Die Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo ist für das Land und seine Menschen eine grosse Belastung. Besonders betroffen sind Kinder. Die WHO hat den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen.
Die Situation
Fast ein Jahr lang beschränkte sich die jüngste Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo auf den dünn besiedelten Osten des Landes. Doch dann starben in der Grossstadt Goma, 300 Kilometer vom Ausbruchsgebiet entfernt, erste Patienten an Ebola, und auch das Nachbarland Uganda meldete drei Fälle. Die WHO rief umgehend den internationalen Gesundheitsnotstand aus.
Bei der aktuellen Epidemie – es ist bereits die zehnte im Land – ist manches anders als in früheren Jahren. Zum einen brach sie erstmals in einem aktiven Konfliktgebiet aus, was die Bekämpfung der Krankheit erschwert. Zum andern gelingt es den Hilfskräften diesmal nur schwer, das Misstrauen der Bevölkerung zu überwinden. Das führt dazu, dass sich manche Menschen lieber verstecken, wenn sie selbst oder ein Verwandter Symptome der Krankheit zeigen, als sich behandeln zu lassen.
Neu ist auch der hohe Anteil der betroffenen Kinder. Fast ein Drittel der bestätigten Fälle sind Minderjährige, viele von ihnen nur wenige Monate oder Jahre alt. Doch die Auswirkungen der Epidemie beschränken sich nicht auf die Krankheit selbst: Viele Kinder haben Eltern, Betreuerinnen und Lehrer verloren. Überdies werden sie häufig von der Gesellschaft stigmatisiert, wenn jemand aus ihrer Familie an Ebola erkrankt ist.
Mehr als 2000 Menschen sind laut offiziellen Zahlen gestorben. Viele weitere dürften folgen, wenn es nicht schnell gelingt, die Ausbreitung des Virus zu stoppen.
So hilft UNICEF
Ebola lässt sich heute im Prinzip relativ leicht eindämmen, wenn Behörden, Gesundheitspersonal und die betroffene Bevölkerung rasch und entschlossen handeln. UNICEF arbeitet darauf hin, dass die lokalen Gemeinschaften Ebola-Epidemien selbständig bewältigen können. Denn ihre Mitglieder wissen am besten, wie sie das Bewusstsein für die Krankheit und ihre Übertragung erhöhen, wie sie infizierte Personen ausfindig machen und wie sie sichere, würdevolle Bestattungen durchführen.
UNICEF setzt dabei auf drei Ebenen an:
- Information: In Zusammenarbeit mit einflussreichen Personen aus Gemeinden und Kirchen, mit Ebola-Überlebenden, Sozialarbeitern und den Medien vermittelt UNICEF den gefährdeten Haushalten entscheidendes Wissen über Symptome, Prävention und Behandlung von Ebola.
- Vorbeugung: UNICEF richtet in Gesundheitszentren, Schulen und öffentlichen Gebäuden Anlagen zum Händewaschen ein, schafft Zugang zu sauberem Trinkwasser, verteilt Tabletten für die Wasserreinigung und informiert über die Möglichkeit von Impfungen.
- Psychosoziale Unterstützung: Gemeinsam mit Partnern bildet UNICEF Helferinnen und Helfern aus, die betroffene Familien beraten und betreuen. Neben den Ebola-Behandlungszentren in Beni und Butembo hat UNICEF Kindertagesstätten eingerichtet, in denen Überlebende Kleinkinder betreuen, die durch Ebola ihre Eltern verloren haben oder während deren Behandlung vorübergehend von ihnen getrennt sind.