Zürich, 16.10.2017 – Der 16. Oktober ist Welternährungstag. Weltweit sind 17 Millionen Kinder unter 5 Jahren schwer akut mangelernährt und schätzungsweise 155 Millionen aufgrund von Mangelernährung unterentwickelt. Alleine in den vier von Konflikten betroffenen Ländern Nigeria, Somalia, Jemen und Südsudan leiden 1,4 Millionen Kinder an schwerer akuter Mangelernährung. Zum Welternährungstag sensibilisiert UNICEF mit einer Social-Media-Kampagne für den weltweiten Hunger und ruft zum Handeln auf.
Jeden Tag sterben weltweit 16 000 Kinder noch vor ihrem 5. Geburtstag aus vermeidbaren Gründen. Fast die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren ist auf Unter- und Mangelernährung zurückzuführen. Weltweit leiden rund 17 Millionen Kinder unter fünf Jahren an schwerer akuter Mangelernährung und 155 Millionen Kinder sind aufgrund von chronischer Mangelernährung unterentwickelt. Jedes vierte Kind ist von Entwicklungsverzögerungen aufgrund chronischer Mangelernährung betroffen.
Kinder in Afrika sind besonders stark von Hunger betroffen
Im Südsudan leiden 1,1 Millionen Kinder an akuter Mangelernährung. Über 270 000 Kleinkinder sind dermassen schwer mangelernährt, dass sie akut vom Hungertod bedroht sind. Im Nordosten von Nigeria haben Konflikte die Wirtschaft und damit die Verteilung von Nahrungsmitteln weitgehend zum Erliegen gebracht. In den betroffenen Staaten Adamawa, Borno und Yobi sind 450 000 Kinder schwer akut mangelernährt. In Somalia benötigt nach jahrzehntelangen Konflikten fast die Hälfte der Bevölkerung humanitäre Hilfe. Geschätzte 185 000 Kinder sind schwer akut mangelernährt. In Jemen brach vor zwei Jahren ein Bürgerkrieg aus, wodurch mittlerweile über 70 Prozent der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. 462 000 Kinder leiden an schwerer akuter Mangelernährung – fast dreimal so viele wie 2014. Schwere akute Mangelernährung ist für Kleinkinder lebensbedrohlich, insbesondere in Kombination mit verschmutztem Trinkwasser und daraus folgenden Krankheiten. Denn mangelernährte Kinder sind anfälliger für Durchfallerkrankungen, Masern und Lungenentzündung.
Wie UNICEF hilft
UNICEF ist in allen vier Ländern präsent und hilft Kindern mit lebensrettenden Massnahmen.
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UNICEF überprüft den Ernährungszustand von Kindern und diagnostiziert Mangelernährung und schwere akute Mangelernährung.
- UNICEF behandelt schwer akut mangelernährte Kinder mit therapeutischer Spezialnahrung wie proteinreicher Erdnusspaste und mit therapeutischer Spezialmilch für Fälle mit medizinischen Komplikationen.
- UNICEF versorgt die Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser und Hygiene-Artikeln, um Kinder vor gefährlichen Durchfallerkrankungen zu schützen.
- Hunger, Dürre, mangelnde Hygiene und Armut führen zu Ausbrüchen von Krankheiten wie Cholera. UNICEF führt Impfkampagnen durch und liefert Medikamente für Familien und Kinder, um die Krankheit einzudämmen.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres konnte UNICEF so:
- Im Südsudan bereits über 96 000 schwer akut mangelernährte Kinder behandeln
- Im Jemen über 100 000 schwer akut mangelernährte Kinder behandeln
- In Nigeria über 84 000 schwer akut mangelernährte Kinder behandeln
- In Somalia über 129 000 schwer akut mangelernährte Kinder behandeln
Leere Teller: «Empty Plates» gegen den Hunger
Auch UNICEF Schweiz beteiligt sind an der Hilfe für die von Hunger betroffenen Kinder und unterstützt Programme gegen Mangelernährung. Mit einer Social-Media-Kampagne sensibilisiert UNICEF Schweiz die Bevölkerung und ruft dazu auf, ein Zeichen gegen den Hunger zu setzen. Social-Media-Nutzer werden aufgefordert, als Zeichen ihrer Solidarität am Welternährungstag mit dem Hashtag «#emptyplates» einen leeren Teller zu posten – als symbolisches Zeichen für 1,4 Millionen Kinder in Afrika, deren Teller heute leer bleibt.
Auf Anfrage vermittelt UNICEF Schweiz zum Welternährungstag auch Interviews mit UNICEF Ernährungsexperten im Südsudan (in englischer Sprache)
Kontakt für Medien:
Charlotte Schweizer
Mediensprecherin
UNICEF Schweiz
Tel. 044 317 22 41
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