Hilfsappell für 48 Millionen Kinder in Krisengebieten

Zürich/New York/Genf, 31. Januar 2017 – Konflikte und Naturkatastrophen gefährden das Leben und die Entwicklung von 48 Millionen Kindern weltweit. Für dringend benötigte Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme ruft das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in diesem Jahr zu Spenden in der Höhe von 3,3 Milliarden US-Dollar auf. Der grösste Teil der Spendengelder wird für Bildungsprogramme eingesetzt, gefolgt von der Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen sowie auch der Behandlung von Mangelernährung.

Heute hat UNICEF den Bericht «Zur Situation der Kinder in Krisengebieten 2017» veröffentlicht. Der Bericht enthält neue Daten und Fakten zur Situation der Kinder in Konflikt- und Krisengebieten und zu den Nothilfeprojekten von UNICEF für das Jahr 2017 sowie auch zu den erzielten Resultaten des vergangenen Jahres.

Wasser, Nahrung und Bildung und Schutz für Kinder in Not
Von Syrien bis Jemen, von Südsudan bis Nigeria stehen Kinder unter direktem Angriff in bewaffneten Konflikten. Ihr Zuhause, ihre Schulen und Gemeinden liegen in Trümmern, ihre Hoffnungen und ihre Zukunft stehen auf dem Spiel. Für die humanitäre Hilfe für 48 Millionen Kinder, die von Bürgerkriegen, bewaffneten Konflikten und Naturkatastrophen betroffen sind, ruft UNICEF mit dem Bericht zu Spenden in der Höhe von 3,3 Milliarden Dollar auf. Damit ermöglicht UNICEF Kindern und ihren Familien Zugang zu Trinkwasser, Nahrung, Gesundheit, Schutz und Bildung in 48 Ländern weltweit, die von Krisen geschüttelt werden. In diesen Ländern werden im Jahr 2017 insgesamt geschätzte 7,5 Millionen Kinder an schwerer akuter Mangelernährung leiden, davon fast eine halbe Million in Nigeria und eine halbe Million in Jemen.

«Mangelernährung ist eine ernsthafte Bedrohung für Millionen von Kindern», sagt Manuel Fontaine, UNICEF Direktor für Nothilfeprogramme. «Mangelernährung kann irreversible Schäden anrichten und Kinder ihres körperlichen und geistigen Potenzials berauben. In ihrer schwersten Form ist Mangelernährung tödlich.»

Oft haben Kinder in Konfliktgebieten nicht die Möglichkeit, die Schule zu besuchen. Fehlende Bildung beeinträchtigt ihre Zukunft nachhaltig. Daher investiert UNICEF den anteilsmässig grössten Teil der Spendengelder in Bildungsprogramme in Krisengebieten.

Die Prioritäten der UNICEF Nothilfe für 2017 sind:

  • 9,2 Millionen Kindern Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen
  • Über 19 Millionen Menschen mit Zugang zu Trinkwasser zu versorgen
  • Über 3,1 Millionen Kinder gegen Mangelernährung zu behandeln
  • 8,3 Millionen Kinder gegen Masern zu impfen
  • Über 2 Millionen Kindern psychosoziale Unterstützung zu geben

Fokus auf die Krise in und um Syrien
Der grösste Teil des Aufrufs, 1,4 Milliarden US-Dollar, wird dieses Jahr für Nothilfe für die vom Konflikt betroffenen Kinder und Familien in Syrien und in den Nachbarstaaten Ägypten, Irak, Jordanien, Libanon und Türkei eingesetzt. Der Konflikt in Syrien, der bald sein siebtes Jahr erreichen wird, hat weitreichende Zerstörung und Not mit sich gebracht. Alleine in Syrien sind 5,8 Millionen Kinder betroffen, 2,3 Millionen Kinder sind in die Nachbarländer geflüchtet.

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2016 konnte UNICEF Folgendes erreichen:
UNICEF leistet jährlich in Hunderten von Noteinsätzen Hilfe, um gemeinsam mit Regierungen und Partnerorganisationen Kindern Überlebenshilfe, Schutz und Grundversorgung zu gewähren.

  • 13,6 Millionen Menschen bekamen Zugang zu Trinkwasser
  • 9,4 Millionen Kinder wurden gegen Masern geimpft
  • 6,4 Millionen Kinder erhielten Zugang zu Schulbildung
  • 2,2 Millionen Kinder wurden gegen die schwerste Form von Unterernährung behandelt

Auszüge aus dem UNICEF Bericht «Humanitarian Action for Children 2017» in englischer Sprache zum Download

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Charlotte Schweizer
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UNICEF Schweiz
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UNICEF Bericht «Zur Situation der Kinder in Krisengebieten»
Der UNICEF Bericht «Zur Situation der Kinder in Krisengebieten» erscheint jährlich und ruft Regierungen, Institutionen und Spender/-innen auf, die Finanzierung der Nothilfeprogramme im Hinblick auf langfristige Entwicklungsziele sicherzustellen, um Kindern in Krisengebieten Überlebenshilfe, Schutz und Grundversorgung zu gewähren. Der Bericht legt Rechenschaft über UNICEFs Bemühungen ab, von Katastrophen betroffene Menschen zu unterstützen: UNICEF hilft in Kooperation mit Partnerorganisationen den Regierungen, den Zugang zu Ernährung, Trinkwasser und ausreichenden Hygieneeinrichtungen sowie zu qualitativ guten Gesundheitsdiensten sicherzustellen, und arbeitet mit lokalen, nationalen und internationalen Partnern zusammen, um die Widerstandsfähigkeit von durch Naturkatastrophen gefährdeten Gemeinschaften zu stärken, Frühwarnsysteme sowie Aktionspläne für den Katastrophenfall zu entwickeln.

Über UNICEF
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat 70 Jahre Erfahrung in Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe. UNICEF setzt sich weltweit für das Überleben und das Wohlergehen von Kindern ein. Zu den zentralen Aufgaben gehören die Umsetzung von Programmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Wasser und Hygiene sowie der Schutz der Kinder vor Missbrauch, Ausbeutung, Gewalt und HIV/Aids. UNICEF finanziert sich ausschliesslich durch freiwillige Beiträge und wird in der Schweiz durch das Schweizerische Komitee für UNICEF vertreten. Seit mehr als 50 Jahren setzt sich UNICEF Schweiz für Kinder ein – im Ausland wie im Inland.