Eisige Temperaturen und mangelnde Versorgung haben in Syrien in den letzten Wochen mindestens 15 Kinder das Leben gekostet. UNICEF Regionaldirektor Geert Cappelaere appelliert erneut an die Weltgemeinschaft, das sinnlose Sterben zu beenden.
In Syrien sind in den vergangenen Wochen mindestens 15 Kinder ums Leben gekommen, weil sie in der eisigen Kälte nicht rechtzeitig versorgt werden konnten. Die meisten von ihnen waren weniger als ein Jahr alt, das jüngste starb kurz nach der Geburt.
Acht der Kinder lebten im Flüchtlingslager Rukban nahe der jordanischen Grenze, wo schätzungsweise 45 000 Menschen praktisch von der Aussenwelt abgeschnitten sind. Rund 80 Prozent von ihnen sind Frauen und Kinder. Minustemperaturen und mangelnde medizinische Versorgung insbesondere für Mütter und Neugeborene gefährden in dem Wüstengebiet das Leben von vielen weiteren Kindern.
«Hilfe ist in Rukban mehr als dringend. Es geht inzwischen um Leben oder Tod.»
Die anderen Todesfälle ereigneten sich im Gouvernement Deir ez-Zor im Osten des Landes, wo schwere Kampfhandlungen in den letzten Wochen schätzungsweise 10 000 Menschen in die Flucht getrieben haben. Aus der Konfliktzone herauszukommen ist schwierig, weshalb unzählige Familien tagelang schutzlos in der Kälte ausharren müssen.
«Ohne zuverlässige medizinische Versorgung, Schutz und Unterkunft werden in Syrien tagtäglich weitere Kinder sterben», sagt Geert Cappelaere, UNICEF Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika. «Dafür gibt es im 21. Jahrhundert keine Entschuldigung.»
Im Namen von UNICEF ruft Cappelaere erneut alle Konfliktparteien auf, einen Hilfskonvoi nach Rukban zu ermöglichen. «Das ist bestimmt nicht zu viel verlangt, wenn das Leben von Zehntausenden Kindern – Kindern – davon abhängt.»