Der Winter ist hart in Jordanien. Um die Lebensbedingungen von Hunderttausenden syrischen Flüchtlingskindern zu verbessern, hat UNICEF bereits 2014 eine umfassende Winterhilfe gestartet. Dank Spenden auch aus der Schweiz konnten diesen Winter bereits 120 000 Kinder mit warmen Kleidern, Schuhen und Decken versorgt werden.
Während der Wintermonate werden die mangelnde Infrastruktur und die ungenügenden Unterkünfte der syrischen Flüchtlinge in Jordanien besonders sichtbar. Strassen verwandeln sich in Schlammpfützen, Stürme reissen die behelfsmässigen Hütten und Zelte nieder, die nicht isolierten Behausungen bieten kaum Schutz vor der Kälte. Während in den höher gelegenen Regionen Jordaniens häufig Schnee fällt, sind die Bedingungen in den Wüstengebieten nicht weniger hart: Nachts sinken die Temperaturen häufig unter den Gefrierpunkt, und der Wind bläst ungehindert durch die temporären Siedlungen.
Die Kinder frieren, werden häufig krank und gehen nicht zur Schule. Manche Eltern wissen sich nicht anders zu helfen, als ihre Söhne zum Arbeiten zu schicken und ihre Töchter viel zu früh zu verheiraten. Das statistische Amt Jordaniens geht davon aus, dass 38 Prozent der syrischen Kinder zwischen 5 und 15 Jahren keinen Schulunterricht besuchen – mit langfristigen Folgen für die ganze Gesellschaft.
In Jordanien sind mittlerweile über 655 000 syrische Flüchtlinge registriert. Um ihre Lebensbedingungen zu verbessern, baute UNICEF in Jordanien bereits im Jahr 2014 eine umfangreiche Winterhilfe auf. In Gebieten mit einer gewissen Infrastruktur, beispielsweise im Zaatari-Lager, gibt UNICEF Gutscheine ab, damit sich die Familien selber kaufen können, was sie brauchen. Wo lokale Geschäfte oder Märkte fehlen, verteilt das Kinderhilfswerk Pakete mit Winterkleidung und wasserfesten Schuhen. Dank der Unterstützung von Spendern auch aus der Schweiz konnte UNICEF diesen Winter 120 000 Kinder gegen Kälte, Nässe und Wind ausrüsten.