Über 14 Millionen Menschen in der Ukraine sind nach drei Jahren Krieg auf humanitäre Hilfe angewiesen – darunter 3,2 Millionen Kinder. UNICEF ist in der Ukraine und in vielen Nachbarländern im Einsatz und führt seine Nothilfe fort.
Die Situation
Seit drei Jahren dauert der bewaffnete Konflikt in der Ukraine an. Täglich fordert er mehr Menschenleben, auch das von unbeteiligten Zivilisten und zahlreichen Kindern. Über 14 Millionen Menschen – etwa 40 Prozent der Bevölkerung – sind inzwischen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Millionen von Menschen haben ihre Lebensgrundlage verloren. Der Zugang zu lebenswichtigen Dienstleistungen wie Wasser, Heizung und Gesundheitsversorgung ist stark eingeschränkt. In vielen Gebieten dauert der Beschuss weiter an und beschädigt unzählige Wohnhäuser und wichtige Einrichtungen. Die Folgen für die Bevölkerung sind verheerend.
Der Kriegsausbruch im Februar 2022 löste die grösste Flüchtlingskrise in unseren Breitengraden seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Vor allem im ersten Jahr des Krieges mussten Millionen von Menschen aus ihrem Zuhause flüchten und suchten innerhalb der Ukraine oder in Nachbarländern Schutz. Auch heute noch sind rund sechs Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine in Europa registriert. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Besonders für Kinder können die Erlebnisse im Krieg und die Entwurzelung schwer traumatisierend sein.
Lernen Sie Milana, 7, aus der Ukraine kennen
Die siebenjährige Milana sitzt still in dem kleinen Zimmer, das ihre Familie seit ihrer Flucht aus Myrnohrad in der ukrainischen Region Donezk bewohnt. Fest umklammert hält sie ihre geliebte Puppe Omelka – ihr Trostspender in dieser ungewissen Zeit. Drei Monate zuvor musste die Familie aufgrund schwerer Beschüsse ihr Zuhause verlassen. «Als wir Myrnohrad verlassen wollten, wurde viel geschossen», erinnert sich Milana. «Wir mussten schnell weg, packten rasch unsere Sachen. Ich hatte so viel Angst, dass ich Omelka vergessen habe. Aber mein Vater ist zurückgegangen, um sie zu holen, damit ich nicht traurig bin.»
Unter dem Druck von Explosionen und Beschüssen bleibt den Eltern oft keine Zeit, persönliche Gegenstände einzupacken. Der begrenzte Platz in den Notfallrucksäcken reicht gerade für das Nötigste: Kleidung, Dokumente, etwas Wasser. Für die Kinder bleibt meist nur Raum für einen Teddybären, eine Puppe oder ein Spielzeugauto. Doch diese kleinen Dinge spenden Trost und geben ihnen ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Für Milana ist Omelka nicht nur eine Puppe – sie ist ihre Erinnerung an Zuhause.
So helfen Sie mit Ihrer Spende
UNICEF ist einerseits in der Ukraine im Einsatz, als auch entlang der Fluchtrouten in den Nachbarländern.
Zusammen mit Partnern im Land…
- stellen wir dringend benötigte Hilfsgüter bereit;
- unterstützen wir Haushalte mit Bargeldhilfen;
- ermöglichen wir Kindern und Familien Zugang zu sauberem Wasser, Hygieneartikeln und Sanitärversorgung;
- erreichen wir dank mobilen Gesundheitsteams Millionen von Menschen im Land und können ihnen Zugang zu medizinischen Dienstleistungen gewähren;
- kümmern wir uns mit psychosozialen Betreuungsteams um Mädchen und Buben, die vom Krieg traumatisiert sind;
- und stellen wir sicher, dass Kinder Zugang zu Bildung erhalten.
In den kalten Wintermonaten unterstützt UNICEF die Bevölkerung zusätzlich mit Bargeldhilfen und Winterpaketen mit warmer Kleidung und Decken. In der Wintersaison 2024/25 haben wir Reparatur- und Wartungsarbeiten an Heizsystemen in 19 Gemeinden durchgeführt, wovon 1,5 Millionen Menschen in der Ukraine profitierten. Darüber hinaus stellten wir sicher, dass die Wasser- und Sanitäranlagen sowie und Gesundheitseinrichtungen trotz Stromausfällen funktionsfähig blieben.
Erfahren Sie mehr über unseren Einsatz in der Ukraine in unserem Podcast mit Vera Schroepel, Child Protection Specialist bei UNICEF Ukraine.
UNICEF ist seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den Nachbarländern im Einsatz, um geflüchtete Familien mit dem Nötigsten zu versorgen. Entlang der Fluchtrouten haben wir in den Grenzgebieten mehrerer Länder, etwa in der Republik Moldau und Rumänien, Anlaufstellen für geflüchtete Kinder und ihre Familien eingerichtet.
In den Anlaufstellen, sogenannten Blue Dots, schafft UNICEF kindgerechte Orte, an denen sich Mädchen und Buben erholen und spielen können. Geschulte Mitarbeitende helfen den Kindern, die Erlebnisse zu verarbeiten, und kümmern sich auch um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Mütter von Kleinkindern können sich in geschützte Räume zurückziehen, etwa zum Stillen und Wickeln der Kinder. Eltern können sich in den Blue Dots über weitere Hilfsangebote informieren. Ausserdem erhalten Familien dort Hilfsgüter wie Hygieneartikel und Decken.