Freienwil bleibt «Kinderfreundliche Gemeinde»

Die Gemeinde Freienwil erhielt vergangenen Samstag von UNICEF Schweiz und Liechtenstein erneut das Label «Kinderfreundliche Gemeinde» (KFG). Der aktuelle Aktionsplan sieht unter anderem Massnahmen hinsichtlich der Etablierung einer Kinder- und Familienkommission, der Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu Themen, die sie betreffen sowie der Mitgestaltungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche bei der räumlichen Entwicklung vor.

KFG-Re-Zertifizierungsfeier in Freienwil

Feiern im grösseren Rahmen ist wieder erlaubt – auch in Freienwil. Diese Gelegenheit liessen sich die Verantwortlichen der kleinen Aargauer Gemeinde nördlich von Baden nicht nehmen und veranstalteten vergangenen Samstagnachmittag, dem 14. August, auf dem Schulhausplatz ein Fest. Der Grund: die Re-Zertifizierung der Gemeinde als «Kinderfreundliche Gemeinde». Sämtliche Gemeindemitglieder waren geladen, seitens UNICEF Schweiz und Liechtenstein war auch Werner Augsburger, Delegierter von UNICEF Schweiz und Liechtenstein, anwesend. Er beglückwünschte anlässlich seiner Rede die Gemeinde zu ihren Fortschritten seit der ersten Vergabe des Labels vor vier Jahren und fügte an: «Eine Re-Zertifizierung mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ist wie im Sport die Bestätigung einer erbrachten Leistung, die dann zur Olympiaselektion führt und nicht einfach so von selbst kommt». Urs Rey, Gemeinderat und Leiter der UNICEF-Kommission Freienwil sagt: «Trotz personellen Umbrüchen haben wir in den letzten vier Jahren substanzielle Fortschritte auf dem Weg zur Kinderfreundlichkeit gemacht.»

Umgesetzte Massnahmen

Die Kinderfreundlichkeit ist im kommunalen Leitbild explizit erwähnt, wodurch sich diese innerhalb der Gemeinde auch in den kommenden Jahren noch weiter etablieren und systematisieren soll. Auch hinsichtlich der Partizipation von Kindern und Jugendlichen wurden geplante Massnahmen umgesetzt, so etwa die Einführung von Klassenräten. Eine von der Gemeinde selbst vorgenommene Umfrage bei Eltern, Kindern und Jugendlichen ergab mitunter, dass sich Letztere gern aktiv in der Gemeinde einbringen und den Jugendtreff sehr schätzen. Dieser steht Jugendlichen ab der 5. Klasse zur Verfügung und wird rege genutzt. Ausserdem gibt es einen Elternrat und ab dem neuen Schuljahr die Schulsozialarbeit als Anlaufstelle für Fragen rund um den Schulalltag. Die Tagesstrukturen wurden stark ausgebaut, und schliesslich ist der Veloparcours auf dem Dorfplatz der erste dieser Art im Kanton Aargau. Nicht zuletzt durch die Förderung der friedlichen Koexistenz von Fussgängern und Velofahrenden könnte er Vorbild für andere Gemeinden sein.  


Anstehende Projekte

Der aktuelle Aktionsplan sieht weitere Massnahmen für die kommenden vier Jahre vor: Die bisherige UNICEF-Kommission soll neu als Kinder- und Jugendkommission erweiterte, vom Prozess-Label unabhängige Aufgaben wahrnehmen. Als Schnittstelle zum Gemeinderat soll diese Kommission der Bevölkerung als Anlaufstelle für Kinder- und Familienthemen zur Verfügung stehen und darüber hinaus die Zusammenarbeit mit Verwaltungsstellen und Kommissionen erleichtern. Ausserdem möchte die Gemeinde Kinder und Jugendliche durch Projekte und Anlässe vermehrt in die Gemeindepolitik einbinden und ihre Partizipation stärken. Auch in der Raumentwicklung sind Projekte in Planung, wie etwa die Gestaltung eines Wassererlebnisraums am Rickenbach. Ebenfalls sollen, unter Einbezug von Kindern und Jugendlichen, weitere Treffpunkte entstehen, zum Beispiel durch den Bau eines neuen, grösseren Spielplatzes.

 

Der Kanton Aargau unterstützt die Initiative 

Die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» wird von mehreren Kantonen finanziell unterstützt, so auch vom Kanton Aargau.

Bisher wurden 48 Schweizer und Liechtensteiner Gemeinden mit dem KFG-Label zertifiziert. Im Kanton Aargau besitzen mittlerweile sechs Gemeinden das Label. 

Weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»: www.kinderfreundlichegemeinde.ch