Krieg in der Ukraine
Ende 2022 waren 17,7 Millionen Menschen, darunter 3,4 Millionen Kinder, dringend auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Der Aufruf zur Hilfe erfolgte von UNICEF unmittelbar ab dem 24. Februar 2022. Die Solidarität in der Schweiz und in Liechtenstein war einzigartig und hält weiter an. Vielen Dank.
Ukraine. Der Krieg hat zur grössten Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. Ende Dezember 2022 wurden 7,9 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine über ganz Europa verteilt registriert. Auch innerhalb der Ukraine sind 5,9 Millionen Menschen vertrieben worden. Als Folge des Krieges stieg für Kinder und Jugendliche das Risiko, ohne medizinische Hilfe zu erkranken. Die Folgen des Krieges haben die Bereitschaft zur Gewalt in der Familie sowie die Anzahl an gewaltsamen Trennungen von Familien stark erhöht. Auch das Risiko, von Kriegswaffen wie Minen oder nicht explodierten Sprengkörpern verletzt zu werden, ist für Kinder gestiegen.
Angriffe auf Schulen
Raketen-, Drohnen- sowie Bombenangriffe haben über 400 Schulen zerstört. Mit der Folge, dass 5,3 Millionen Schülerinnen und Schüler nur unzureichend Zugang zu Bildung haben. Die Kinder in der Ukraine laufen Gefahr, wichtige Jahre in der Schulbildung, aber auch in der sozialen Entwicklung zu verlieren.
Minus 20 Grad Celsius
Der Winter ist in der Ukraine hart. Die Stromausfälle sowie die verminderte Wasserversorgung haben zur Folge, dass Kinder und ihre Familien der extremen Kälte schutzlos ausgeliefert sind und an verunreinigtem Wasser erkranken. Der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen ist für 16 Millionen Menschen eingeschränkt. Das macht umso betroffener, als wegen der Kriegsdauer sozioökonomische Krisen zunehmen. Über 400 000 Mädchen und Buben waren bis Ende 2022 von grosser Armut betroffen.
24 Stunden am Tag im Einsatz
UNICEF ist in der Ukraine mit ganzer Kraft rund um die Uhr im Einsatz. Bis Ende Dezember 2022 sind Hilfsgüter im Wert von 129 Millionen Franken in die Ukraine geliefert worden. Dank der grossen Solidarität konnte UNICEF wirksam helfen. Die finanzielle Unterstützung von UNICEF Schweiz und Liechtenstein für die Ukraine-Nothilfe hat dazu beigetragen, dass insgesamt für 4 926 077 Kinder und Frauen eine medizinische Grundversorgung ermöglicht werden konnte. Über 4,6 Millionen Menschen erhielten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zudem wurden an insgesamt 1 559 304 Menschen Hygieneartikel verteilt. Die psychosoziale Unterstützung erreichte 2 978 598 Kinder und Jugendliche.
Schutz für Kinder auf der Flucht
Allein in den ersten zwei Wochen nach Kriegsausbruch flohen über zwei Millionen Menschen aus der Ukraine. Dank der grossen Spendenhilfe konnten Massnahmen in den Bereichen Gesundheit, Kinderschutz oder Bildung auch in den Nachbarländern hochgefahren und ausgebaut werden. Die finanzielle Unterstützung von UNICEF Schweiz und Liechtenstein hat auch dazu beigetragen, dass vierzig Blue Dot Hubs, Anlaufstellen für Flüchtende, und mobile Teams über 1,2 Millionen flüchtenden Menschen eine sichere Zuflucht und Hilfen geboten haben.
Die Blue Dot Hubs bieten Kindern und Familien Schutz und Wärme. Darüber hinaus wurde die digitale Blue-Dot-Plattform eingeführt, um den grenzüberschreitenden Informationsaustausch zu verbessern. Die Blue Dot Hubs helfen weiterhin dabei, auf sich selbst gestellte flüchtende Kinder zu identifizieren, sie zu registrieren und an geeignete Schutzdienste zu vermitteln. 32 149 unbegleitete oder von ihren Eltern getrennte Kinder wurden bisher identifiziert. Im Bildungswesen ermöglichte UNICEF den Zugang zu formellen und informellen Unterrichts- und Lernformaten für 588 788 Mädchen und Buben im Kindergarten und Schulalter. Darüber hinaus erhielten 433 701 Kinder und Frauen Zugang zu primären Gesundheitsdienstleistungen. In Zusammenarbeit mit Partnern ermöglichte UNICEF in den Nachbarländern der Ukraine 100 350 Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser und erreichte 47 494 Haushalte mit Bargeld-Nothilfe.
Seit 25 Jahre in der Ukraine
UNICEF ist seit einem Vierteljahrhundert in der Ukraine für die Kinder im Einsatz. Gemeinsam mit unseren Partnern wurde seit dem 24. Februar 2022 die humanitäre Hilfe für Kinder und ihre Familien ausgeweitet. An den Grenzübergängen zu den Nachbarländern der Ukraine hat UNICEF zahlreiche sichere Anlaufstellen für geflüchtete Kinder und Familien eingerichtet, unter anderem in Rumänien und der Republik Moldau. UNICEF schickt unter anderem Hilfsgüter in die Region, damit die Betroffenen mit dem Nötigsten versorgt sind.