Zürich, 10. April 2017 – In weiten Teilen von Somalia, Südsudan, Jemen und Nigeria herrscht derzeit eine akute Hungerkrise. 1,4 Millionen Kinder sind lebensbedrohlich mangelernährt und sind auf Soforthilfe angewiesen. UNICEF Schweiz ruft daher dringend zu Spenden auf, um die gefährdeten Kinder zu behandeln und Tausende Kinderleben zu retten.
Die von der Hungerkrise betroffenen Regionen leiden seit Jahren unter Konflikten. Anhaltende Dürren, Wirtschaftskrisen und in die Höhe schnellende Nahrungsmittelpreise verschärfen die Situation zusätzlich. Die Lage ist dramatisch und droht sich weiter zuzuspitzen.
Somalia, Südsudan, Jemen und Nigeria am Rande einer Katastrophe
In den Hungerregionen Afrikas beziehen derzeit fast 27 Millionen Menschen Trinkwasser aus unsauberen Quellen. Über die Hälfte der Bevölkerung ist dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Insgesamt sind 1,4 Millionen Kinder schwer akut mangelernährt und vom Hungertod bedroht. Besonders dramatisch ist die Situation für die Kinder im Südsudan, wo der Zugang zu den besonders betroffenen Gebieten schwierig ist. Über 270 000 Kinder leiden an schwerer akuter Mangelernährung, für Teile des Landes wurde eine Hungersnot erklärt. Kinder treffen der Hunger und der Mangel an sauberem Trinkwasser besonders schwer, da ihre kleinen, mangelernährten Körper keine Widerstandskraft gegen Infektionskrankheiten haben.
Wie UNICEF hilft
Das Kinderhilfswerk ist in allen betroffenen Ländern vor Ort und leistet schnelle Hilfe. Nahrungsmittelhilfe ist momentan von grösster Dringlichkeit. UNICEF gibt therapeutische Milch für akut vom Hungertod bedrohte Kinder ab und liefert therapeutische Spezialnahrung. Die Sicherstellung von sauberem Wasser sowie die Abgabe von Medikamenten und Impfstoffen gehören ebenso zu den Kernaufgaben in humanitären Krisen.
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In Somalia, wo 185 000 Kinder schwer akut mangelernährt sind, versorgt UNICEF 1,5 Millionen Menschen mit sauberem Wasser. Weiter unterstützt UNICEF die Reparatur von Brunnen und hilft neue Wasserquellen zu erschliessen. UNICEF impft 500 000 Menschen gegen Cholera.
- Im Südsudan stellt UNICEF gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm (WFP) Nahrung, Wasser, Gesundheitszentren und Sanitärversorgung für Tausende von Kindern in abgelegenen Gebieten zur Verfügung.
- In Jemen, wo 462 000 Kinder schwer akut mangelernährt sind, unterstützt UNICEF Gesundheitseinrichtungen zur Prävention und Behandlung von mangelernährten Kindern. Zusammen mit Partnern werden 4,5 Millionen Menschen mit Wasser und sanitären Einrichtungen versorgt.
- Im Nordosten Nigerias versorgt UNICEF 666 000 Menschen mit sauberem Trinkwasser und behandelt 170 000 akut mangelernährte Kinder. Insgesamt sind in Nigeria 450 000 Kinder schwer akut mangelernährt.
«Wir arbeiten rund um die Uhr, um so viele Leben zu retten, wie wir nur können», sagt Manuel Fontaine, Leiter der weltweiten UNICEF Nothilfeprogramme. «Aber ohne ein Ende der Konflikte in diesen Ländern, ohne den ungehinderten Zugang zu allen bedrohten Kindern und ohne weitere Mittel können wir – selbst unter grössten Anstrengungen – nicht genug erreichen.»
UNICEF Schweiz ruft zu Spenden auf
UNICEF Schweiz hat bereits 500 000 Franken für die Soforthilfe gesprochen. Jedoch benötigt das Kinderhilfswerk dringend weitere Spenden für die Versorgung der stark mangelernährten Kinder mit Nahrungsmittelhilfe, sauberem Trinkwasser und Medikamenten.
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Charlotte Schweizer
Mediensprecherin
UNICEF Schweiz
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