Vom 11. bis 15. September besucht eine Delegation von 15 Verwaltungsvertretenden aus vier Provinzen in Südkorea verschiedene «Kinderfreundliche Gemeinden» in der Schweiz. Schwerpunkte der Reise nach Baden, Kriens, Luzern und Genf sind die Themen Partizipation von Kindern und Jugendlichen sowie «Kinderfreundliche Lebensräume». Das Komitee für UNICEF Schweiz und Liechtenstein organisiert den einwöchigen Besuch.
Heute reist eine Delegation von 15 Verwaltungsvertretenden, darunter vier Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus verschiedenen südkoreanischen Provinzen, unter Begleitung von sechs Mitarbeitenden von UNICEF Korea in die Schweiz. Das Ziel des einwöchigen Besuchs besteht darin, die «Kinderfreundlichen Gemeinde» in Baden, Kriens, Luzern und Genf zu besuchen, sich vor Ort mit den Verantwortlichen auszutauschen und zu erfahren, wie die Schweizer Gemeinden die Kinderrechte erfolgreich umsetzen und was dies konkret für die Gemeinden und die Kinder und Jugendlichen bedeutet. «Ich bin überaus erfreut, und es erfüllt mich mit Stolz, dass wir uns mit der Delegation aus Südkorea über unsere jahrelangen Erfahrungen zur Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» austauschen und beraten können», sagt Bettina Junker, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz und Liechtenstein. «Ich bin überzeugt, dass wir in dieser Woche gegenseitig viel voneinander profitieren und damit die Umsetzung der Kinderrechtskonvention in unseren Ländern weiter verbessern können.»
Die südkoreanische Delegation, darunter auch der Geschäftsleiter von UNICEF Korea, werden heute von UNICEF Schweiz und Liechtenstein in Empfang genommen. Am Dienstag besucht die Delegation als erstes die Stadt Baden, wo vor allem die Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Orte für Kinder, Jugendliche und Familien im Zentrum stehen. Die Besuche der Tagesschule «Ländli», des Familienzentrums «Karussell» und des Spielplatzes «Graben» zeigen das Engagement von Baden in diesen Bereichen beispielhaft auf. Der Nachmittag wird die Delegation ins Gemeinschaftszentrum «Heuried» am Zürcher Friesenberg führen, wo nebst der Quartier- und Jugendarbeit auch die kantonale Kinder- und Jugendförderung vom Kanton Zürich, okaj zürich, ihre Angebote vorstellen wird.
Am Mittwoch geht es zuerst nach Kriens in die «Schappe Kulturquadrat», einen lebendigen Ort der kulturellen Begegnung in der ehemaligen Seidenspinnerei. Abgerundet wird der Besuch in Kriens mit einer Besichtigung der Freizeitanlage «Langmatt», welche 2019 von UNICEF International als Vorzeigebeispiel mit dem «Inspire Award» ausgezeichnet wurde. Am Nachmittag wird die Delegation im Luzerner «Treibhaus» unter Anwesenheit zweier Luzerner Grossstadträte einer Session des Kinderparlaments beiwohnen und sich zur Umsetzung von Artikel 12 der Kinderrechtskonvention, dem Recht auf Partizipation, austauschen.
Am Donnerstag und Freitag steht der Besuch der Stadt Genf auf dem Plan. Die erste Station ist die «Manège en Ville», ein Ort, wo verschiedene Angebote für Kinder und Familien zentral an einem Ort angeboten werden. Danach wird Stadträtin Christina Kitsos den aktuellen Aktionsplan im Rahmen der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» vorstellen. Abgerundet wird der Tag mit einem Treffen mit Mitgliedern des UN-Kinderrechtsausschusses, wo die Situation der Kinder in der Schweiz beleuchtet wird.
Auch am letzten Tag führt der Weg der Delegation zum Palais Wilson, wo ein Austausch mit weiteren Mitgliedern des Kinderrechtsausschuss zur Situation von Kindern in Korea stattfindet. Vor dem Abschluss der einwöchigen Reise im «Palais des Nations» der Vereinigten Nationen trifft die Delegation noch Mitarbeitende von UNICEF International, welche in Genf ihren Sitz haben.
«Kinderfreundliche Gemeinden» in der Schweiz und in Liechtenstein
Alle Kinder haben dasselbe Recht, angemessen versorgt, gefördert und geschützt zu werden und sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Sie haben ein Recht auf Mitwirkungs- und Mitsprachemöglichkeiten bei der Gestaltung ihres Lebensraums. In der Schweiz liegt die Verantwortung zur Umsetzung der Kinderrechte bei den Kantonen und Gemeinden. Daher hat sich UNICEF Schweiz mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» zum Ziel gesetzt, Gemeinden dabei zu unterstützen, die Kinderrechte konsequent und interdisziplinär umzusetzen. Die Initiative stellt Entscheidungsträgern von Gemeinden ein Instrument zur Verfügung, um ihre Programme und Projekte auf die Auswirkungen auf Kinder zu überprüfen und die Kinderfreundlichkeit zu steigern: Dies bedeutet, die Kinder und Jugendlichen einzubeziehen, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen und ihre Entwicklung zu fördern.
Die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» wird in der Schweiz seit 2006 und in Liechtenstein seit 2018 umgesetzt. UNICEF Schweiz und Liechtenstein konnte bereits über 62 «Kinderfreundliche Gemeinden» auszeichnen. Dazu gehören Kleinstgemeinden bis grosse Städte.