Im Nahen Osten und Afghanistan drohte im Winter 2021/2022 eine humanitäre Katastrophe. Geschwächt von Konflikten und Krisen hatten Hunderttausende Kinder nichts, um sich gegen die eisige Kälte zu schützen. Jeder Tag wurde zum Überlebenskampf. UNICEF war vor Ort und leistete dringend benötigte Hilfe.
Die Situation
In Syrien leben nach über 10 Jahren Krieg 6,7 Millionen Menschen als intern Vertriebene, fast die Hälfte davon sind Kinder. Mit nichts mehr als den Kleidern an ihrem Leib wohnen sie in notdürftig aufgestellten Unterkünften oder löchrigen Zelten, kaum geschützt vor Kälte, Schnee und Regen.
Im Nachbarland Libanon leidet die Bevölkerung unter einer verheerenden politischen und wirtschaftlichen Krise. In nur zwei Jahren hat sich die Armut verdoppelt. 82 Prozent der Bevölkerung leben heute unter der Armutsgrenze. Die Verzweiflung ist gross: Jeden Tag müssen die Familien entscheiden, ob sie ihr weniges Geld für warme Kleidung, Heizmaterial, Essen oder dringende medizinische Behandlungen ausgeben.
Afghanistan ist seit der Machtübernahme der Taliban in einer noch schlimmeren Krise. Staatliche Strukturen funktionieren nur noch bedingt. Die Winter – speziell in den Bergregionen – sind streng. Von Armut betroffene Familien können sich keinen zusätzlichen Brennstoff zum Heizen leisten, Schulen werden geschlossen, Atemwegserkrankungen nehmen zu, und die Gesundheit leidet. Familien, die auf der Flucht sind, haben es besonders schwer.
Was UNICEF dank Ihrer Hilfe erreicht hat
Der 4-jährige Rashid (ebenfalls oben abgebildet) erkundet zusammen mit seiner Grossmutter Alia den Inhalt der UNICEF-Kleiderpakete im Lager Fafin im Norden des ländlichen Aleppo, Syrien. 2018 floh Rashids Familie vor der Gewalteskalation in Afrin, nördlich von Aleppo, und nahm eine ganztägige Reise zu Fuss auf sich, um im Lager Zuflucht zu finden. «Seit wir hier sind, konnten wir nicht ein einziges Kleidungsstück kaufen», sagt Alia. Umso mehr freut sich die Familie über die Spende.
Die 10-jährige Afghanin Sadya wickelt eine wärmende Decke um ihre kleine Schwester, die 10 Monate alte Sherin Gul. Diese und weitere Hilfsgüter wie Jacken, Hosen, Stiefel, aber auch Hygienekits, Planen und Eimer haben sie von UNICEF erhalten.
Die Brüder Yamen (13, links) und Yousef (12, rechts) erkunden den Inhalt ihres Kleiderpakets im Flüchtlingslager Alzhouriyeh im Osten des ländlichen Homs, Syrien. «Ich kann es kaum erwarten, meine neuen Kleider anzuziehen und damit zur Schule zu gehen», sagt Yamen. «Endlich habe ich warme Stiefel, in denen ich zur Schule gehen kann», sagt Yousef.
Seit zwei Jahren leben die Geschwister nun mit ihrer Familie im Flüchtlingslager Alzhouriyeh. Neue Kleidung konnten sie sich in dieser Zeit nie leisten. Weil es der Familie wirtschaftlich schlecht geht, haben sie oft nicht genug Mittel zum Heizen oder für Essen, so dass die Kinder hungrig und frierend schlafen gehen müssen und dadurch häufig krank werden.