UNICEF benötigt 9,3 Milliarden US-Dollar für Nothilfe-Programme

Immer mehr Kinder weltweit leiden am härtesten unter Konflikten, Armut, Polarisierung und den Auswirkungen der Klimakrise. Vor diesem Hintergrund ruft UNICEF zur Unterstützung von humanitären Hilfsprogrammen in Höhe von 9,3 Milliarden US-Dollar auf.

Kinder sitzen in einem Klassenzimmer.

«Millionen von Kindern sind von humanitären Krisen betroffen, die immer komplexer und umfangreicher werden und unsere finanziellen Mittel zunehmend überfordern,» sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. «Mit einer vorhersehbaren, flexiblen Finanzierung können UNICEF und seine Partner Kinder in Notsituationen zeitnah unterstützen und sich gleichzeitig auf zukünftige Risiken vorbereiten, um das Überleben von Kindern zu sichern und ihr Leben zu verbessern.»

Der Nothilfeaufruf in Höhe von 9,3 Milliarden US-Dollar unterstreicht die Dringlichkeit, auf die Zunahme der vielfältigen Herausforderungen für Kinder zu reagieren.

In Konfliktgebieten sind Kinder mit der harten Realität von Gewalt und Vertreibung konfrontiert. Tagtäglich sind sie der Gefahr ausgesetzt, körperlichen Schaden und seelische Traumata zu erleiden. Immer wieder besteht das Risiko, dass die Bildung und die lebenswichtige Grundversorgung der Kinder unterbrochen werden. Gleichzeitig sind Kinder in den von Gewalt betroffenen Gebieten mit den allgegenwärtigen Auswirkungen auf ihr Wohlergehen, den psychologischen Folgen von Instabilität und einem erhöhten Risiko von Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt.

Auch der Klimawandel verschlimmert das Ausmass und die Intensität von Notsituationen. In Regionen, die besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind, sind Kinder die Hauptleidtragenden. Die Folgen gefährden ihre Gesundheit, ihre Nahrungs- und Wassersicherheit und ihren Zugang zu Bildung.

Die ungleiche Verteilung und die mangelnde Flexibilität der finanziellen Mittel in einem Kontext steigender humanitärer Bedarfe stellen humanitäre Organisationen vor grosse Herausforderungen. Fünfzig Prozent der finanziellen Mittel konzentrierten sich auf nur fünf Notsituationen: Afghanistan, Ukraine und Nachbarländer, Syrien, die Unterstützung syrischer Geflüchteter in den Nachbarländern sowie Äthiopien. Für die humanitäre Reaktion auf die tragischen Folgen der Eskalation der Feindseligkeiten im Gazastreifen wurden 1,2 Milliarden US-Dollar für nur drei Monate benötigt. Es besteht die Gefahr, dass Mittel von anderen Notsituationen abgezogen werden.

Mit den Geldern des weltweiten Nothilfeaufrufs für Kinder will UNICEF in 2024:

  • 17,3 Millionen Kinder gegen Masern impfen;
  • 7,6 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung behandeln;
  • 19,3 Millionen Kindern Zugang zu formellen und informellen Bildungsangeboten ermöglichen, einschliesslich frühkindlicher Bildung;
  • 26,7 Millionen Kindern, Jugendlichen und Betreuenden Zugang zu Massnahmen zur psychischen Gesundheit und psychosozialen Hilfe ermöglichen;
  • 1,8 Millionen Haushalte mit Bargeldhilfen erreichen (einschliesslich des Bereichs der sozialen Sicherung);
  • 52,4 Millionen Menschen mit ausreichendem sauberem Wasser versorgen;
  • 14,8 Millionen Kinder und Frauen mit Massnahmen zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt sowie Hilfsangeboten erreichen;
  • 32,7 Millionen Menschen sichere und zugängliche Wege verschaffen, über die sie Fälle von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch durch Personal von Hilfsorganisationen melden können.

Die meisten finanziellen Mittel benötigt UNICEF im kommenden Jahr für:

  • Afghanistan - $1,44 Milliarden
  • Geflüchtete aus Syrien und weitere gefährdete Bevölkerungsgruppen - $860 Millionen
  • Sudan - $840 Millionen
  • Demokratische Republik Kongo - $804 Millionen
  • Ukraine und Nachbarländer - $580 Millionen

Zu den am stärksten unterfinanzierten Notsituationen gehören Sudan, Burkina Faso, Demokratische Republik Kongo, Myanmar, Haiti, Äthiopien, Jemen, Somalia, Südsudan und Bangladesch.

«UNICEF und seine Partner setzten sich dafür ein, Kinder, die von humanitären Notsituationen wie den Auswirkungen von Konflikten, Klimawandel und Naturkatastrophen betroffen sind, umfassend zu unterstützen», sagte Russell. «Kinder sollten nicht mit ihrem Leben und ihrer Zukunft bezahlen müssen. Sie brauchen weiterhin Zugang zur lebenswichtigen Grundversorgung wie Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Bildung.»


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