Weltweit sind mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten, und jedes Jahr kommen 2 Millionen hinzu. Anlässlich des heutigen Internationalen Tags gegen Mädchenbeschneidung ruft UNICEF zu verstärkten Anstrengungen auf, um diese sinnlose Gewalt im Namen der Tradition zu beenden.
Mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen aus 30 Ländern sind beschnitten. Auf dem afrikanischen Kontinent und im Nahen Osten ist die Praxis noch immer weit verbreitet: An vorderster Stelle stehen Somalia und Guinea, wo 98 bzw. 97 Prozent der weiblichen Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren beschnitten sind – quer durch alle sozialen Schichten, ethnischen Gruppierungen und religiösen Gemeinschaften.
Jedes Jahr trifft es 2 Millionen Mädchen, manche in den ersten Lebensmonaten, andere als Kleinkinder, wieder andere als junge Mädchen. Die Beschneidungen werden oft unter prekären Bedingungen durchgeführt, Hygiene wird vernachlässigt, als Instrumente dienen Rasierklingen und alte Messer. Die Folge sind unkontrollierbare Blutungen und Infektionen, manche Mädchen verlieren ihre Fruchtbarkeit, und viel zu viele sterben an den Komplikationen.
Niemand will diese sinnlose Gewalt, und doch findet sie statt. Sie wird akzeptiert, weil fest verankerte soziale Normen und Traditionen einen gesellschaftlichen Druck erzeugen: Eltern sehen die Familienehre in Gefahr oder befürchten, dass kein Mann ihre unbeschnittene Tochter heiraten will.
Doch überall auf der Welt ist ein Bewusstseinswandel im Gang, der Hoffnung macht. Die Erfahrung zeigt, dass sich überlieferte Verhaltensmuster zwar nicht von heute auf morgen, aber innerhalb von einer Generation durchbrechen lassen. Dafür engagiert sich UNICEF gegenwärtig in 22 Ländern. Anlässlich des heutigen Internationalen Tags gegen Mädchenbeschneidung ruft UNICEF zu verstärkten Anstrengungen auf, um Mädchen vor dieser Qual zu schützen.