Surses erhält als erste Gemeinde im Kanton Graubünden von UNICEF Schweiz und Liechtenstein das Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Damit manifestiert die Gemeinde ihr Bekenntnis, kinder- und jugendfreundliche Themen systematisch auf kommunaler Ebene zu verankern. Die Gemeinde setzt dabei auf die Partizipation von Kindern und Jugendlichen sowie auf die Sensibilisierung zu den Kinderrechten.
Heute Morgen überreichte Bettina Junker, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz und Liechtenstein in feierlichem Rahmen der Gemeinde Surses die Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde». «In den letzten Jahren hat die Gemeinde Surses mit unermüdlichem Engagement die verschiedenen Prozessschritte hin zum Label erfolgreich durchlaufen. Dafür möchte ich allen involvierten Personen meine Wertschätzung und Achtung ausdrücken», sagte Bettina Junker anlässlich ihrer Rede. «Und das Engagement hat sich gelohnt! Blickt man auf die Projekte, die bereits entstanden sind und die noch umgesetzt werden sollen, zeigt sich, dass Surses es ernst meint mit der Kinderfreundlichkeit.»
Surses ist die erste Gemeinde im Kanton Graubünden, die diese Auszeichnung erhält. Bei der Vergabe dabei waren nebst Kindern, Jugendlichen und Einwohnern/-innen der Gemeinde auch Leo Thomann (Gemeindepräsident), Giancarlo Torriani (Gemeindevorstand Departement Bildung), Linda Netzer (Projektleiterin KFG), Chantal Bleiker (Projektleiterin jugend.gr) und Martin Bühler (Regierungsrat Kanton Graubünden). Anschliessend fand auf dem Schulhausplatz ein Fest mit Spiel- und Essensständen und einem Abschlusskonzert statt.
Surses ist eine noch sehr junge Gemeinde: Sie entstand 2016 durch einen Zusammenschluss der Gemeinden Salouf, Riom-Parsonz, Cunter, Savognin, Tinizong-Rona, Mulegns, Sur, Marmorera und Bivio. Surses ist damit schweizweit die einzige dreisprachige Gemeinde (deutsch, romanisch, italienisch). Da sich die Gemeinde als Bergdorf zunehmend mit Abwanderung konfrontiert sieht, ist es ihr ein besonders grosses Anliegen, für Kinder, Jugendliche und Familien attraktiv zu sein.
In einem mehrjährigen Prozess und in enger Zusammenarbeit mit dem Dachverband Kinder- und Jugendförderung Graubünden jugend.gr hat sich die Gemeinde Surses mit den Themen Kinder- und Jugendförderung, Partizipation und Kinderrechte auseinandergesetzt. Die neu gegründete Kommission für Jugendpartizipation hat gemeinsam mit jugend.gr den Prozess hin zur «Kinderfreundlichen Gemeinde» in Surses vorangetrieben. Auf Grundlage einer umfassenden Einschätzung des Status Quo, die insbesondere auch die Partizipation der Kinder und Jugendlichen in Surses berücksichtigte, erarbeitete die Kommission für Jugendpartizipation gemeinsam mit dem Gemeindevorstand einen Aktionsplan. Entstanden ist ein Massnahmenplan mit fünf Schwerpunktthemen. Dieser zielt darauf ab, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben, ihre Selbstwirksamkeit zu erhöhen und sie in den sie betreffenden Angelegenheiten zu beteiligen. Erste Massnahmen wie die Bildung von Kinderräten in der Schule oder die partizipative Umsetzung des neuen Pumptracks wurden bereits angegangen. Im Aktionsplan sind insgesamt folgende fünf Themenschwerpunkte enthalten: Institutionalisierung von Kinder- und Jugendrechten; Kinder- und Jugendrechte und Jugendpartizipation im Schulbetrieb verankern; Netzwerk Next Gen (Jugendliche 16 – 25 Jahre) etablieren; Prävention/Sensibilisierung & Kinderrechtsmonat im November; Freizeit/Sport/Ferien.
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