Sechs-Punkte-Plan für den Schutz von Kindern auf der Flucht

Millionen von Kindern sind auf der Flucht vor Gewalt und Konflikt, Naturkatastrophen und Armut. Hunderttausende sind allein unterwegs. Im Vorfeld des G7-Gipfels in Italien präsentiert UNICEF eine Sechs-Punkte-Agenda, die mithelfen soll, den Schutz der unbegleiteten Minderjährigen sicherzustellen.

Child with backpack

Manche von ihnen versuchen Familienmitglieder zu erreichen, die bereits im Ausland leben. Andere machen sich allein auf den Weg, weil sie glauben, als Minderjährige gewisse Vorteile zu haben. Wieder andere flüchten vor häuslicher Gewalt, Kinderheirat oder Zwangsrekrutierung. Was sie alle verbindet, ist die Hoffnung auf ein besseres Leben.

Der neue UNICEF Bericht «A Child is a Child: Protecting children on the move from violence, abuse and exploitation» geht unter anderem den Risiken nach, denen die Kinder auf ihrem Weg ausgesetzt sind. Rücksichtslose Schlepper nützen ihre Verletzlichkeit aus – bis hin zum Verkauf in die Sklaverei oder die Zwangsprostitution. Schätzungsweise 20 Prozent der Schlepper haben Verbindungen zu organisiertem Menschenhandel.

Im Vorfeld des G7-Gipfels in Italien präsentiert UNICEF einen Sechs-Punkte-Plan zum Schutz von unbegleiteten Flüchtlingskindern und ruft die Staats- und Regierungschefs dazu auf, entsprechende Massnahmen zu ergreifen:

  1. Unbegleitete Kinder müssen vor Ausbeutung und Gewalt geschützt werden.
  2. Die Inhaftierung von minderjährigen Flüchtlingen und Migranten muss zugunsten von alternativen Methoden ein Ende finden.
  3. Familien dürfen nicht getrennt werden.
  4. Kinder müssen zur Schule gehen können und Zugang zu Gesundheitsdiensten und anderen grundlegenden Angeboten erhalten.
  5. Den Gründen für Flucht und Migration – Konflikte, Gewalt, extreme Armut und Benachteiligung – muss entgegengewirkt werden.
  6. In den Durchgangs- und Zielländern müssen Xenophobie und Diskriminierung bekämpft werden.

«Jedes Kind, das allein unterwegs ist, ist eines zu viel», sagt der stellvertretende UNICEF Direktor Justin Forsyth. «Und wir Erwachsenen schaffen es nicht, diese Kinder angemessen zu schützen.»


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