UNICEF Nothilfe-Direktor Manuel Fontaine besuchte die von der Dürre betroffenen Regionen am Horn von Afrika und fordert eine sofortige Aufstockung der humanitären Hilfe. Fast 10 Millionen Menschen, darunter 4,4 Millionen Kinder, sind in den von der Dürre betroffenen Gebieten dringend auf Unterstützung angewiesen.
Vier aufeinanderfolgende Regenperioden haben im Flachland Äthiopiens sowie in der Somali Region zu einer schweren Dürre geführt. Die Wasserquellen sind ausgetrocknet, Millionen von Tieren sind verendet, was zu Massenflucht geführt hat.
«Die Auswirkungen der Dürre auf Kinder sind verheerend», sagte Manuel Fontaine, UNICEF-Direktor für Nothilfeeinsätze. «Allein in der Somali Region sind mehr als 900 000 Menschen vertrieben worden.» Dürre bedeute nicht nur einen Mangel an Wasser, sondern auch, dass Kinder jeden Tag Hunger und Durst leiden müssten. «Sie sind gezwungen, auf der Suche nach Nahrung und Wasser kilometerweit zu laufen und müssen oft aus verunreinigten Wasserquellen trinken. Dies führt zu Unterernährung und anderen tödlichen, vermeidbaren Krankheiten wie Durchfall».
Manuel Fontaine, UNICEF Nothilfe-Direktor: «Diese klimabedingte Krise ist eine Krise der Unterernährung für Kinder, nicht nur in Äthiopien und in der Somali Region, sondern in ganz Afrika. Während UNICEF und seine Partner bereits vor Ort lebensrettende Ernährungshilfe für schwer unterernährte Kinder leisten, ist der jüngste Beitrag von USAID in Höhe von 200 Millionen Dollar für UNICEF weltweit ein Durchbruch zur rechten Zeit, für den wir sehr dankbar sind. Diese Mittel werden unsere Massnahmen im Bereich der Ernährung in der ganzen Welt erheblich verbessern».
Die Unterernährungsraten steigen aufgrund der Dürre alarmierend an. In den vier von der Dürre betroffenen Regionen wird UNICEF bis Ende des Jahres schätzungsweise 600 000 Kinder wegen schwerer akuter Unterernährung behandeln müssen. In Somalia stieg die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen schwerer akuter Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren im Mai 2022 im Vergleich zum Mai 2021 um 43 Prozent. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden weitere Familien in Afrika treffen und die Ernährungsunsicherheit verschärfen, da die Treibstoffpreise steigen und die Verfügbarkeit von Weizenimporten abnimmt. Äthiopien importiert 67 Prozent seines Weizens aus Russland und der Ukraine.