Immer weniger HIV-positive Mütter übertragen die Krankheit auf ihr Kind. Gleichzeitig steigt die Zahl der Jugendlichen, die an Aids sterben.
Diese Woche findet im südafrikanischen Durban die 21. Welt-Aids-Konferenz statt. An die 20 000 Teilnehmer werden erwartet, die sich neben der Diskussion von Strategien und Therapien durchaus auch über Erfolge freuen dürfen. Besonders erfolgreich waren die gross angelegten Kampagnen, um in Ländern mit hohem HIV/Aids-Vorkommen die Übertragung der Krankheit von der Mutter auf das Kind zu reduzieren. Weltweit konnte die Übertragungsrate dadurch um rund 70 Prozent gesenkt werden – das entspricht etwa 1,6 Millionen HIV-Infektionen von Kindern, die dadurch vermieden wurden. Gleichzeitig hat der Zugang zu antiretroviralen Therapien in den letzten fünfzehn Jahren 8,8 Millionen Menschen aller Altersgruppen das Leben gerettet.
Doch leider gibt es auch schlechte Nachrichten: Im gleichen Zeitraum hat sich die Anzahl der Aids-bedingten Todesfälle bei den 15- bis 19-jährigen Jugendlichen mehr als verdoppelt. Weltweit gab es in dieser Altersgruppe im Durchschnitt jede Stunde 29 Neuansteckungen. In 65 Prozent der Fälle sind Mädchen betroffen – in Afrika südlich der Sahara sind es sogar 75 Prozent. Weltweit ist Aids noch immer die zweithäufigste, in Afrika die häufigste Todesursache in der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen.
Viele Jugendliche wissen nichts von ihrer Ansteckung, weil sie sich vor einem Test fürchten. Eine neue Umfrage von UNICEF unter 52 000 Jugendlichen in 16 Ländern zeigte, dass sich 68 Prozent nicht testen lassen wollen, weil sie Angst vor einem positiven Resultat und vor sozialer Isolation haben.