Nordvietnam: Taifun Yagi gefährdet Millionen Kinder und ihre Familien

Super-Taifun Yagi – der stärkste Sturm in der Region seit Jahrzehnten – traf in Nordvietnam auf Land und hat katastrophale Schäden hinterlassen. Mit Windgeschwindigkeiten von über 120 km/h und heftigen Regenfällen verursachte der Taifun massive Überschwemmungen, Erdrutsche und eine Zerstörung von enormem Ausmass. Millionen von Kindern und ihre Familien sind gefährdet.

Ein Kind fährt mit seinem Rad durch die vom Taifun verwüsteten Strassen.

Am 7. September 2024 traf der Super-Taifun Yagi auf Nordvietnam, seine Stärke und Intensität hinterliess eine Spur der Verwüstung. Millionen von Menschen in Küsten- und Bergregionen sind schwer betroffen. Starke Winde von über 120 km/h sowie heftige Regenfälle verursachten massive Überschwemmungen und Erdrutsche. Die vietnamesische Regierung berichtet von 59 Toten oder Vermissten, darunter sechs Kinder, sowie über 250 Verletzten.

«In jeder Notsituation sind es die Kinder, die am meisten leiden», sagte Myo Zin-Nyunt, stellvertretender UNICEF-Regionaldirektor für Ostasien und den Pazifik. «Taifune mit ihren starken Winden und heftigen Regenfällen können Kinder und ihre Familien zur Flucht zwingen, Schulen schliessen, den Zugang zu medizinischer Versorgung und sauberem Trinkwasser unterbrechen sowie das Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten erhöhen.»

Die Auswirkungen des Taifuns sind immens: Fast 10 000 Häuser, etwa 550 Gesundheitseinrichtungen und rund 200 000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche wurden zerstört. Zusätzlich sind mindestens 25 kleine Schiffe gesunken, Hunderttausende Dächer weggeweht und 122 000 Bäume umgestürzt. Sämtliche Schulen in den am stärksten betroffenen Gebieten mussten schliessen.

Angesichts dieser humanitären Katastrophe hat die vietnamesische Regierung, in Zusammenarbeit mit der nationalen Katastrophenschutzbehörde und internationalen Partnern, eine umfassende Katastrophenhilfe ins Leben gerufen. Dazu gehört die Partnerschaft zur Verringerung des Katastrophenrisikos (DRR), die sich aus Regierungsstellen, UN-Organisationen, internationalen Nichtregierungsorganisationen (INGOs) und humanitären Partnern zusammensetzt.

UNICEF ist bereits in den betroffenen Regionen vor Ort und hat in Abstimmung mit den Behörden einen Notfallplan aktiviert, um auf die dringendsten Bedürfnisse von Kindern und Familien einzugehen. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Wasser- und Sanitärversorgung (WASH), Ernährung, Gesundheit, Bildung sowie Kinder- und Sozialschutz, einschliesslich humanitärer Geldtransfers.

Ein UNICEF-Versorgungsplan wurde aktiviert, um bereits vorgelagerte lebenswichtige Hilfsgüter, wie Wasserreinigungstabletten, Hygieneartikel, Lernmaterialien und Zelte, auf nationaler Ebene und in Lagerhäusern in der Region sowie bei Bedarf über die UNICEF-Versorgungsabteilung zu mobilisieren.

UNICEF appelliert an alle Helfenden, lokale Behörden und Familien in den betroffenen Regionen, das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen zu stellen. Familien sollten gefährdete Gebiete meiden und sich über verlässliche Quellen informieren, um weitere Gefahren zu minimieren.