Mehr Bildung dank besserer Hygiene.
Malawi. Die Menstruation ist in Malawi ein Grund, weshalb Mädchen ein Bildungsdefizit aufweisen.
Die Ursache liegt in der unzureichenden Wasserversorgung sowie in der fehlenden Aufklärung. Jede vierte Schule hat keinen Zugang zu sauberem Wasser. Im Schnitt müssen sich 150 Schülerinnen und Schüler eine Latrine teilen. Während ihrer Menstruation bleiben Mädchen deshalb der Schule fern.
UNICEF Schweiz und Liechtenstein unterstützt bis Ende 2023 ein Programm zur Förderung der Menstruationsgesundheit in fünfzig Grundschulen. Ein Weg ist die Stärkung von Selbsthilfegruppen für Mütter sowie die Unterstützung des Wissensaustauschs der Mädchen untereinander. So lernen junge Frauen, wie sie Stoffbinden selbst herstellen können. Daneben wird das Lehrpersonal für das Thema Menstruationsgesundheit sensibilisiert. In der Schule erhalten Mädchen wiederverwendbare Damenbinden.
Ende 2022 sind bereits 2500 Mädchen und 1000 Buben aufgeklärt worden. 366 Schülerinnen und 20 Schüler wurden zu Mentorinnen und Mentoren für Gleichaltrige und zu männlichen Champions geschult. Gemeinsam haben sie 1266 ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler über Menstruationshygiene aufklären können. 13 000 Infobroschüren wurden in Englisch und der Landessprache Chichewa gedruckt. An den ausgewählten Schulen wurden Damenbinden, Unterwäsche, Eimer und Seife an 4000 Mädchen verteilt. Ein grosser Erfolg – nicht nur finanzieller Art sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung – ist die Abschaffung der Steuer über 16,5 Prozent auf Damenbinden, dank der Lobbyarbeit von UNICEF.
Alle diese Massnahmen zusammen sorgen dafür, dass Mädchen auch während der Menstruation sicher die Schule besuchen können.