Ab dem 24. Februar 2024 zeigt das Forum Schweizer Geschichte Schwyz eine Ausstellung zum Thema «Arbeitende Kinder im 19. und 20. Jahrhundert». UNICEF Schweiz und Liechtenstein konnte das Projekt mit Hintergrundinformationen und Bildmaterial zum Thema Kinderrechte unterstützen. Zusätzlich nutze Bettina Junker, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz und Liechtenstein, bei der Eröffnungsfeier die Gelegenheit und thematisierte aktuelle Entwicklungen in diesem Themenbereich.
Bis zum 27. Oktober haben Interessierte die Gelegenheit, die spannende Ausstellung «Arbeitende Kinder im 19. und 20. Jahrhundert» im Forum Schweizer Geschichte Schwyz zu besuchen. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Facetten der Kinderarbeit während dieser Perioden und zeigt auf, wie sich die Kinderrechte in der Schweiz im Laufe der Zeit verändert und gefestigt haben. Bei der feierlichen Eröffnung am 24. Februar beleuchtete Bettina Junker, Geschäftsführerin von UNICEF Schweiz und Liechtenstein, in ihrer Ansprache die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Kinderarbeit und betonte das Engagement des Kinderhilfswerks UNICEF in diesem wichtigen Themenfeld.
Insgesamt 196 Staaten haben weltweit die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet. Mit dieser Unterschrift sichern demnach fast alle Länder zu, dass die Rechte der Kinder anerkannt und geachtet werden müssen. Trotz dieser Verpflichtung sieht die Realität in vielen Teilen der Welt leider anders aus.
Die aktuellen Daten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und UNICEF aus dem Jahr 2020 zeigen, dass weltweit etwa 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen sind. Das bedeutet, dass jedes zehnte Kind zur Arbeit gezwungen wird. Besonders besorgniserregend ist, dass die betroffenen Mädchen und Buben oft sehr jung sind – mehr als die Hälfte von ihnen sind unter zwölf Jahre alt. Kinderarbeit geschieht oft im Verborgenen, ohne offizielle Dokumentation. Viele dieser Kinder helfen in familiären Betrieben, sei es auf dem Feld oder bei der Viehhaltung.
Der Grossteil der der von Kinderarbeit betroffenen Kinder – circa 70% – arbeitet im Landwirtschaftssektor. Besonders stark betroffene Bereiche sind zum Beispiel der Kaffee-, Baumwoll- oder Kakaosektor. Letzteren thematisierte auch Bettina Junker in ihrer Rede und stellte ein Programm von UNICEF in Ghana vor, das sich gezielt gegen Kinderarbeit in diesem Bereich richtet. In Zusammenarbeit mit der ghanaischen Regierung, lokalen Behörden, Unternehmen aus dem Kakaosektor und der Zivilgesellschaft soll dieses Programm nachhaltig den Einsatz von Kindern in der Kakaoindustrie in ausgewählten Distrikten in Ghana eindämmen. Obwohl die Problematik seit langem bekannt ist, konnten bisher noch keine signifikanten Verbesserungen erzielt werden. Allein in Ghana sind laut aktuellen Erhebungen rund 770 000 Kinder im Kakaosektor von Kinderarbeit betroffen.
UNICEF hat sich entschlossen, das Problem der Kinderarbeit an seinen Wurzeln anzupacken, indem es unterschiedliche Massnahmen ergreift. Dazu gehört die Bekämpfung von Armut, die Stärkung von sozialen Diensten und Kinderschutzsystemen sowie die Verbesserung des Zugangs zu Bildungsangeboten. Das Ziel ist es, die verschiedenen Grundursachen anzugehen, die zur Kinderarbeit führen und strukturelle Problematiken anzugehen, die dafür verantwortlich sind, dass Kinder zur Arbeit gezwungen werden. Darüber hinaus arbeitet UNICEF daran, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen relevanten Akteuren zu fördern, um gemeinsam eine langfristige Veränderung für Mädchen und Buben zu erzielen. Dadurch sollen die Lebensbedingungen von Kindern weltweit verbessert werden und Mädchen und Buben vor Ausbeutung geschützt werden.