So hilft UNICEF in DR Kongo: Täglich sauberes Wasser für 700 000 Menschen

UNICEF fordert alle Konfliktparteien auf, den Schutz und die Kontinuität lebenswichtiger Dienste sicherzustellen

Kleinkind wäscht Hände mit sauberem Wasser von UNICEF
Fabien, 3, wäscht sich die Hände vor seiner Mahlzeit im UNICEF-unterstützten Mpox-Behandlungszentrum in Bisengimana, Goma, Provinz Nord-Kivu in der DR Kongo, am 3. Dezember 2024.

UNICEF und Partnerorganisationen in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) versorgen täglich 700 000 Menschen – darunter rund 364 000 Kinder – mit lebensrettendem Trinkwasser in der ostkongolesischen Stadt Goma, nachdem es infolge der Kämpfe zu Unterbrechungen in der Wasserversorgung gekommen war.

Die heftigen Gefechte Ende Januar haben viele der 2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt – von denen ein Drittel erst kürzlich vertrieben wurde – ohne Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen oder Strom zurückgelassen.

Die humanitäre Krise hat zwei akute Probleme verschärft. Hunderttausende Menschen ziehen nun von provisorischen Lagern rund um Goma in ihre Heimatorte zurück, in denen es kaum Wasser- und Sanitärversorgung gibt. Zudem wurde während der Kämpfe ein Grossteil der zentralen Wasserversorgung zerstört.

«Sauberes Wasser ist überlebenswichtig. Mit den anhaltenden Cholera- und Mpox-Epidemien im Osten der DRK brauchen Kinder und Familien jetzt mehr denn je sicheres Wasser, um sich zu schützen und eine noch tiefere Gesundheitskrise zu verhindern», sagte Jean Francois Basse, UNICEF-Vertreter in der DRK. «Weltweit sterben Kinder in langwierigen Konflikten drei Mal häufiger an wasserbedingten Krankheiten als durch Gewalt. Die Wiederherstellung lebenswichtiger Dienste muss absolute Priorität haben – oder wir riskieren, noch mehr Leben zu verlieren.»

Trotz der sich verschlechternden Sicherheitslage reagierte UNICEF sofort und lieferte Wasser an drei Gesundheitseinrichtungen, darunter das Virunga-Generalkrankenhaus, das etwa 3000 verletzte Patientinnen und Patienten behandelte. Zudem wurden medizinische Kits zur Versorgung von 50 000 Menschen an überlastete Gesundheitszentren verteilt.

Dank UNICEF und MONUSCO können inzwischen 700 000 Menschen täglich über das staatliche Wasserunternehmen REGIDESO mit Wasser versorgt werden. 77 000 Liter Treibstoff wurden bereitgestellt, um den Betrieb der fünf Hauptpumpstationen wieder aufzunehmen, nachdem diese wegen beschädigter Stromleitungen ausgefallen waren. Im Osten von Goma erhalten zusätzlich 33 000 Menschen Wasser über ein von UNICEF errichtetes Netz im Gebiet Bushara-Kayarutshiyna.

Dennoch sind viele Menschen weiterhin auf unbehandeltes Wasser aus dem Kivusee angewiesen. UNICEF und seine Partner haben daher mehr als 50 Chlorierungsstellen entlang der Küste eingerichtet, um das Seewasser aufzubereiten. Diese Massnahmen versorgen täglich 56 000 Menschen mit sicherem Trinkwasser und sollen die Ausbreitung von Cholera eindämmen.

«Wir sehen bereits alarmierende Anzeichen für einen Anstieg der Cholerafälle – eng verbunden mit der zunehmenden Vertreibung und dem Mangel an sauberem Wasser. Aufgrund der schwierigen Lage ist es herausfordernd, genaue Daten zu erheben, aber mit dem herannahenden Hauptregenfall sind wir extrem besorgt über einen möglichen explosiven Anstieg der Fallzahlen», sagte Basse.

In den letzten zehn Jahren hat Cholera in der DRK über 5500 Menschen das Leben gekostet. Nur 43 % der Bevölkerung haben Zugang zu mindestens einer grundlegenden Wasserversorgung, und nur 15 % haben Zugang zu einer elementaren Sanitärversorgung. In Goma hat der Konflikt die ohnehin schon kritische Situation weiter verschärft. Bereits vor der aktuellen Eskalation lebten rund 700 000 Vertriebene in Lagern mit gefährlich unzureichendem Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene, was Kinder Krankheiten aussetzt und das Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt für Frauen und Mädchen erhöht, wenn sie Wasser und Brennholz holen müssen.

Im Einklang mit der Genfer Liste der Prinzipien zum Schutz der Wasserinfrastruktur fordert UNICEF alle Konfliktparteien auf, die Wasserversorgung zu schützen.