UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» – eine Erfolgsgeschichte

Wauwil war vor zwölf Jahren die erste zertifizierte «Kinderfreundliche Gemeinde». Seither zeichnet UNICEF jährlich mehrere Gemeinden und Städte in der Schweiz und in Liechtenstein mit dem Prozesslabel aus. Die Zürcher Gemeinde Knonau ist die jüngste und 50. «Kinderfreundliche Gemeinde» und damit Teil der Erfolgsgeschichte.

KFG

Die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» wirkt

Die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» hat die systematische Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf Gemeindeebene zum Ziel. Dadurch wird das unmittelbare Lebensumfeld der Kinder auf nachhaltige Weise zu ihren Gunsten verändert. Eine Initiative, die Wirkung und sichtbare Ergebnisse für Kinder und Jugendliche erzielt, wie die Evaluation der Initiative im Jahr 2020/21 zeigt. So weisen alle «Kinderfreundlichen Gemeinden» institutionalisierte Gefässe der Kinder- und Jugendmitwirkung auf, ein Effekt, der sich mit der Zeit verstärkt. Dazu zählen Kinderräte, Jugendparlamente oder ein regelmässiger Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern und Gemeinderat. Auch beziehen «Kinderfreundliche Gemeinden» Kinder und Jugendliche verstärkt in Projekte und Prozesse aus der Raumplanung und -entwicklung, beispielsweise in Bezug auf die Gestaltung von Spielplätzen, Schulinnen- und aussenräume oder Ortsplanungsrevisionen. Der Mehrwert für die Gemeinde als Ganzes ist indes ebenfalls sichtbar: So weisen sämtliche «Kinderfreundliche Gemeinden» Gefässe der kommunalen Zusammenarbeit auf, oftmals in Form von Arbeits- oder Begleitgruppen. Darüber hinaus berichten die Gemeinden, dass Kinder- und Jugendthemen auf politischer und auf Verwaltungsebene an Wichtigkeit gewinnen, dank dem Label.
 

© Christ Reist

Von der ersten bis zur neusten Gemeinde: Wauwil und Knonau

Diese positive Wirkung zeigt sich auch am Beispiel der Gemeinde Wauwil, welche bereits drei Mal in Folge als «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet wurde. Wauwil hat einen starken Pioniergeist bewiesen und einen beeindruckenden Prozess hinter sich. Über die Jahre wurde die Partizipation von Kindern und Jugendlichen im Raum und in den Klassen- und Schülerräten kontinuierlich gesteigert. Es besteht ein engmaschiges Netz aus Akteurinnen und Akteure, die regelmässig Kinder und Jugendliche befragen, einbeziehen und entscheiden lassen. Die Schulanlage wiederspiegelt nur eines von vielen Projekten, wie man Räume und Orte von und für Kinder und Jugendliche in Wauwil schafft. 

Auch die Gemeinde Knonau hat die Wichtigkeit erkannt, die jüngsten Gemeindebürger ins Zentrum der Gemeindeentwicklung zu stellen. Dabei gilt es nicht nur, Kinder und Jugendliche selbst in Prozesse miteinzubeziehen, sondern auch verstärkt zusammenarbeiten und Kinderfreundlichkeit als Querschnittsaufgabe umzusetzen. Knonau hat einen umfangreichen Aktionsplan erarbeitet, welcher 27 kurz-, mittel- und langfristig umsetzbare Massnahmen in sieben Handlungsfeldern enthält. Es wird spannend, die Gemeinde in den kommenden Jahren auf ihrem Prozess weiter zu begleiten.

Die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» erfreut sich in der Schweiz und in Liechtenstein wachsender Beliebtheit. So befinden sich aktuell 25 weitere Gemeinden auf dem Prozess. 

Eine Übersicht sämtlicher «Kinderfreundlichen Gemeinden» sowie weitere Informationen zur Initiative finden Sie hier.
 

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