, wie sich die Moskitobrutstätten verteilen und weiterverbreiten. In Zukunft wird es möglich sein, Moskitobrutstätten allein anhand von Drohnenbildern zu identifizieren. Mit der Aufnahme von Drohnen in das Bekämpfungsprogramm könnte Malawi die Ausbreitung von Malaria noch effizienter kontrollieren.