Liebe UNICEF-Freunde
Das Coronavirus hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Allmählich kehrt der Alltag zurück. Aber woanders kämpfen Kinder um ihr Überleben. Sie sind Naturgewalten, Konflikten und Krisen ausgeliefert. Ihr einziger Lichtblick sind engagierte Menschen wie Sie.
Das Jahr 2019 stand im Zeichen des 30-jährigen Jubiläums der Kinderrechte. Diesem Übereinkommen sind mehr Staaten beigetreten als allen anderen UN-Konventionen. Aber noch immer sind es zu viele Kinder, die keinen gesunden Start in ein selbstbestimmtes Leben erhalten.
UNICEF leistete über 300 Nothilfe-Einsätze im Jahr 2019. Auch letzten März, als die Zyklone Idai und Kenneth in Südostafrika eine der ärmsten Regionen zerstörten. Menschen starben, viele verloren ihr Zuhause. Ganze Landstriche wurden überflutet, Ernten vernichtet. Am härtesten traf es die Schwächsten - Kinder. Noch schlechter erging es ihnen im Südsudan, im Jemen und in Syrien. Es sind die gefährlichsten Orte, an denen ein Kind leben kann. Damit es dort Zugang zu Gesundheit, Schutz und Bildung gibt, sind UNICEF-Mitarbeiter unermüdlich im Einsatz.
Ein Thema, das uns alle angeht, überschattet medial diese leidvollen Schicksale: der Klimawandel. Seine Auswirkungen verletzen weltweit die Kinderrechte. Ein Umdenken ist nötig. UNICEF geht deshalb neue Wege. Etwa mit einem Projekt, das aus Plastikmüll Bausteine herstellt, die zum Bau von Schulzimmern verwendet werden.
UNICEF ist seit mehr als 70 Jahren für Kinder im Einsatz. Langjährige Erfahrung und eine weltweite Präsenz ermöglichen es uns, Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern, wie es keine andere Hilfsorganisation kann. Wir werden auch 2020 für jedes Kind die Welt ein Stück gesünder, sicherer und lebenswerter machen. Vielen Dank, dass Sie uns dabei unterstützen.
Unser Einsatz 2019
2019 war unsere Hilfe mehr denn je nötig.
UNICEF hat sich zum Ziel gesetzt, die Welt von Kindern nachhaltig zu verbessern. Dabei soll kein Mädchen und kein Bub zurückgelassen werden. Dafür setzt UNICEF konsequent auf die Wirksamkeit der Programme. UNICEF hilft Kindern schnell, nachhaltig und weltweit. Oft unter schwierigsten Bedingungen. Eine bessere Welt ist möglich. Aber dafür braucht jedes Kind eine gerechte Chance.
UNICEF hat viel erreicht, zum Beispiel:
Untersuchungen
Menschen
Kinder,
Kinder
Weltweit im Einsatz.
Für jedes Kind.
Bis zum Jahr 2021 soll insbesondere das Leben der am meisten benachteiligten und ausgegrenzten Kinder verbessert werden. Deshalb setzen wir in 150 Ländern gemeinsam mit Partnerorganisationen und Regierungen Programme um, welche die Lebensbedingungen von Kindern nachhaltig verbessern.
Obwohl im Gesetz verankert, werden in Bolivien Kinderrechte zum Teil wenig geachtet. Kinder werden oft als Objekte und Besitz der Eltern gesehen. Gewalt gegen Kinder hat viele Facetten: Sexueller Missbrauch, Vernachlässigung, körperliche Strafen und psychische Gewalt sind nur einige. Armut und Alkohol verstärken das Problem. UNICEF setzt sich für eine stärkere Prävention und einen besseren Zugang zu Unterstützung ein. Lokal werden Eltern und Gemeinschaften geschult, überregional Gesundheits-, Bildungs- und Kinderschutzsysteme gestärkt.
73 Prozent der knapp 110 Millionen Äthiopier sind Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre. Fast alle beginnen mit der Schule. Aber viele sind darauf ungenügend vorbereitet. Jedes fünfte Kind beendet nicht die erste Klasse. Unterstützung brauchen vor allem Kleinkinder aus ländlichen Regionen oder mit Flüchtlingshintergrund. UNICEF etabliert deshalb Spielgruppen und mobile Vorschulen. Familien und Gemeinschaften werden für die Bedeutung von Schulbildung sensibilisiert. Elternräte werden aufgebaut und Kindergärtnerinnen sowie Erzieher geschult.
Im Jemen herrscht aktuell die weltweit grösste humanitäre Krise. Von 30 Millionen Einwohnern brauchen über 24 Millionen Menschen Hilfe. Die Hälfte davon sind Kinder. Ein Grossteil der Bevölkerung hat keinen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln, 1,8 Millionen Kinder und 1,1 Millionen schwangere oder stillende Frauen sind akut unterernährt. UNICEF ermöglicht therapeutische Gesundheitszentren und die Schulung von medizinischem Personal.
40 Prozent der Kinder in Myanmar leben in armen Verhältnissen. Das hat Folgen für ihr Überleben. Von 1000 Kindern sterben 46, bevor sie das 5. Lebensjahr erreicht haben. Mütter sind während der Schwangerschaft oft unterversorgt und bringen die Kinder zuhause zur Welt. Die Muttersterblichkeit ist die zweithöchste in Südostasien. UNICEF arbeitet deshalb eng mit der Regierung zusammen. Das Proramm unterstützt Schwangere und junge Mütter in den ersten 1000 Tagen finanziell und fördert die Verbreitung von Informationen über gesunde Ernährung.
Winterhilfe im Nahen Osten
Für Hunderttausende Kinder in Syrien, dem Irak, dem Libanon und weiteren Ländern des Nahen Ostens war der Alltag im Winter ein Kampf ums Überleben.
Die langen Wintermonate waren für die Kinder in Syrien und den angrenzenden Ländern besonders schwer zu ertragen. Regen und Schnee verwandelten die Strassen in Schlammpfützen. Stürme rissen Hütten und Zelte in den Flüchtlingslagern nieder. Die Kälte drang in jeden Winkel. Infektionskrankheiten breiteten sich aus und entwickelten sich bei den ohnehin geschwächten Kindern schnell zu lebensgefährlichen Lungenentzündungen.
Mehr als acht Millionen vertriebene Kinder leben mittlerweile in Syrien, im Irak, im Libanon, Jordanien und weiteren Ländern des Nahen Ostens. Nur die wenigsten Eltern haben die nötigen Mittel, um ihre Kinder für den Winter auszustatten.
UNICEF setzte eine grossangelegte Winterhilfe für eine Million Kinder im Nahen Osten an.
Priorität hatten die am stärksten gefährdeten Mädchen und Buben - die jüngsten, die ärmsten und diejenigen, die in schwer zugänglichen Gebieten leben. Winterpakete mit warmen Kleidern, Schuhen und Decken wurden verteilt oder Gutscheine abgegeben, die in den lokalen Geschäften gegen Kinderkleidung eingetauscht werden konnten. Schulräume wurden beheizt, damit die Kinder den Unterricht fortsetzen konnten. Auch im Winter stellt UNICEF sauberes Wasser bereit, richtet sanitäre Anlagen ein und liefert medizinische Hilfsgüter.
Nothilfe Zyklon Idai in Südostafrika
Der Zyklon Idai hat am 14. März 2019 im südlichen Afrika die Länder Mosambik, Malawi und Simbabwe verwüstet.
Der heftige Wirbelsturm liess drei Millionen hilfsbedürftige Menschen zurück. Die Hälfte davon waren Kinder. 600 Menschen starben. Nur wenige Wochen nach Idai wurde Mosambik im April von einem zweiten Wirbelsturm getroffen: Zyklon Kenneth. Die nächste Katastrophe bahnte sich an: Innert zwei Wochen wurden über 500 Cholera-Fälle gemeldet.
Seit der verheerenden Katastrophe sind UNICEF-Helfer rund um die Uhr im Einsatz. In den ersten Monaten ging es darum, den Ausbruch von Epidemien wie Cholera zu verhindern. Cholera-Behandlungszentren wurden errichtet. Zusätzlich wurden 1,103 Millionen Menschen in einer breit angelegten Impfkampagne geschützt.
Zyklon Idai hat unzählige Felder zerstört. Ernten fallen extrem knapp oder ganz aus. Die Lebensmittel reichen nicht für alle. Zehntausende Kinder haben nicht genug zu essen und sind von schwerer akuter Mangelernährung bedroht. UNICEF hat als eine der höchsten Prioritäten die Untersuchung und die Behandlung mit therapeutischer Spezialnahrung.
Rückkehrende Familien wissen nicht, ob ihr Zuhause noch steht. Manche müssen wieder ganz von vorne anfangen. Gemeinsam mit der Regierung hilft UNICEF mit Übergangsunterkünften und bei Umsiedlungen mit der Suche nach sicheren Orten.
Kindern hilft es nach Katastrophen enorm, wieder zur Schule zu gehen und so viel Alltag wie möglich zu erleben. Kinderfreundliche Zonen mit UNICEF-Mitarbeitern sind da, damit sie ihre Sorgen teilen und für eine kurze Zeit vergessen können. In Zeltdörfern geben ihnen 294 Lernorte ein Stück Alltagsleben zurück.
Aus Plastikmüll werden Schulzimmer
Côte d'Ivoire hat ein Umweltproblem: Plastikmüll. Allein im Wirtschaftszentrum Abidjan fallen täglich 288 Tonnen Kunststoffabfälle an.
Gerade einmal fünf Prozent davon werden eingesammelt und rezykliert. Diese Aufgabe übernehmen oft Frauen, die dafür weniger als einen Dollar am Tag erhalten. Der meiste Plastikmüll landet auf den Mülldeponien oder in der Natur.
Côte d'Ivoire hat im Bildungsbereich grosse Fortschritte gemacht. Doch noch immer besuchen mehr als 2 Millionen Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren keinen Unterricht. Auch, weil es an Schulzimmern mangelt. In den dunkeln und schlecht belüfteten Schulzimmern sitzen oft bis zu 100 Schulkinder dicht gedrängt. Ohne Hilfe werden bis 2025 über 30 000 Schulzimmer fehlen.
UNICEF setzt in Côte d'Ivoire gemeinsam mit unserem Partner MSC auf eine intelligente Lösung für beide Probleme: aus Plastikmüll werden Schulzimmer.
In Zusammenarbeit mit dem kolumbianischen Unternehmen Conceptos Plásticos werden aus den Kunststoffabfällen kostengünstige und langlebige Bausteine hergestellt. Sie lassen sich ebenso leicht verarbeiten wie Legosteine.
Den Rohstoff Plastikmüll liefern Müllsammlerinnen, die oftmals alleinstehende Mütter sind. Während sie bis anhin für ihre Arbeit kaum entschädigt wurden, erhalten sie von Conceptos Plásticos eine angemessene Bezahlung.
Diese Plastikbausteine dienen als Baumaterial für Schulzimmer. Auf diese Weise schafft das UNICEF-Programm eine saubere Umwelt, mehr Unterricht für mehr Kinder in kleineren Klassen und gleichzeitig auch eine Einkommensquelle für Frauen. Alleine 152 Klassenzimmer für über 8000 Kinder können dank der grosszügigen Unterstützung unseres Partners MSC Foundation gebaut werden.
«Ich möchte so viel wie möglich lernen»
Die 12-jährige Rokeya lebt in einem der grössten Flüchtlingslager der Welt: in Cox’s Bazar in Bangladesch. Sie ist auf humanitäre Hilfe angewiesen, um zu überleben. Und auf Bildung, um ein menschenwürdiges Leben zu führen.
Rokeya steht vor einem UNICEF-Lernzentrum im Flüchtlingslager und strahlt. Hier geht sie zur Schule. Rokeya gehört zur Volksgruppe der Rohingya und ist wie rund 1,2 Millionen weitere Menschen aus Myanmar nach Cox’s Bazar geflohen. Eine Rückkehr ist auf absehbare Zeit nicht möglich. Die Flüchtlinge leben unter schwierigsten Bedingungen, so auch Rokeyas Familie.
Eine rudimentäre Grundversorgung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Hilfe ist zwar inzwischen sichergestellt. Doch rund eine halbe Million Kinder haben keinen Zugang zu formaler Bildung. Damit sie sich entwickeln können und Aussicht auf ein besseres Leben haben, brauchen sie Wissen und Kompetenzen. UNICEF hat deshalb rund 2500 Lernzentren eingerichtet; weitere werden folgen. Mehr als 200 000 Kinder profitieren vom Unterricht.
Rokeya ist überglücklich, dass sie lernen darf, und saugt alles auf: Mathematik, Englisch, Burmesisch, Alltagsfähigkeiten, Naturwissenschaften und Handarbeit. Der massgeschneiderte Lehrplan für die Rohingya-Kinder wurde mithilfe von UNICEF entwickelt.
«Ich möchte so viel wie möglich lernen und Lehrerin werden», erzählt das aufgeweckte Mädchen. Es schmerzt sie, dass Mädchen im Flüchtlingslager nicht draussen spielen können wie die Buben. Doch glücklicherweise hat UNICEF auch Mehrzweckräume sowie geschützte Zonen für Frauen und Kinder eingerichtet, in denen sie ohne Angst spielen und sich treffen können.
Mehr als 200 000 Kinder profitieren vom Unterricht
Ob Rokeya tatsächlich Lehrerin wird, ist offen. Doch dank UNICEF steigen ihre Chancen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und unabhängig von internationaler Hilfe ein Auskommen zu finden.
Sternenwoche — Hilfe für Flüchtlingskinder in Ruanda
Fast 35 000 burundische Kinder leben im Flüchtlingslager Mahama in Ruanda. UNICEF sorgt dafür, dass diese Mädchen und Buben trotz der schwierigen Bedingungen eine Kindheit und eine Zukunft haben.
Die Sternenwoche ist eine Sammelaktion von Kindern für Kinder. Initiiert wird sie von UNICEF Schweiz und Liechtenstein in Partnerschaft mit der «Schweizer Familie». Seit 2004 haben über 100 000 Kinder rund sieben Millionen Franken gesammelt und damit eindrücklich ihre Solidarität mit Kindern in Not gezeigt. 2019 war das Thema der Sternenwoche «Hilfe für Flüchtlingskinder in Ruanda». Mit kreativen Ideen sammelten Kinder aus der Schweiz Spenden für ihre Altersgenossen im Flüchtlingslager Mahama.
Der ostafrikanische Staat Burundi ist geprägt von einem Konflikt, der 2015 in der ehemaligen Hauptstadt Bujumbura begann und sich nach und nach auf die ländlichen Gebiete ausdehnte. Die Furcht vor politischer Verfolgung, aber auch der allgegenwärtige Hunger zwangen seither mehr als 400 000 Menschen zur Flucht in die Nachbarländer Ruanda, Tansania und Uganda.
Nahezu 62 000 burundische Flüchtlinge, darunter fast 35 000 Kinder, haben im Lager Mahama in Ruanda Zuflucht gefunden. Doch Mahama ist kein geeigneter Ort für Kinder. Dicht gedrängt leben sie zusammen mit fremden Menschen in temporären Unterkünften.
Burundi
64% der Menschen leben mit weniger als 2 Dollar/Tag, 56% der Kinder sind unterernährt, die Kindersterblichkeit liegt bei 58 Todesfällen pro 1000 Lebendgeburten. 51% der Bevölkerung sind Kinder unter 18 Jahren.
UNICEF arbeitet eng mit der Regierung zusammen, um die Einbindung der burundischen Flüchtlingskinder ins staatliche Kinderschutzsystem zu garantieren. Die Rechte der Flüchtlingskinder sollen national anerkannt und garantiert werden.
«Das Spendensammeln hat uns viel Spass gemacht und wir hoffen alle, dass die Flüchtlingskinder in Ruanda eine bessere Zukunft haben werden!»
Die Sternenwoche 2019 hilft
Spenden aus der Sternenwoche 2019 ermöglichen UNICEF, für den Schutz der burundischen Flüchtlingskinder in Ruanda zu sorgen. UNICEF schafft kinderfreundliche Zonen im Mahama-Camp und bildet staatliche und freiwillige Sozialarbeiter darin aus, Flüchtlingskinder zu betreuen. Ziel ist es, dass Flüchtlingskinder nicht nur im Camp umsorgt werden, sondern in die staatlichen Kinderschutzmechanismen integriert sind.
2019 haben 5200 Kinder fast 340 000 Franken gesammelt. Herzlichen Dank an alle Sternenwoche-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer.
UNICEF macht die Schweiz und Liechtenstein kinderfreundlicher
Kinder haben ein Recht darauf, gehört zu werden. Die UNICEF-Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» (KFG) fördert gezielt die Steigerung der Kinderfreundlichkeit im nächsten Lebensumfeld der Kinder.
Gemeinden haben die Möglichkeit, einen standardisierten Prozess zu durchlaufen und mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet zu werden. Ende 2019 waren es insgesamt 42 zertifizierte Gemeinden in der Schweiz und Liechtenstein. Allein im letzten Jahr sind 6 neue Gemeinden hinzugekommen.
Internationales Gipfeltreffen
Zum 30-jährigen Jubiläum der Kinderrechtskonvention organisierte UNICEF gemeinsam mit der Stadt Köln erstmals ein internationales «Child Friendly Cities»-Gipfeltreffen.
Eingeladen waren Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt sowie Fachpersonen aus teilnehmenden Gemeinden, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten. Aus der Schweiz und in Liechtenstein nahmen die «Kinderfreundlichen Gemeinden» Bern, Locarno und Ruggell teil.
Gemeinsam wurden innovative Ansätze zur Umsetzung und Förderung der Kinderrechte auf lokaler Ebene thematisiert. Der Gipfel diente aber auch dazu, dass sich politische Repräsentanten/-innen erneut zu der Umsetzung der Kinderrechtskonvention bekennen. Dazu wurde von den Kindern und Jugendlichen ein Manifest zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention vorgelegt.
In Köln wurden Gemeinden prämiert, die sich auf innovative Weise für die Kinderrechte engagiert haben. Von über 200 Eingaben insgesamt gewann die Stadt Kriens in der Kategorie «Familienleben, Spiel und Freizeit» einen Inspire Award für die Freizeitanlage Langmatt.
Mittlerweile sind es innerhalb der Initiative über 200 000 Kinder, die sich bei der Gestaltung ihres Lebensumfeldes mit einbringen können. Sie erhalten eine wichtige Stimme und lernen gleichzeitig, dass sie mit ihrer Beteiligung und dem Übernehmen von Verantwortung ihre Zukunft selbst mitgestalten können.
Kinder feierten ihre Rechte
Über 850 Kinder feierten am 20. November in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset auf dem Bundesplatz in Bern 30 Jahre UNO-Kinderrechtskonvention.
Zum Jubiläum reisten 40 Schulklassen aus der ganzen Schweiz mit Kindern und Jugendlichen zwischen 9 und 18 Jahren in die Bundesstadt. Ihr Ziel war es, mehr über ihre eigenen Rechte zu erfahren. In der ganzen Stadt verteilt gab es interaktive Posten, an denen die Kinder und Jugendlichen ihr Wissen vertiefen konnten.
Auf der Open-Mic-Bühne konnten Vertreterinnen und Vertreter der Schulklassen Bundesrat Alain Berset ihre Fragen stellen. Er wies auf die weltweite Bedeutung der UNO-Kinderrechtskonvention als Grundlage für die Rechte der Kinder und die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen hin: «Es geht darum, weniger über die Kinder und dafür mehr mit ihnen zu sprechen.»
Trotz der positiven Veränderungen gibt es vor allem ein grundlegendes Problem: die Betroffenen, Kinder und Jugendliche, wissen zu wenig über ihre Rechte in der Gesellschaft. Der Anlass wurde gemeinsam von den vier Organisationen Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, Kinderschutz Schweiz, Pro Juventute und Komitee für UNICEF Schweiz und Liechtenstein organisiert.
Vor 30 Jahren, am 20. November 1989, wurde die Kinderrechtskonvention von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Die Kinderrechtskonvention umfasst 54 Artikel, die auf den vier Grundprinzipien Recht auf Gleichbehandlung, Recht auf Wahrung des Kindeswohls, Recht auf Leben und Entwicklung und Recht auf Anhörung und Partizipation beruhen. 1997 ratifizierte die Schweiz die Konvention.
2019 – ein Jahr voller Highlights
Jedes Jahr am 20. November feiern Kinder und Erwachsene rund um die Welt den Internationalen Tag der Kinderrechte. Es ist der Tag, an dem die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 1989 die Kinderrechtskonvention verabschiedete. UNICEF beleuchtete aus diesem Anlass weltberühmte Wahrzeichen wie die Akropolis oder das Empire State Building blau. In der Schweiz wurde der Jet d’eau im Genfer Seebecken als symbolisches Zeichen blau eingefärbt. Die Aktion machte auf die Kinderrechte aufmerksam und erinnerte einmal mehr daran: Kinderrechte gelten für jedes Kind.
Am 3. September 2019 fand der Digitaltag an über zwölf Standorten in der ganzen Schweiz statt. Zu diesem Anlass hat UNICEF Schweiz und Liechtenstein die bisher kaum erforschte jugendliche Influencer-Szene untersucht. Die 52 einflussreichsten jungen Influencer in der Schweiz haben 10,4 Millionen Follower. UNICEF hat sie in einer Vorstudie erstmals identifiziert.
Vier dieser jungen Influencer und eine Umweltaktivistin wurden zu einem Gespräch auf die Hauptbühne im Zürcher Hauptbahnhof eingeladen. Gemeinsam mit UNICEF-Botschafter Anatole Taubman sprachen die jungen Gäste über virtuelle Realitäten, über ihre partizipative Verantwortung gegenüber der Gesellschaft oder über Schutzbedürfnis in der digitalen Welt.
Die Digitalisierung eröffnet jungen Menschen Chancen für Partizipation, Bildung und neue Jobprofile.
Durch die vernetzte Welt entstehen aber auch Gefahren. UNICEF erachtet es deshalb als Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu informieren, die weltweit herrschenden Unterschiede bezüglich Internetnutzung auszugleichen, auf die Kinderrechte aufmerksam zu machen und diese zu stärken.
Botschafter haben bei UNICEF Tradition: Bereits vor über 50 Jahren erkannte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen das Potenzial, mit prominenten Persönlichkeiten wie Audrey Hepburn oder Sir Roger Moore die Öffentlichkeit für die Kinderrechte zu sensibilisieren.
«UNICEF unterstützt die verletzlichsten Kinder dieser Welt», meint die 30-jährige Liechtensteinerin. «Das ist eine wichtige Aufgabe, hinter der ich voll und ganz stehen kann.»
Weltweit treten verschiedene internationale Sportgrössen wie etwa Serena Williams, Lionel Messi, Novak Djokovic oder David Beckham im Namen von UNICEF als Botschafter/-innen in der Öffentlichkeit auf.
Am 15. Juni 2019 fand zum ersten Mal UNICEF CYCLING FOR CHILDREN in Uster statt.
785 Fahrer fuhren für das Überleben von notleidenden Kindern die rund 20 Kilometer um den Greifensee. Nebst vielen Familien und Einzelfahrern konnte UNICEF auch 30 Firmenteams sowie zahlreiche Prominente und Sportbegeisterte für die Aktion gewinnen. Mit dabei waren die beiden UNICEF-Botschafter Tina Weirather und Anatole Taubman, Extremsportler wie Natascha Badmann und Sven Riederer, der ortsansässige Skirennfahrer Gilles Roulin, Sportfreak und Ex-G&G-Moderatorin Annina Frey oder der Schweizer Schauspieler Leonardo Nigro.
Im Rahmen dieses Anlasses hat das UN-Kinderhilfswerk rund 312 000 Franken erhalten. Dieser Betrag hilft UNICEF, Programme zugunsten des Überlebens von Kindern zu finanzieren, damit Kinder gesund aufwachsen, Zugang zu sauberem Wasser erhalten und nicht Hunger leiden.
Zahlen und Fakten
Bilanz & Betriebsrechnung
Der Spendenmarkt in der Schweiz und Liechtenstein ist hart umworben. Das verlangt nach einer Transformation. UNICEF Schweiz und Liechtenstein setzt daher den Fokus auf Agilität und Digitalisierung für eine noch stärkere UNICEF.
Für das Wohl der Kinder müssen sich alle gemeinsam einsetzen. Unternehmen, Regierungen, die Zivilgesellschaft, Wissenschaftler und junge Menschen selbst.
Ausblick
Ziele 2020 und 2021
Ihre wertvolle Unterstützung ermöglicht UNICEF, sich in über 150 Ländern für Kinder einzusetzen: damit sie Zugang zu genügend und ausgewogener Nahrung und sauberem Wasser haben, medizinisch versorgt werden, zur Schule gehen können und vor Gewalt und Ausbeutung geschützt sind.