Noch nie waren so viele Kinder auf der Flucht wie heute. Die Zahlen sind dramatisch: Von den 108,4 Millionen gewaltsam vertriebenen Menschen (Stand 2022) sind 43,4 Millionen Kinder. Davon wurden knapp zwei Millionen Kinder als Flüchtlinge geboren.
Die Situation
Kriege, Naturkatastrophen, der Klimawandel und Armut zwingen immer mehr Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Eines von sechs Kindern lebt heute in einem Konflikt- oder Katastrophengebiet. Über ein Drittel der vertriebenen Kinder stammt aus Afrika südlich der Sahara (3,9 Millionen), ein Viertel aus Europa und Zentralasien (2,6 Millionen) und 13 Prozent (1,4 Millionen) aus Nahen Osten und Nordafrika.
Entwurzelte Kinder - egal ob Flüchtlinge, Asylbewerber oder Binnenvertriebene - können schwerwiegenden Gefahren ausgesetzt sein. Dies gilt insbesondere für die hunderttausenden unbegleiteten oder von ihren Eltern getrennten Kinder, die einem erhöhten Risiko von Menschenhandel, Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch ausgesetzt sind. Etwa 34 Prozent der weltweiten Opfer von Menschenhandel sind Kinder.
Warum müssen so viele Kinder flüchten?
Eines von sechs Kindern lebt heute in einem Konflikt- oder Katastrophengebiet. Im Jahr 2022 stammte mehr als die Hälfte aller vertriebenen Kinder weltweit aus nur drei Ländern: Syrien, Afghanistan und Südsudan. Fast drei Viertel aller Kinder, die entweder flüchten mussten oder innerhalb ihres eigenen Landes vertrieben wurden, stammen aus lediglich fünf Ländern: Syrien, Afghanistan, Südsudan, Venezuela und Myanmar.
Etwa eine Milliarde Kinder sind durch die Auswirkungen der Klimakrise extrem gefährdet. Diese Kinder sind mehrfachen Klimaschocks ausgesetzt, die mit einer unzureichenden Grundversorgung wie Wasser, Abwasserentsorgung und Gesundheitsversorgung einhergehen. Allein im Jahr 2021 wurden 7,3 Millionen Kinder infolge von Naturkatastrophen neu vertrieben.
Trotz Fortschritten leiden 365 Millionen Kinder unter extremer Armut, das heisst sie müssen mit weniger als 2.15 USD pro Tag überleben. So fehlen in extrem armen Familien oft die Zeit und die Kraft für den Schulbesuch. Gleichzeitig schwächt Hunger die Kinder und Familien. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, denn Armut und Hunger verhindert Bildung, Bildung aber kann Armut verhindern. Viele der Kinder und Familien sehen deshalb keinen anderen Ausweg, als ihr Zuhause mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu verlassen.
So helfen Sie mit Ihrer Spende
Endlich wieder Kind sein und an einem sicheren Ort spielen und lernen dürfen – für Kinder auf der Flucht ist das nicht selbstverständlich. Sie verbringen oft Jahre in Flüchtlingscamps oder müssen von einem Camp zum nächsten ziehen. Unser Ziel ist es, diese Kinder nicht nur mit dem Notwendigsten, wie Medikamenten, Nahrung oder Wasser, zu versorgen, sondern ihnen vor Ort auch sichere Räume zum Lernen, Spielen und Träumen zu schaffen.
Für UNICEF hat der Schutz der Kinder auf der Flucht oberste Priorität. Deshalb hat UNICEF einen Sechs-Punkte-Plan, die «Agenda for Action» ins Leben gerufen: So sollen Kinder auf der Flucht dringend vor Gewalt, Ausbeutung, Diskriminierung, Fremdenhass und Gefangenschaft bewahrt werden. Die Trennung von den Eltern muss, wenn immer möglich, vermieden werden. Gleichzeitig muss den Kindern das Recht auf Bildung und der Zugang zu Gesundheitsdiensten gewährt bleiben. In Notsituationen ist UNICEF als eine der ersten Organisationen vor Ort und liefert wichtige Hilfsgüter, bietet psychosoziale Betreuung und setzt sich dafür ein, dass die Kinder so rasch wie möglich zurück in die Normalität finden. Neben kinderfreundlichen Zonen, in denen Kinder spielen, Mütter ihre Babys füttern und getrennte Familien wieder zusammengeführt werden können, setzt sich UNICEF dafür ein, dass alle Regierungen kinderrechtskonforme, dauerhafte Lösungen finden, sodass Mädchen und Buben wieder Kind sein können und trotz der schwierigen Bedingungen eine Zukunft haben.
Bitte helfen Sie uns, diesen Kindern Hoffnung und eine Zukunft zu schenken.