Wie kann die Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene gesteigert werden? Dieser Fragen ging der erste Runde Tisch, der von UNICEF Schweiz und Liechtenstein in Zusammenarbeit mit dem Departement für Gesundheit und Soziales des Kantons Tessin organisiert wurde, nach. Die Veranstaltung fand am Donnerstag, den 9. November, in Bellinzona statt und bot die Gelegenheit, die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» vorzustellen und über Mittel und Wege zu diskutieren, wie die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am Gemeindeleben gestärkt werden kann.
Die kantonalen Behörden und UNICEF Schweiz und Liechtenstein waren Gastgeber des ersten Treffens der «Kinderfreundlichen Gemeinden» (KFG) des Tessins in den Räumlichkeiten des Spazio Aperto in Bellinzona. Die Veranstaltung sollte vor allem auf regionaler Ebene Vernetzungsmöglichkeiten für Gemeinden bieten, die das Label bereits erhalten haben, aber auch für solche, die sich im Zertifizierungsprozess befinden, sowie für Gemeinden, die mehr über die Partizipation von Kindern erfahren wollten.
Der Nachmittag begann mit Reden des Tessiner Regierungspräsidenten Raffaele De Rosa und des Vertreters des kantonalen Jugendrats Zenith Pradella. Auf die Einführungsphase, in der die Initiative KFG von UNICEF Schweiz und Liechtenstein und die Beispiele der ersten beiden zertifizierten Tessiner Städte - Locarno und Lugano - vorgestellt wurden, folgte ein World Café, das sich mit der Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene beschäftigte.
Beteiligung auf allen Ebenen
Das Thema Partizipation war ein zentraler Bestandteil der Diskussionen am Tessiner Runden Tisch und steht auch im Mittelpunkt der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» von UNICEF Schweiz und Liechtenstein: Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht, in einer sicheren und gesunden Umgebung aufzuwachsen, in der sie sich bestmöglich entwickeln können. Die Initiative unterstützt Gemeinden und Städte dabei, Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen dieses Ziel erreicht werden kann. Der systematische Ansatz stellt sicher, dass die kommunale Politik nachhaltig auf die Bedürfnisse der Jüngsten ausgerichtet ist. Die Verbesserung des Lebensumfelds für Kinder ist eine Querschnittsaufgabe für die gesamte Gemeinde.
Während des World Cafés wurden verschiedene Bereiche erkundet, in denen die Partizipation der jüngsten Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde gestärkt werden kann: auf legislativer Ebene, in den Schulen, im öffentlichen und digitalen Raum. Es war eine Gelegenheit für die Anwesenden, über die praktische Umsetzung, aber auch über die Hindernisse und Herausforderungen dieses in der UN-Kinderrechtskonvention verankerten Rechts nachzudenken. Ziel des Treffens war es, ein Netzwerk zwischen den Gemeinden aufzubauen, damit sie Fachwissen, Instrumente und Informationen zum Thema Partizipation austauschen können.