Statement: Die jüngste Waffenruhe in Hudeida bietet Hunderttausenden von Zivilisten eine dringend benötigte Erholung. UNICEF Exekutivdirektorin Henrietta Fore und Mark Lowcock, Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten und Koordinator für Soforthilfe, zeigen sich dennoch besorgt um die Gesundheitsversorgung in Hudeida und fordern eine stabile Waffenruhe.
UNICEF Exekutivdirektorin Henrietta Fore und Mark Lowcock, Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten und Koordinator für Soforthilfe, haben zur Situation in Jemen ein gemeinsames Statement abgegeben:
«Die jüngste Waffenruhe in Hudeida bietet Hunderttausenden von Zivilisten, die in der Stadt bleiben, eine dringend benötigte Erholung. Wir fordern alle Parteien auf, die Waffenruhe aufrechtzuerhalten.
Gleichzeitig sind wir nach wie vor sehr besorgt um die Sicherheit und den Schutz von Zivilisten und ziviler Infrastruktur. Die bewaffneten Auseinandersetzungen der letzten Wochen in Hudeida haben einen hohen Tribut gefordert, auch an Gesundheitseinrichtungen, die direkt im Kreuzfeuer beschädigt oder von bewaffneten Gruppen besetzt wurden.
Unsere besondere Sorge gilt dem ‹Al Thawrah›-Krankenhaus. Das Spital ist die einzige Einrichtung in der Stadt, die mit einer umfassenden Sekundär- und Tertiärversorgung ausgestattet ist. Diese Einrichtung ist für Millionen von Menschen in Hudeida von entscheidender Bedeutung. Zu den Dienstleistungen gehören eine Behandlungsanlage für Unterernährung, zwei Intensivstationen, die eine Intensiv-Notfallversorgung auch für Neugeborene anbieten, und ein Cholera-Behandlungszentrum, das seit August dieses Jahres 1615 Patienten behandelt. Im Jahr 2017 wurden im Krankenhaus mehr als 81 000 Kinder behandelt, gegenüber rund 45 000 Kindern in diesem Jahr.
Das ‹Al Thawrah›-Krankenhaus wurde vor der Waffenruhe bereits mehrfach beschädigt. Dennoch ist es funktionsfähig und zugänglich geblieben. Die Frontlinien sind aber sehr nah. Eine Wiederaufnahme der Kampfhandlungen könnte die Einrichtung deshalb schnell unbrauchbar machen. Während andere Krankenhäuser in Hudeida operieren, bietet indes keines von ihnen das Niveau der Versorgung und Dienstleistungen von ‹Al Thawrah›. Der weitere Betrieb des Spitals ist für die Stadt und ihre Umgebung deshalb von existenzieller Bedeutung.
Wir erinnern alle Konfliktparteien an ihre Verpflichtung, die grundlegenden Regeln der Unterscheidung und Verhältnismässigkeit einzuhalten und stets darauf zu achten, Zivilisten und zivile Infrastrukturen, einschliesslich des ‹Al Thawrah›-Spitals und aller anderen Gesundheitseinrichtungen, zu schonen.»
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Ausblick: Am 4. Dezember 2018 besucht UNICEF Exekutivdirektorin Henrietta Fore offiziell die Schweiz und wird bei dieser Gelegenheit die Schweizer Regierung, Parlament und Bundesbeamte treffen.
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Jürg Keim
Mediensprecher
UNICEF Schweiz und Liechtenstein
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