Statement von Munir Mammadzade, Leiter von UNICEF in der Ukraine.
«Bei der tödlichen Angriffswelle in mehreren Gebieten der Ukraine wurden Berichten zufolge zwei Kinder getötet und mindestens 15 Kinder verletzt.
In den vergangenen sechs Tagen wurden Dnipro, Lwiw, Charkiw, Kiew, Odessa und weitere Wohngebiete angegriffen. Dabei kamen Zivilisten ums Leben und die zivile Infrastruktur wurde beschädigt. Wir sind mit unseren Gedanken bei allen Betroffenen.
Mindestens acht Schulen und zehn Gesundheitseinrichtungen, darunter eine Geburtsklinik, wurden Berichten zufolge in der vergangenen Woche beschädigt. Häuser wurden zerstört, und Millionen von Kindern begannen das neue Jahr mit dem Lärm von Sirenen und Bombardements – und der damit verbundenen Angst.
Das Zusammenspiel der steigenden Zahl der gemeldeten Opfer, der beschädigten Infrastruktur und der anhaltenden Angriffe haben eine Zeit, die eigentlich eine Zeit der Freude sein sollte, in eine Zeit des Schreckens, der Angst und der Not verwandelt.
Kinder in der gesamten Ukraine müssen in Kellern, Bunkern und U-Bahn-Stationen Zuflucht suchen, oft in den kalten frühen Morgenstunden.
Für Kinder, deren Häuser beschädigt oder zerstört wurden und die keinen Zugang zu Strom, Heizung und Wasser haben, ist die Situation besonders schwierig, da die Temperaturen bis Minus 20 Grad Celsius sinken.
Seit der Eskalation des Krieges in der Ukraine wurden laut Berichten, die von den Vereinten Nationen verifiziert wurden, fast 1800 Kinder getötet oder verletzt. Die tatsächliche Zahl ist wahrscheinlich weit höher.
Die Kinder in der Ukraine werden im Februar zwei Jahre lang Krieg erlebt haben. Millionen von Mädchen und Buben wurden ihrer Kindheit beraubt. Viele haben Angehörige, Freunde, ihr Zuhause und Schulen verloren. Angesichts der anhaltenden Angriffe sind sie tagtäglich weiteren Gefahren für ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen ausgesetzt, insbesondere in Gebieten nahe der Front.
Die Tötung und die Verstümmelung von Kindern sowie Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser sind schwere Kinderrechtsverletzungen und müssen aufhören. Die Regeln des Krieges müssen beachtet werden. Kinder und die zivile Infrastruktur, auf die sie angewiesen sind, müssen geschützt werden. Alle notwendigen Massnahmen zum Schutz von Kindern müssen ergriffen werden.
Mehr als alles andere benötigen Kinder Frieden. Und die Möglichkeit, einfach Kind zu sein».