Anlässlich des 3. Digitaltags Schweiz hat UNICEF die jugendliche Influencer-Szene identifiziert. Am Dienstag, 3. September lädt UNICEF vier junge Influencer und eine Umweltaktivistin zu einem Gespräch auf der Hauptbühne des Events im Zürcher Hauptbahnhof ein. Gemeinsam mit UNICEF Botschafter Anatole Taubman sprechen die jungen Gäste über virtuelle Realitäten, ihre partizipative Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und über Schutzbedürfnisse in der digitalen Welt. Ausserdem stellt UNICEF die Schlüsselerkenntnisse ihrer Vorstudie über die jüngsten Influencer in der Schweiz vor.
Digitaltag Schweiz
Der Digitaltag ist die jährliche Plattform von digitalswitzerland, einem Verbund von mittlerweile über 150 bedeutenden Schweizer Unternehmen, Organisationen und Institutionen, die für digitale Innovation in der Schweiz stehen. Der Digitaltag zeigt Entwicklungen, Chancen, Risiken und Potenziale der digitalen Transformation einer breiten Öffentlichkeit an 12 Standorten in der ganzen Schweiz. Im Hauptbahnhof Zürich findet ein moderiertes Bühnenprogramm mit Talks, Dialogformaten, Live-Sendungen und Startup-Pitches statt. Das ganze Programm kann auch online live mitverfolgt werden.
#Youthfluencer
UNICEF Schweiz und Liechtenstein ist eines der jüngsten Mitglieder von digitalswitzerland, das den digitalen Wandel in der Schweiz mitgestaltet. Die UN-Kinderrechtsorganisation hat im Vorfeld die Academic Alpha, ein Beratungs- und Marktforschungsunternehmen mit engem Bezug zur Universität Bern, beauftragt, in einer Vorstudie die bisher kaum erforschte jugendliche Schweizer Influencer-Szene zu analysieren und identifizieren. In der Folge hat Academic Alpha 52 junge Influencer in der Schweiz mit insgesamt 10,4 Millionen Followern eruiert. Ein Auswahlkriterium war etwa die Engagement-Rate, die ausdrückt, wie sehr Follower auf Posts der Influencer interagieren. Darüber hinaus wurden junge Schweizer Meinungsmacher gesucht, die sich für Umweltthemen starkmachen und massgeblich an den vergangenen Klimademonstrationen beteiligt waren. Das Ziel der Vorstudie lag darin, festzustellen, worüber die jungen Meinungsmacher sprechen und in welcher Form sie dies tun.
Soziale Medien und Kinderechte
Die Arbeit von UNICEF umfasst mitunter, Kinder und Jugendliche auf die Kinderrechte zu sensibilisieren und diese Rechte zu stärken. Das Recht auf Information, der Schutz der Privatsphäre, das Recht auf freie Meinungsäusserung oder das Recht auf Partizipation sind alles Kinderrechte, die bei der Nutzung von Social Media tangiert sind. Diese Themenbereiche werden am 3. September zwischen 11.00 Uhr und 11.30 Uhr auf der Hauptbühne im Zürcher Hauptbahnhof mit den fünf jungen Meinungsmachern diskutiert. Die Zuschauer sollen von ihnen mitunter erfahren, wie sie ihre Verantwortung gegenüber ihrer Community wahrnehmen, welche Botschaften ihnen am Herzen liegen, wie und wo sie sich selbst informieren, ob sie sich auf Social Media genügend geschützt fühlen, wie sie mit den Schattenseiten, die die Nutzung mit sich bringt, umgehen oder inwiefern sie gegenüber sozialen Medien kritisch eingestellt sind. Der international bekannte Schauspieler und UNICEF Botschafter Anatole Taubman wird die Gesprächsrunde auf dem Podium im Zürcher Hauptbahnhof eröffnen. Er wird von seinem heutigen Bezug zur digitalen Welt erzählen und davon, wie er sich die digitale Zukunft als Kind vorgestellt hatte.
Das sind die jüngsten Schweizer Meinungsmacher:
- Gabirano Guinand ist just 21 Jahre alt geworden und hat auf Instagram 175 000 Follower. Er steht mitunter als «Standup Comedian» auf der Bühne, ist 2 Meter 8 gross und trägt Schuhnummer 48,5. Gabirano ist die ersten Jahre in Afrika aufgewachsen und hat das Gymnasium für seine Komiker-Karriere abgebrochen.
- Dzana Cehic ist 16 Jahre jung, hat auf Instagram mehr als 608 000 Abonnenten, auf Snapchat über 200 000 Zuschauer und auf Tik Tok in kürzester Zeit schon mehr als 130 000 Abonnenten. Diesen Sommer hat sie die 10. Klasse abgeschlossen und macht aktuell ein Praktikum, in welchem sie den Alltag mit Kindern kennenlernt. Mit ihren Posts leistet sie ihren Followern Beistand, schenkt ihnen Inspiration und gewährt ihnen Einblicke in ihren Lifestyle-Alltag.
- Fabio Zingg ist 19 Jahre alt. Ihm folgen 262 000 Personen auf Instagram. Er ist seit einem Jahr selbständiger Fotograf und möchte das auch bleiben. Mit seinen Bildern verbindet er seine Passion wandern und möchte Inspiration für andere sein, auch um respektvoller mit der Natur umzugehen.
- Sebastian Konrad ist 18 Jahre alt und hat auf Instagram 12 300 Follower. Sebastian ist im Maturajahr, ihn begeistern Mode und Musik. Er kann sich gut vorstellen, später einmal als Creative Director zu arbeiten, sollte er mit Musik allein nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten können.
- Isabelle von Grafenried ist 17 Jahre alt hat auf Instagram 200 Follower. Sie ist gegenüber der Nutzung von sozialen Medien kritisch eingestellt. Isabelle betreibt mit anderen Gymmi-Kolleginnen einen Nonprofit-Secondhand-Kleiderladen und setzt sich als Umweltaktivistin für eine bessere Welt ein.
Verbesserung unserer Gemeinschaft – mittels Partizipation
«Mit dieser Gesprächsrunde möchten wir aufzeigen, dass die jungen Meinungsmacher in der Schweiz eine Stimme und damit auch eine Verantwortung gegenüber ihrer Community haben», sagt Bettina Junker, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz und Liechtenstein. «Es ist äussert wichtig, dass sich gerade diese wort- und reichweitenstarke Jugend ihrer Rolle bewusst ist.» Ausserdem müssten die Erwachsenen oft erst verstehen, was für die Jugendlichen längst selbstverständlich sei und dies als Teil ihrer Realität anerkennen. «Wir sind in der Pflicht, hierfür entsprechende Räume zu schaffen, aber auch, um klare Grenzen zu definieren», so Bettina Junker. «Wir müssen Kinder und Jugend genügend schützen.»
Die im Vorfeld erhobene Vorstudie mitsamt Abschlussbericht von Academic Alpha dient dabei als Grundlage zur möglichen Erarbeitung des U-Reports für die Länder Schweiz und Liechtenstein. Der U-Report ist ein von UNICEF eigens entwickeltes kostenlosen Social Messaging-Tool und Datenerfassungssystem. Die Nutzer dieser Community, sogenannte U-Reporter, können sich über eine Reihe von Kommunikationskanälen verbinden und ihre Meinung über das, was in ihrer Gemeinschaft passiert, äußern. «Im Resultat möchten wir durch die Stimmen der Jugend mit Führungskräften von kommunaler bis nationaler Ebene für einen positiven sozialen Wandel zusammenarbeiten. Damit können wir das Engagement der jungen Bürger verbessern und die Führungskräfte evidenter informieren», präzisiert die UNICEF-Geschäftsleiterin Bettina Junker. «Gemeinsam schaffen wir Veränderung.»
Kontakt für Medien
Jürg Keim
Mediensprecher
UNICEF Schweiz und Liechtenstein
Tel. 044 317 22 41
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