UNICEF Schweiz und Liechtenstein unterstützt die Motion 24.3736 für eine «Nationalen Präventionsstrategie 2040». Es ist essenziell, Kinder und Jugendliche als eigenständige Zielgruppen mit spezifischen Bedürfnissen in einer solchen umfassenden Strategie zu berücksichtigen. Nur so lässt sich ihre Gesundheit langfristig fördern und gesellschaftlichen Herausforderungen frühzeitig begegnen.
UNICEF Schweiz und Liechtenstein begrüsst die Motion 24.3736 «Nationale Präventionsstrategie 2040», die den Bundesrat beauftragt, eine gesamtheitliche Strategie für die Gesundheitsförderung und -prävention bis 2040 auszuarbeiten. Eine solche Strategie ist entscheidend, um die Gesundheit der Bevölkerung langfristig zu stärken und gesellschaftliche Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und anzugehen. Aus Sicht von UNICEF Schweiz und Liechtenstein und ausgehend von der UN-Konvention über die Rechte des Kindes ist es unerlässlich, Kinder und Jugendliche als eigenständige Zielgruppen mit spezifischen Bedürfnissen in einer solchen Strategie explizit abzubilden.
Das Aufwachsen von Kindern beinhaltet entscheidende Phasen, in denen die Grundlagen für ein gesundes Leben gelegt werden. Daher ist es von grosser Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche in der Strategie angemessen berücksichtigt werden und ihre eigenen Bedürfnisse, Anliegen und Voraussetzungen umfassend einbezogen sind. Gerade die Entwicklungen im Bereich der psychischen Gesundheit haben den wachsenden Bedarf hervorgebracht, den Fokus auf Kinder und Jugendliche zu richten: Die Prävalenz psychischer Erkrankungen in dieser Altersgruppe nimmt zu und ist oft mit langfristigen Folgen verbunden. Eine von UNICEF Schweiz und Liechtenstein in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2021 zeigt, dass 37 Prozent der befragten Jugendlichen in der Schweiz und Liechtenstein von psychischen Problemen betroffen sind, wobei 29,1 Prozent der Betroffenen mit niemandem über ihre Probleme sprechen.¹ Diese Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, gezielte Massnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu ergreifen. Weitere relevante Aspekte der Gesundheitsförderung, wie die Stärkung motorischer und kognitiver Fähigkeiten durch Frühförderung oder die Förderung des Stillens für eine gesunde Entwicklung von Säuglingen, müssen Eingang in eine gesamtheitliche Strategie finden.
Um die Wirksamkeit der Präventionsstrategie zu maximieren, müssen verschiedene Ansätze berücksichtigt werden. Ein spezifisches Monitoringsystem für Kinder- und Jugendgesundheit ist essenziell, um datenbasierte Entscheidungen zu treffen und die Wirksamkeit getroffener Massnahmen zu überprüfen. Dieses Monitoring kann Trends, Risiken und Fortschritte identifizieren und gezielte Interventionen ermöglichen. Gleichzeitig spielt die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen eine zentrale Rolle. Schulen und Kindergärten bieten eine ideale Plattform, um Kinder und Jugendliche frühzeitig mit gesundheitsfördernden Massnahmen zu erreichen und Verhaltensweisen zu fördern, die langfristig positive Auswirkungen auf ihre Entwicklung haben.² Aber auch Angebote der Kinder- und Jugendhilfe, der ausserschulischen Arbeit oder der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung sind zentrale Anknüpfungspunkte im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention.
Um Kinder und Jugendliche in ihrer Lebenswelt abzuholen und die Wirksamkeit einer Strategie zu erhöhen ist deren direkter Einbezug in die Strategieentwicklung entscheidend. Durch partizipative Ansätze können ihre Meinungen und Bedürfnisse berücksichtigt werden, was nicht nur die Relevanz und Akzeptanz der Massnahmen steigert, sondern zusätzlich das Gefühl der Eigenverantwortung und des Mitspracherechts stärkt.³
UNICEF Schweiz und Liechtenstein sieht eine grosse Notwendigkeit, die Gesundheitsförderung und -prävention für Kinder und Jugendliche umfassend zu stärken. Die Strategie sollte sicherstellen, dass Präventionsprogramme für alle relevanten Gesundheitsbereiche frühzeitig ansetzen und zielgerichtet umgesetzt werden.
Eine umfassende Präventionsstrategie bietet die Möglichkeit, die gesundheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu fördern. UNICEF Schweiz und Liechtenstein empfiehlt dem Nationalrat dies bei der Annahme der Motion 24.3736 zu berücksichtigen und Kinder und Jugendliche als eigenständige Zielgruppen in der Strategie zu verankern. Mit einer umfassenden Präventionsstrategie legen wir den Grundstein dafür, dass die Gesundheit der jungen Generation und damit langfristig die Gesundheit der ganzen Gesellschaft gestärkt wird.