Corona-Krise in Indien - Neuste Entwicklungen

News Update #4, 3. Juni 2021

UNICEF setzt seine Nothilfe für die indische Covid-19-Pandemie mit der Bereitstellung zusätzlicher lebensrettender Güter fort. Die ersten 9 von 26 Sauerstoffanlagen werden gerade installiert. Hinzu kommen 4 650  Sauerstoffkonzentratoren, 200 RT-PCR-Testgeräte sowie anderes unterstützendes Material.

© UNICEF/UN0470085/Rami

Um den Zugang zu Sauerstoffversorgung, -tests und -untersuchungen zu verbessern, hilft UNICEF bei der Installation der ersten 9 von insgesamt 26 Sauerstofferzeugungsanlagen in Krankenhäusern. «Die tödliche Covid-19-Welle hat einen enormen Druck auf die Gesundheitseinrichtungen in Indien ausgeübt. Im Mittelpunkt der Krise steht der dringende Bedarf an Sauerstoff. Für diejenigen, die an schwerem Covid-19 leiden, kann die rechtzeitige Versorgung mit Sauerstoff entscheidend sein, ob der Patient überlebt oder nicht», sagte Dr. Yasmin Ali Haque, UNICEF-Repräsentantin in Indien. «Dank unserer Spender und Unterstützer auf der ganzen Welt können wir sowohl auf die aktuelle Notlage als auch auf eine Reihe von Gesundheitsbedürfnissen auf längere Sicht reagieren.»

UNICEF liefert ausserdem 4 650 lebensrettende Sauerstoffkonzentratoren. Der Konzentrator saugt Luft aus der Umgebung an und erzeugt eine kontinuierliche Sauerstoffquelle. Weitere 3 000 bereits beschaffte Sauerstoffkonzentratoren sind in bereits im Einsatz.

Weitere von UNICEF bereitgestellte Lieferungen und Unterstützung umfassen: 

- Um die Covid-19-Impfungen in Indien und die Routineimpfungen für Kinder längerfristig zu unterstützen, hat UNICEF Ausrüstung für die Sicherstellung von Kühlketten im Umfang von 238 272 Einzelstücken beschafft und geliefert. Darunter befinden sich etwa begehbare Kühl- und Gefrierschränke, solarbetriebene, eisgekühlte Kühlschränke, Tiefhülschränke oder Kühlboxen. Diese Geräte stärken die Impfstofflagerung auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene durch die Erweiterung von 1389 Kühlkettenpunkten. 

- Zur Unterstützung von Tests im Land hat UNICEF in Zusammenarbeit mit dem Indian Council for Medical Research bisher 85 RT-PCR-Testmaschinen installiert. Weitere 200 Maschinen werden noch geliefert. 100 RNA-Extraktionsmaschinen sind ebenfalls in der Beschaffung. 

- 74 Massen-Thermoscanner wurden beschafft, geliefert und werden in 24 Flughäfen und 11 Seehäfen installiert, um ankommende Passagiere auf Fieber zu untersuchen.

- Im Mai 2021 lieferte UNICEF 8,5 Millionen dreilagige Masken und 1,75 Millionen Gesichtsschutzschilde. Diese persönliche Schutzausrüstung ist von entscheidender Bedeutung, damit die Funktionsträger in den Dörfern und Krankenhäusern weiterhin wichtige Dienste leisten können. 

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News Update #3, 21. Mai, 14:35 Uhr

Die zweite Welle zieht mittlerweile über ganz Südasien. Die Region, in der fast zwei Milliarden Menschen leben, ist für die Hälfte der weltweit bekannten Neuinfektionen verantwortlich. Jede Minute sterben dort mehr als drei Menschen an den Folgen von Covid-19.

Lieferung für Indien_Masken und Schutzschilder

Am 18. Mai verzeichnete Indien mit 4521 Corona-Opfern die bislang höchste Zahl an täglichen Todesfällen in der Geschichte der Covid-19-Pandemie. Doch auch das benachbarte Nepal erlebt aktuell eine Positivitätsrate von bis nahezu 50 Prozent. Sri Lanka und die Malediven verzeichnen täglich neue Höchstwerte an Covid-19-Infektionen und Todesfällen, und die Krankenhäuser in der Hauptstadt der Malediven sind voll ausgelastet.

«Das Ausmass und die Geschwindigkeit dieser neuen Covid-19-Welle übersteigt die Möglichkeiten der Länder, lebensrettende Behandlungen bereitzustellen», sagte George Laryea-Adjei, UNICEF-Regionaldirektor für Südasien. «Die Krankenhäuser sind überfordert, es herrscht weiterhin ein akuter Mangel an Sauerstoff und anderen kritischen medizinischen Gütern, und es besteht die reale Gefahr eines Zusammenbruchs der fragilen Gesundheitssysteme.»

Die Hilfmassnahmen werden nicht nur Leben retten, sondern auch dazu beitragen, die Gesundheitssysteme in ganz Südasien im Hinblick auf mögliche künftige Wellen der Pandemie zu stärken. Darüber hinaus werden die Lieferungen zur Stärkung der Gesundheitsdienste für Frauen und Kinder eingesetzt: Ein verbesserter Zugang zur Sauerstofftherapie kann direkt zur Bekämpfung von Lungenentzündungen bei Kindern in der Region beitragen, und PCR-Testgeräte, die Covid-19 identifizieren, können auch helfen, Tuberkulose, HIV, Hepatitis und Streptokokken zu erkennen.

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News Update #2, 11. Mai, 07:45 Uhr

UNICEF ist sehr besorgt über diesen tödlichen täglichen Anstieg an neuen Fällen. Diese Welle ist fast viermal so gross wie die erste Welle und das Virus breitet sich viel schneller aus. Mit dem Anstieg der Fälle befällt das Virus auch mehr Menschen in allen Altersgruppen, einschliesslich Kindern und Säuglingen. 
 

© UNICEF/UN0430897/Altaf Ahmad

«Kinder sind nicht nur selbst vom Virus bedroht, sondern sie verlieren ebenso ihre Eltern und Bezugspersonen, so dass viele von ihnen mittellos und ohne elterliche Fürsorge sind», sagt die Direktorin von UNICEF Indien, Yasmin Ali Haque. «Dieser Anstieg hat schlimme Folgen für die Kinder, deren Zugang zu den wichtigen Gesundheits-, Sozial-, Schutz- und Bildungsdiensten eingeschränkt wird.» Kinder hätten zudem mit psychischen Problemen zu kämpfen und seien einem grösseren Risiko von Gewalt ausgesetzt, da sie durch die Abriegelungen von ihren lebenswichtigen Unterstützungsnetzwerken abgeschnitten seien. «Und sie verpassen lebensrettende Routineimpfungen oder die Behandlung von Lungenentzündung und anderen Krankheiten», so die UNICEF Chefin von UNICEF Indien.

Die Schulen im ganzen Land bleiben weiterhin geschlossen, und auch der Fernunterricht in mehreren Bundesstaaten ist gestört. Dies reisst 247 Millionen Kinder in der Grund- und Sekundarstufe von diesen sicheren Orten weg, gerade dann, wenn sie sie am meisten brauchen. Darüber hinaus haben viele Kinder keinen Zugang zum digitalen Lernen. Der Lernverlust für Kinder in Indien wird also weitergehen.

«Was in Indien geschieht, sollte bei uns allen die Alarmglocken läuten lassen. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei», sagt Yasmin Ali Haque. «Die Covid-19-Fälle steigen in ganz Südasien mit alarmierender Geschwindigkeit an, vor allem in Nepal, Sri Lanka und auf den Malediven. Ganze Gesundheitssysteme könnten zusammenbrechen, was zu weiteren tragischen Verlusten an Menschenleben führen würde. Die sehr niedrige Durchimpfungsrate in den meisten südasiatischen Ländern verstärkt die Sorge, dass sich das Virus noch weiter ausbreitet.»

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News-Update #1, 4. Mai, 11:25 Uhr

Die zweite Corona-Welle hat Indien weiterhin fest im Griff. Am Wochenende wurde mit mehr als 400 000 Neuinfektionen erneut ein weltweiter Höchstwert registriert. Heute waren es noch 368 147 Neuansteckungen. Um akut benötigte Hilfsgüter wie Sauerstoffanlagen  bereitzustellen, ruft UNICEF weiterhin zu Spenden auf.

© UNICEF/UN0452868/Singh/AFP

«Die Szenen, die wir in Südasien erleben, sind mit nichts zu vergleichen, was unsere Region bisher gesehen hat. Die schwächsten Familien zahlen einen hohen Preis für diese neue tödliche Welle», sagte heute George Laryea-Adjei, UNICEF-Regionaldirektor für Südasien. «Dringendes Handeln und unerschütterliche Führung sind unerlässlich, um die Katastrophe aufzuhalten. Die Regierungen müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Verwüstung zu stoppen, und Partner, die in der Lage sind, Hilfe zu schicken, müssen dies sofort tun. Die internationale Gemeinschaft muss ohne Verzögerung eingreifen. Dies ist nicht nur ein moralischer Imperativ. Die tödliche neue Welle in Südasien bedroht uns alle. Er hat das Potenzial, die hart erarbeiteten globalen Erfolge im Kampf gegen die Pandemie zunichte zu machen, wenn er nicht so bald wie möglich gestoppt wird», so George Laryea-Adjei.

UNICEF arbeitet weiterhin mit Partnern zusammen, um:

  • Verbesserung des Zugangs zu lebensrettendem Sauerstoff durch Beschaffung und Installation von Sauerstofferzeugungsanlagen in Krankenhäusern zur Behandlung schwerer und kritischer Covid-19-Fälle;
  • Bereitstellung von schnellen, genauen Testgeräten in einigen der am stärksten betroffenen Distrikte;
  • Unterstützung von Gemeinden und wichtigen Helfern, um diese zweite Welle zu überstehen und weitere Unterbrechungen von Hilfsprogrammen und Dienstleistungen für Kinder zu verhindern.

Download für die Berichterstattung

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News-Update, 29. April, 15:45 Uhr

UNICEF hat lebenswichtige Hilfsgüter nach Indien geschickt, darunter 3 000 Sauerstoffgenerator, diagnostische Tests, medizinische Kits und andere Geräte, um Indien im Kampf gegen die tödliche Covid-19-Welle zu unterstützen.

© UNICEF/UNI347237/Singh

«Covid-19 überfordert das Gesundheitssystem in Indien schwer», sagt Dr. Yasmin Haque, UNICEF-Repräsentantin in Indien. «Es besteht dringender Handlungsbedarf, um weitere tragische Todesfälle abzuwenden. UNICEF hat Sauerstoff und andere dringend benötigte Notfallausrüstungen bereitgestellt. In der Tat wird noch viel mehr benötigt, da sich der Ausbruch weiterhin schnell ausbreitet.»

Neben den Sauerstoffgeneratoren hat UNICEF über 500 High-Flow-Nasenkanülen und 85 RT-PCR-Geräte (Covid-Tests) bereitgestellt. Zusätzlich unterstützt UNICEF die Beschaffung und Installation von 25 Sauerstoffanlagen für Krankenhäuser im Nordosten und in Maharashtra sowie die Installation von mehr als 70 Thermoscannern an verschiedenen Einreisehäfen im ganzen Land.

Neben der dringenden Unterstützung des Gesundheitssystems hat UNICEF die indische Regierung dabei unterstützt, den Fortbestand wichtiger Dienste für Kinder sicherzustellen. So stellte UNICEF über 11 000 persönliche Schutzausrüstungen für Mitarbeitende in der Kinderbetreuung zur Verfügung. 

UNICEF bietet der Regierung und Partnern auch technische Unterstützung, damit 12,3 Millionen Kinder in 17 Bundesstaaten weiterhin von zu Hause aus lernen können. Zum Beispiel helfen «Mobile Lernzentren» in Bihar 28 000 Kindern, die bisher keinen Zugang zu digitalen Geräten hatten, weiter zu lernen.

UNICEF benötigt 21 Millionen US-Dollar für die dringende Lieferung von zusätzlichen Testgeräten, Verbrauchsmaterialien und Sauerstoffprodukten in Indien und mehr als 50 Millionen US-Dollar für lebensrettende Covid-19-Massnahmen in allen Sektoren.

Helfen Sie mit Ihrer Spende den Familien in Indien!