Zürich/Genf, 21. Februar 2014 – UNICEF bittet um 2,2 Milliarden Franken für Kinder in 50 Ländern und Regionen, die von Konflikten, Naturkatastrophen und anderen Notsituationen betroffen sind. Es ist der grösste Hilfsappell in der Geschichte des Kinderhilfswerks.
Der heute veröffentlichte UNICEF Bericht «Zur Situation der Kinder in Krisengebieten 2014» ruft zu Spenden in der Höhe von 2,2 Milliarden Franken für insgesamt 59 Millionen Kinder in 50 Länder und Regionen auf, die von Konflikten, Naturkatastrophen und anderen Notsituationen betroffen sind. Rund 40 Prozent des Hilfsappells beziehen sich auf Syrien und die umliegenden Regionen.
Humanitäre Krisen nehmen weltweit zu und zerstören jährlich das Leben von Millionen von Menschen. Vor allem Kinder als schwächstes Glied der Bevölkerung sind in Notsituationen gefährdet und müssen täglich um ihr Überleben kämpfen:
- Im Südsudan beispielsweise sind 743‘000 Menschen aufgrund des ethnischen Konfliktes auf der der Flucht – die Hälfte davon Kinder. Vertrieben von ihrer Heimat, oftmals getrennt von ihren Eltern, sind die Kinder von Mangelernährung betroffen, anfällig auf Krankheiten und Gewalt und Missbrauch ausgeliefert.
- Die Zentralafrikanische Republik ist nach Monaten blutiger Bürgerkriegskämpfe zusammengebrochen: Handel und Landwirtschaft liegen brach, die meisten Gesundheitszentren sind zerstört, die Schulen geschlossen. Kinder sind einem hohen Mass an Gewalt ausgeliefert und werden von bewaffneten Gruppen als Soldaten rekrutiert und missbraucht. UNICEF geht von bis zu 6‘000 Kindersoldaten aus.
- Syrien befindet sich seit bald drei Jahren im Ausnahmezustand und eine friedliche Lösung ist nicht in Sicht. Mehr als 4 Millionen Kinder sind nach Einschätzung von UNICEF auf der Flucht. Der Wintereinbruch hat die Lage drastisch verschlimmert. Eisige Temperaturen, Regen und Schnee setzen den bereits geschwächten Kleinkindern zu und machen sie anfällig für Lungenentzündungen.
Spendenaufruf auch für «stille Katastrophen»
Der Spendenaufruf betrifft auch zahlreiche sogenannte «stille Katastrophen», Länder und Gebiete abseits der medialen Aufmerksamkeit und der öffentlichen Wahrnehmung. So wachsen beispielsweise in Afghanistan, Kolumbien, Somalia, Myanmar oder im Yemen ganze Generationen von Kindern in einem permanenten Krisenzustand auf – ohne Aussicht auf eine Verbesserung der Situation, auf eine gesunde Entwicklung oder Bildung und damit ohne Chance auf eine bessere Zukunft. Auch diese Länder brauchen dringend Unterstützung.
Überlebenshilfe, Schutz und Grundversorgung
UNICEF leistet jährlich in über 250 Noteinsätzen Hilfe, um gemeinsam mit Regierungen und Partnerorganisationen Kindern Überlebenshilfe, Schutz und Grundversorgung zu gewähren.
Im Jahr 2013 konnte dadurch folgendes erreicht werden:
- 24,5 Millionen Kinder wurden gegen Masern geimpft
- 20 Millionen Kinder erhielten Zugang zu sauberem Wasser
- 1,9 Millionen Kinder wurden gegen Unterernährung behandelt
- 2,7 Millionen Kinder erhielten Zugang zu Bildung
- 935‘000 Kinder erhielt psychosoziale Betreuung
Weitere Informationen
Hintergrundinformationen und den vollständigen UNICEF Bericht «Zur Situation der Kinder in Krisengebieten 2014» (in Englisch und Französisch) finden Sie zum Download unter: www.unicef.org/appeals
www.weshare.unicef.org/MediaResources