75 Jahre UNICEF

75 Jahre UNICEF

Wo stehen wir heute - wo wollen wir hin?

Die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern hat sich seit 1946 weltweit deutlich verbessert - auch dank der Arbeit von UNICEF. Dieser Fortschritt wäre ohne die Unterstützung unserer Partner, Spender und Mitarbeitenden auf der ganzen Welt sowie dem Engagement der Kinder und Jugendlichen selbst nicht möglich gewesen. Aber wir stehen immer noch vor grossen Herausforderungen.

75 Jahre nach der Gründung von UNICEF sind heute mehr Kinder als je zuvor auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die zunehmende Anzahl an bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen, sowie die Covid-19-Pandemie verschlimmern die Not von Millionen Kindern weltweit um ein Vielfaches. Dies hat zu einer Krise der Kinderrechte geführt, die die Gesundheit und das Wohlergehen von Mädchen und Buben bedroht.  Doch UNICEF half den Kindern dieser Welt bereits nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf die Beine. Wir haben schon einmal eine grosse globale Prüfung überstanden. Wir können es wieder tun! 

Herausforderungen ab 2021

Humanitäre Krisen und Naturkatastrophen

  • Immer mehr Kinder weltweit leiden an Mangelernährung. Allein in der Sahelzone leiden 2,4 Millionen Menschen an akutem Hunger.
  • Der Krieg in Syrien jährt sich im Frühjahr 2021 zum zehnten Mal, der Konflikt im Jemen zum sechsten Mal. 17 Millionen Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. In Äthiopiens Tigray Region benötigen 2,8 Millionen Menschen humanitäre Hilfe.
  • In Mosambik, in der Provinz Cabo Delgado, wurden rund 191'000 Kinder vertrieben, einige als Kindersoldaten rekrutiert, entführt oder gar ermordet. Sie sind dringend auf Hilfe angewiesen.
  • Über 2,5 Millionen Kinder sind im Nahen Osten auf der Flucht.
  • Die Krisen in Afghanistan, Burkina Faso, dem Südsudan, der Ukraine, in Bangladesch, Libyen, Venezuela und der Demokratischen Republik Kongo haben sich mit der Covid-19-Pandemie verschlimmert. Diese Krisen drohen aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verschwinden.
  • Die Zahl klimabedingter Katastrophen hat sich in den letzten 30 Jahren verdreifacht. Dieser Negativtrend wird sich weiter zuspitzen.

Hohe Säuglingssterblichkeitsraten

Trotz einer weltweit sinkenden Säuglingssterblichkeit gibt es nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen Regionen und Ländern. Ein Kind, das in Afrika geboren wurde, hat eine zehnmal höhere Wahrscheinlichkeit im ersten Monat zu sterben als ein Kind, das in einem Land mit hohem Einkommen geboren wurde. 

Bildungskrise

Nach wie vor bleibt jedem fünften Kind im Schulalter der Zugang zu Bildung verwehrt. Über die Hälfte der Schulkinder (58%) kann am Ende der Grundschule nicht richtig lesen oder schreiben. 1,6 Milliarden Kinder in 190 Ländern sind oder waren aufgrund der Covid-19-Pandemie von den Schulschliessungen betroffen. Ungefähr 463 Millionen Kinder waren von digitalem Fernlernunterricht ausgeschlossen. Schätzungsweise 23,8 Millionen Kindern droht aufgrund der Pandemie der Schulabbruch. Bis 2030 werden ungefähr 420 Millionen Kinder ohne Schulbildung sein. 1,4 Milliarden Kinder im Schulalter (30%) werden nicht das nötige Grundwissen erwerben können. Davon sind 825 Millionen – knapp über die Hälfte – Kinder auf Sekundarstufe.

Rückgang an Immunisierungen

Die Welt ist der Ausrottung der Kinderlähmung näher denn je, und die Zahl der Todesfälle durch Masern - einer der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren - ist zwischen 2000 und 2018 weltweit um 73 Prozent zurückgegangen, wodurch schätzungsweise 23,2 Millionen Kinderleben gerettet wurden. Das Auftreten von Covid-19 droht jedoch, diesen Fortschritt rückgängig zu machen, indem der Zugang zu lebensrettenden Impfstoffen stark eingeschränkt wird.

Zunahme von Kinderehen

Covid-19 wird die Bemühungen zur Beendigung der Kinderheirat stark gefährden und möglicherweise dazu führen, dass zwischen 2020 und 2030 weitere 13 Millionen Kinderehen stattfinden, die andernfalls hätten verhindert werden können. Die toxische Kombination des  Lockdowns und des damit entfallenden regulären Schulunterrichts, sowie die steigende Arbeitslosigkeit der Eltern wird viele Kinder - vor allem aber Mädchen - zu Kinderehen drängen. Verzweifelte Eltern erhoffen sich dadurch eine finanzielle und soziale Absicherung.

Ausblick

UNICEF macht sich stark für eine Welt, in der jedes Kind - egal welcher Hautfarbe, welcher Herkunft oder ob mit Behinderungen - eine faire Chance bekommt. Wir setzen alles daran, den Kindern dieser Welt eine glänzende Zukunft zu bieten. 

Im Jahr 2021 will UNICEF 

  • 149 Millionen Frauen und Mädchen und 7,4 Millionen Kinder mit Behinderung mit inklusiven Programmen erreichen;
  • 6,3 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung behandeln;
  • 27,4 Millionen Kinder gegen Masern impfen;
  • 45 Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgen;
  • 19,2 Millionen Kindern psychosoziale Hilfe anbieten;
  • 17 Millionen Kinder und junge Frauen vor geschlechtsspezifischer Gewalt schützen; 
  • 93 Millionen Kindern Zugang zu formellen und informellen Bildungsangeboten eröffnen;
  • 9,6 Millionen bedürftige Familien finanziell unterstützen.

Bildung für jedes Kind

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